Minarette auf dem Nacht(b)revier?
In den letzten Tagen habe ich soviel Pro und Contra zum Volksentscheid in der Schweiz gelesen, dass ich nicht mehr weiß, ob ich Weiblein oder Männlein bin. Alleine am Wert oder Unwert eines Volkentscheides entzünden sich seitenlange juristische Debatten. Klar ist, das habe ich in der zehnten Klasse Sozialkunde gelernt, dass ein Plebiszit zwar basisdemokratisch, aber nicht unproblematisch ist: Wenn eine Volksabstimmung Für oder Wider die Einführung der Todesstrafe gerade dann stattfindet, wenn gehäuft wieder besonders ekelerregende Fälle von Kindesmissbrauch und -mord in den Meldungen waren, dann ist ziemlich absehbar, was das Ergebnis bringen wird. Das muss man realistischerweise sehen.
Nun ging es aber nicht darum, sondern um die Frage, ob Moscheen mit Minaretten gebaut werden dürfen oder nicht. Eine Moschee kann man freilich auch ohne Minarett bauen. Die Muslime sind in der Minderheit, es ist schlicht unnötig, in einem Schweizer Gebirgsdorf von einem Turm aus fünfmal am Tag die Bevölkerung zum Gebet zu rufen gerade so, als befände man sich in der Innenstadt von Damaskus. Und eine andere plausible Bestimmung für Minarette als zum Gebetsruf kenne ich nun mal nicht, was auch immer Erdogan dazu zu sagen hatte (Bajonette? Raketen? Speerspitzen? Prachtentfaltung? Machtgebaren?)
Die Unterstellung, die Schweizer hätten sich aus purer Islamophobie gegen die Religionsfreiheit einer Minderheit entschieden, ist für mich zwar eine Unterstellung. Allerdings eine, die nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, wenn man sich die propagierten Bilder aus der Anti-Minarett-Kampagne im klassischen Stürmer-Stil angeschaut hat.
Alipius verweist auf eine Umfrage bei der Bild-Zeitung (ich kann nichts dafür), nach der ebenfalls eine Mehrheit gegen die Minarette stimmen würde. Die Umfrage der Bild-Zeitung differenziert insoweit, dass sie für beide Antwortmöglichkeiten explizit ein Bekenntnis zur Religionsfreiheit miteinschließt. So möchte ich es jetzt auch gerne halten.
Hier die Umfrage also:
Nun ging es aber nicht darum, sondern um die Frage, ob Moscheen mit Minaretten gebaut werden dürfen oder nicht. Eine Moschee kann man freilich auch ohne Minarett bauen. Die Muslime sind in der Minderheit, es ist schlicht unnötig, in einem Schweizer Gebirgsdorf von einem Turm aus fünfmal am Tag die Bevölkerung zum Gebet zu rufen gerade so, als befände man sich in der Innenstadt von Damaskus. Und eine andere plausible Bestimmung für Minarette als zum Gebetsruf kenne ich nun mal nicht, was auch immer Erdogan dazu zu sagen hatte (Bajonette? Raketen? Speerspitzen? Prachtentfaltung? Machtgebaren?)
Die Unterstellung, die Schweizer hätten sich aus purer Islamophobie gegen die Religionsfreiheit einer Minderheit entschieden, ist für mich zwar eine Unterstellung. Allerdings eine, die nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, wenn man sich die propagierten Bilder aus der Anti-Minarett-Kampagne im klassischen Stürmer-Stil angeschaut hat.
Alipius verweist auf eine Umfrage bei der Bild-Zeitung (ich kann nichts dafür), nach der ebenfalls eine Mehrheit gegen die Minarette stimmen würde. Die Umfrage der Bild-Zeitung differenziert insoweit, dass sie für beide Antwortmöglichkeiten explizit ein Bekenntnis zur Religionsfreiheit miteinschließt. So möchte ich es jetzt auch gerne halten.
Hier die Umfrage also:
ElsaLaska - 2. Dez, 19:58