In der Causa Wagner
gibt es jetzt die Meldung, dass Pfr. Wagner mittlerweile seine Rücktrittsgesuch von der Ernennung zum Weihbischof unterzeichnet hat. Ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass mal wieder Populismus gegen Lehramt gesiegt hat, und ich erlaube mir auch anzumerken, dass ich die Äußerung zum Hurrikan Katrina von Pfr. Wagner keine theologische Glanzleistung finde. Allerdings halte ich es auch nicht für gerechtfertigt, wegen ihr gegen jemanden derart Sturm zu laufen. Und dies gilt ganz besonders für die lieben Mitchristen in der Diözese Linz.
Das umstrittene Zitat lautet gemäß Wikipedia: >>Der Hurrikan ‚Katrina‘ hat [...] nicht nur alle Nachtclubs und Bordelle vernichtet, sondern auch alle fünf (!) Abtreibungskliniken. [...] Wussten Sie, dass 2 Tage danach die Homo-Verbände im französischen Viertel eine Parade von 125.000 Homosexuellen geplant hatten? Wie erst so langsam bekannt wird, sind die amoralischen Zustände in dieser Stadt unbeschreiblich. [...] Ist die auffallende Häufung von Naturkatastrophen nur eine Folge der Umweltverschmutzung durch den Menschen, oder mehr noch die Folge einer ‚geistigen Umweltverschmutzung‘? Darüber werden wir in Zukunft verstärkt nachdenken müssen.>>
Dazu bleibt anzumerken, dass das NACHDENKEN als solches auch gläubigen Christen immerhin noch erlaubt sein sollte. Insbesondere, wenn sie nicht als schlichte Schafe gelten wollen vor den Gnaden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, nicht?
Aber beim Nachdenken wollen wir es nicht belassen, wir wollen schauen, was unser Katechismus eigentlich zum Theodizeeproblem sagt, und die Dogmatik als solche (die ich hier nicht als erstarrte, lebensfeindliche Äußerungen einer toten Theologie verstehe, sondern als Wissenschaft vom Glauben). Als da wären:
„Dass Gott das physische und das moralische Böse zulässt, ist ein Mysterium, das er durch seinen Sohn Jesus Christus erhellt, der gestorben und auferstanden ist, um das Böse zu besiegen. Der Glaube gibt uns die Gewissheit, dass Gott das Böse nicht zuließe, wenn er nicht auf Wegen, die wir erst im ewigen Leben vollständig erkennen werden, sogar aus dem Bösen Gutes hervorgehen ließe." (Katechismus d. kath. Kirche 324)
Zumindest steht da nicht, dass wir nicht darüber nachdenken dürfen.
Weiter bei Ludwig Ott, Grundriss der Dogmatik: Gott hat alle Dinge zum Sein geschaffen.
"Gott will aber das physische Übel, sowohl das Naturübel als auch das Strafübel, per accidens, d.h. als Mittel zu einem höheren Zweck der physischen Ordnung (z.B. zur Erhaltung eines höheren Lebens) oder der sittlichen Ordnung (z.B. als Strafe oder zur sittlichen Läuterung). Sir 11,14: "Glück, und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum sind von JHWH."
Nun könnte man natürlich erwidern, dass meine Fixierung auf die Säulen des katholischen Lehramtes übertrieben ist. Dann wiederum, und nur in diesem Fall, denke ich mir: Warum soll ich mir den Kopf über die richtige Glaubenshaltung zerbrechen, wenn wir ein seit zweitausend Jahren bewährtes Lehramt in der RKK haben? Welches sich dazu noch in vorzüglicher Weise auf die Bibel zu stützen vermag? Ist das alles nur noch leeres oder gar vorkonziliares Gefasel? Geht an den Menschen vorbei? Nicht "jesuanisch" genug?
Zumindest beim letzten Vorwurf bin ich zuversichtlich. Jesus Christus hat sich immer auf die Autorität des Vaters und der Schriften berufen. Wohl ist der Mensch nicht für den Sabbat gemacht, sondern der Sabbat für den Menschen. Wohl sollen wir die Sünder lieben, aber die Sünde hassen. Und wohl sollen wir Gott lieben mit all unserer Kraft, auch wenn wir seine Strafen nicht verstehen. Aber das schiere Nachdenken darüber hat uns niemand verboten. Sonst wäre eines der schönsten, literarisch wertvollsten Bücher der Bibel, das Buch Hiob, nie entstanden.
Das umstrittene Zitat lautet gemäß Wikipedia: >>Der Hurrikan ‚Katrina‘ hat [...] nicht nur alle Nachtclubs und Bordelle vernichtet, sondern auch alle fünf (!) Abtreibungskliniken. [...] Wussten Sie, dass 2 Tage danach die Homo-Verbände im französischen Viertel eine Parade von 125.000 Homosexuellen geplant hatten? Wie erst so langsam bekannt wird, sind die amoralischen Zustände in dieser Stadt unbeschreiblich. [...] Ist die auffallende Häufung von Naturkatastrophen nur eine Folge der Umweltverschmutzung durch den Menschen, oder mehr noch die Folge einer ‚geistigen Umweltverschmutzung‘? Darüber werden wir in Zukunft verstärkt nachdenken müssen.>>
Dazu bleibt anzumerken, dass das NACHDENKEN als solches auch gläubigen Christen immerhin noch erlaubt sein sollte. Insbesondere, wenn sie nicht als schlichte Schafe gelten wollen vor den Gnaden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, nicht?
Aber beim Nachdenken wollen wir es nicht belassen, wir wollen schauen, was unser Katechismus eigentlich zum Theodizeeproblem sagt, und die Dogmatik als solche (die ich hier nicht als erstarrte, lebensfeindliche Äußerungen einer toten Theologie verstehe, sondern als Wissenschaft vom Glauben). Als da wären:
„Dass Gott das physische und das moralische Böse zulässt, ist ein Mysterium, das er durch seinen Sohn Jesus Christus erhellt, der gestorben und auferstanden ist, um das Böse zu besiegen. Der Glaube gibt uns die Gewissheit, dass Gott das Böse nicht zuließe, wenn er nicht auf Wegen, die wir erst im ewigen Leben vollständig erkennen werden, sogar aus dem Bösen Gutes hervorgehen ließe." (Katechismus d. kath. Kirche 324)
Zumindest steht da nicht, dass wir nicht darüber nachdenken dürfen.
Weiter bei Ludwig Ott, Grundriss der Dogmatik: Gott hat alle Dinge zum Sein geschaffen.
"Gott will aber das physische Übel, sowohl das Naturübel als auch das Strafübel, per accidens, d.h. als Mittel zu einem höheren Zweck der physischen Ordnung (z.B. zur Erhaltung eines höheren Lebens) oder der sittlichen Ordnung (z.B. als Strafe oder zur sittlichen Läuterung). Sir 11,14: "Glück, und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum sind von JHWH."
Nun könnte man natürlich erwidern, dass meine Fixierung auf die Säulen des katholischen Lehramtes übertrieben ist. Dann wiederum, und nur in diesem Fall, denke ich mir: Warum soll ich mir den Kopf über die richtige Glaubenshaltung zerbrechen, wenn wir ein seit zweitausend Jahren bewährtes Lehramt in der RKK haben? Welches sich dazu noch in vorzüglicher Weise auf die Bibel zu stützen vermag? Ist das alles nur noch leeres oder gar vorkonziliares Gefasel? Geht an den Menschen vorbei? Nicht "jesuanisch" genug?
Zumindest beim letzten Vorwurf bin ich zuversichtlich. Jesus Christus hat sich immer auf die Autorität des Vaters und der Schriften berufen. Wohl ist der Mensch nicht für den Sabbat gemacht, sondern der Sabbat für den Menschen. Wohl sollen wir die Sünder lieben, aber die Sünde hassen. Und wohl sollen wir Gott lieben mit all unserer Kraft, auch wenn wir seine Strafen nicht verstehen. Aber das schiere Nachdenken darüber hat uns niemand verboten. Sonst wäre eines der schönsten, literarisch wertvollsten Bücher der Bibel, das Buch Hiob, nie entstanden.
ElsaLaska - 22. Feb, 23:16