Interview zu Ida Friederike Görres.
Ich hatte es bereits auf Facebook empfohlen, das Interview mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz über Ida Friederike Görres.
Alle, die sich für Literatur und Katholizismus interessieren, - und es noch nicht gesehen haben - sei es sehr ans Herz gelegt. Sie „hat mit einer sehenden Sicherheit und mit einer Unerschrockenheit zu den drängenden Fragen und Aufgaben der Kirche von heute gesprochen, die nur dem wahrhaft Glaubenden geschenkt ist“, zitiert Petra Lorleberg am Ende den heutigen Papst aus seiner Predigt im Jahre 1971 anlässlich des Requiems für Ida Görres.
Das ganze Interview gibt es hier - und jetzt ein paar appetizer:
>>Die neu zu erschließende Bedeutung von Ida Friederike Görres liegt - abgesehen von ihrer teilweise berückenden Sprache und analytischen Schärfe - ohne Zweifel in ihrer hagiographischen Leistung, die ein gleichermaßen festgegründetes wie entwicklungsoffenes Kirchenbild einschließt. Seit den 30er Jahren trat sie durch markante Heiligenbiographien, vor allem über Frauen - Elisabeth von Thüringen, Mary Ward, Radegundis, Hedwig von Schlesien -, in die Öffentlichkeit; unter den Männergestalten beschäftigte sie sich mit Franziskus, Heinrich Seuse und Teilhard de Chardin. Erst 1998 wurde ein Manuskript über John Henry Newman entdeckt und herausgegeben (3. Auflage 2011).<<
Im Zusammenhang mit John Henry Newman heißt es dann einer anderen Stelle des Interviews:
>>Das Memorandum hätte sie wohl als ein solches Aufkratzen und als übereifrige Revolution aufgefaßt. Dazu ein Zitat aus ihrem erst vor wenigen Jahren entdeckten Manuskript über John Henry Newman: „Das Wichtigste an den Newmanbriefen ist mir die Einsicht, wie weit ‘unser’ Zwiespalt zwischen modernen, irgendwie ‘reformistischen’ und ‘reaktionären’ Katholiken zurückreicht: tatsächlich volle hundert Jahre. [...] Newman ist wirklich ‘unser’ Patron, er hat die einzig mögliche, dabei so schwer vollziehbare Haltung, die zugleich klarste, kühlste kritische Einsicht in die tausend Mißstände und Fehlentwicklungen in der Kirche und die absolut unumgängliche Notwendigkeit vieler Reformen - und die leidenschaftliche, den ganzen Menschen ergreifende und durchbebende Hingebung und Loyalität gegen ‘Rom’ in der ganzen schweren Belastung dieses Begriffs.“
Eben diese innerste, unerschütterliche Hinneigung zur Kirche ist Ida Görres’ Eigenbesitz, in dem sie sich mit Newman widerspruchslos trifft.<<
Alle, die sich für Literatur und Katholizismus interessieren, - und es noch nicht gesehen haben - sei es sehr ans Herz gelegt. Sie „hat mit einer sehenden Sicherheit und mit einer Unerschrockenheit zu den drängenden Fragen und Aufgaben der Kirche von heute gesprochen, die nur dem wahrhaft Glaubenden geschenkt ist“, zitiert Petra Lorleberg am Ende den heutigen Papst aus seiner Predigt im Jahre 1971 anlässlich des Requiems für Ida Görres.
Das ganze Interview gibt es hier - und jetzt ein paar appetizer:
>>Die neu zu erschließende Bedeutung von Ida Friederike Görres liegt - abgesehen von ihrer teilweise berückenden Sprache und analytischen Schärfe - ohne Zweifel in ihrer hagiographischen Leistung, die ein gleichermaßen festgegründetes wie entwicklungsoffenes Kirchenbild einschließt. Seit den 30er Jahren trat sie durch markante Heiligenbiographien, vor allem über Frauen - Elisabeth von Thüringen, Mary Ward, Radegundis, Hedwig von Schlesien -, in die Öffentlichkeit; unter den Männergestalten beschäftigte sie sich mit Franziskus, Heinrich Seuse und Teilhard de Chardin. Erst 1998 wurde ein Manuskript über John Henry Newman entdeckt und herausgegeben (3. Auflage 2011).<<
Im Zusammenhang mit John Henry Newman heißt es dann einer anderen Stelle des Interviews:
>>Das Memorandum hätte sie wohl als ein solches Aufkratzen und als übereifrige Revolution aufgefaßt. Dazu ein Zitat aus ihrem erst vor wenigen Jahren entdeckten Manuskript über John Henry Newman: „Das Wichtigste an den Newmanbriefen ist mir die Einsicht, wie weit ‘unser’ Zwiespalt zwischen modernen, irgendwie ‘reformistischen’ und ‘reaktionären’ Katholiken zurückreicht: tatsächlich volle hundert Jahre. [...] Newman ist wirklich ‘unser’ Patron, er hat die einzig mögliche, dabei so schwer vollziehbare Haltung, die zugleich klarste, kühlste kritische Einsicht in die tausend Mißstände und Fehlentwicklungen in der Kirche und die absolut unumgängliche Notwendigkeit vieler Reformen - und die leidenschaftliche, den ganzen Menschen ergreifende und durchbebende Hingebung und Loyalität gegen ‘Rom’ in der ganzen schweren Belastung dieses Begriffs.“
Eben diese innerste, unerschütterliche Hinneigung zur Kirche ist Ida Görres’ Eigenbesitz, in dem sie sich mit Newman widerspruchslos trifft.<<
ElsaLaska - 5. Jul, 17:09