Könnte ich das einfach machen?
Auf meiner Suche nach "Petrocelli", der besten Anwaltsserie aller Zeiten bin ich auf die Seite eines Vereins gegen die Todesstrafe gestoßen (Serendipität erster Güte), der Brieffreundschaften zu Insassen im Todestrakt (USA und Afrika) vermittelt. Ich klicke ein paar der Gesuche an, die meisten sind ansprechend und klingen, ohne viele Worte zu machen, verzweifelt, flehend, aber nicht unterwürfig - und ehrlich. Besonders die, und das sind die meisten, die nicht gleich in der Suchanzeige ihren Fall aufrollen und erklären, dass sie unschuldig sind. Einige loben Jesus Christus oder Gott, beten für denjenigen, der ihr Gesuch liest und erzählen ein paar Zeilen von sich. Und dass sie sich so sehr sehnen nach einem Kontakt, wie wertvoll das ist - für jemanden in dieser Lage - liegt ja auf der Hand (dazu muss man die Bilder sehen, eine Todeszelle in den USA oder Afrika hat wohl nichts gemein mit einer gemütlichen Zelle in einem deutschen Gefängnis).
Ich kenne mich ja gut, ich spüre sofort, wenn bei mir Faszination und Interesse weckt und mich ein Gedanke nicht mehr loslässt. Und eine Entscheidung schon lange getroffen ist, obwohl die Ratio noch herumargumentiert.
Denn eigentlich, das sagt mein Kopf, will ich mit einem Mörder überhaupt nichts zu tun haben. (Und es sind ja nicht alle unschuldig, und überhaupt, was wäre das für ein Liebesdienst, wenn man darauf besteht, aber bitteschön nur einem unschuldig Verurteilten Todestraktinsassen schreiben zu wollen, idiotisch).
Und andererseits kann ich mir nur zu gut vorstellen, was eine Brieffreundschaft für so jemanden bedeuten kann. Ich hab mal einem Freund Geld ins Gefängnis geschickt, der saß wegen einer völligen Banalität, und er freute sich so, er konnte sich ein bisschen was gönnen dafür. Aber das war ja ein Freund, ich kannte ihn gut, es war eine banale Sache, noch dazu war er krank und so weiter.
Aber einem mehrfachen Mörder nach Amerika oder Afrika was schicken?
Ich meine, warum eigentlich nicht?
Mal zur Abwechslung was Gutes tun - ich muss ja gottseidank nicht Christian Klar was schreiben ...
Ich muss ja gar nichts. Aber ich könnte.
Es einfach machen.
Ich kenne mich ja gut, ich spüre sofort, wenn bei mir Faszination und Interesse weckt und mich ein Gedanke nicht mehr loslässt. Und eine Entscheidung schon lange getroffen ist, obwohl die Ratio noch herumargumentiert.
Denn eigentlich, das sagt mein Kopf, will ich mit einem Mörder überhaupt nichts zu tun haben. (Und es sind ja nicht alle unschuldig, und überhaupt, was wäre das für ein Liebesdienst, wenn man darauf besteht, aber bitteschön nur einem unschuldig Verurteilten Todestraktinsassen schreiben zu wollen, idiotisch).
Und andererseits kann ich mir nur zu gut vorstellen, was eine Brieffreundschaft für so jemanden bedeuten kann. Ich hab mal einem Freund Geld ins Gefängnis geschickt, der saß wegen einer völligen Banalität, und er freute sich so, er konnte sich ein bisschen was gönnen dafür. Aber das war ja ein Freund, ich kannte ihn gut, es war eine banale Sache, noch dazu war er krank und so weiter.
Aber einem mehrfachen Mörder nach Amerika oder Afrika was schicken?
Ich meine, warum eigentlich nicht?
Mal zur Abwechslung was Gutes tun - ich muss ja gottseidank nicht Christian Klar was schreiben ...
Ich muss ja gar nichts. Aber ich könnte.
Es einfach machen.
ElsaLaska - 12. Apr, 00:48