muss ja nicht sein. Mich stört es endlos und es macht mich aggressiv. Nicht nur, wenn sie scheppernd vorbeifahren, sondern wenn sie auch bei der 24h Autowaschanlage ihren bullshit aufdrehen, um die Sprühdüsen zu übertönen und die Münzstaubsauger. Vor eh, wann war es gleich, 20 Jahren? kamen die ersten Walkmen raus. Es gab noch eine heillose Debatte, weil die manchmal trotz Kopfhörer im Bus so laut waren, dass man trotzdem das Geschepper mitbekam.
Interessiert heute nicht mehr. Jetzt könnten doch alle ihre iPods bis zum Anschlag Enddarm haben (Achtung für sumuze, wieder Bodennähe im Ausdruck? Konsekutivität der Kommentare sind eh nicht in meiner Verantwortung), aber nein, dann bekämen ja DIE ANDEREN nicht mit, was man für gute Musik hört. (Ich wollte ja auch alle 1995 in meinem Altbau mit Jingo de Lunch bekehren, es ist ja auch altersabhängig, aber WANN bitte greift sie denn endlich, die vielbeschworene Alterspyramide, die hier angeblich absackt in deutschen Landen?). Ich hab nix gegen Musik. Zu meiner Zeit stürzte hier nachts um Zwei regelmäßig einer durch die Gassen, der fast ein Schlagerstar geworden wäre und dann aber grandios scheiterte. "Rote Rosen Rote Lippen Roter Wein", gesungen mit Stentorstimme, war mein Schlaflied. Das ist total okay. Man schüttete, wenn mans gar nicht mehr aushielt, einen Eimer Wasser runter.
Aber dieses aggressive Gewummer macht mich noch wahnsinnig.

Highlights, und heute habe ich Katerina Sitaras entdeckt. Sie singt "Ancient Byzantine Chants", also die alte orthodoxe Liturgie, mit einer hochsphärischen, schwebenden und glasklaren Stimme. Einer Stimme wie Diamant auf Glas, man kann sie SEHEN. Wenn man das ganze Ding (Herouvikos Hymnos) in der Art des Gayatri Mantra einfach 108fach auf Endlosschleife hörte, ich bin mir ganz sicher, würde man irgendwann GOTT sehen.
Dass das in Zeiten von Robbie Williams, Tokyo Hotel und ja, auch Netrebko, niemanden wirklich vom Stuhl haut, ist mir auch klar.