Weil ich den Psalm 23 damals vor meiner Konfirmation noch auswendig gelernt habe und ich deshalb weiß, dass dieses Gebet den meisten Evangelischen ebenfalls viel bedeutet, verweise ich auf die Katechese unseres Hl. Vaters von der heutigen Mittwochsaudienz dazu.
>>Zu Gott beten heiße, sich ihm ganz anvertrauen, so der Papst: „Wenn nämlich der Herr auch in der Wüste, dem Ort der Abwesenheit und des Todes, der Hirt ist, so mangelt es nicht an der Gewissheit einer radikalen Gegenwart des Lebens, die den Menschen sagen lässt: nichts wird mir fehlen“. Schreite der Mensch hinter dem guten Hirten her, so könne er trotz aller Schwierigkeiten und Wüsten, „gegen die Sonne des glühenden Rationalismus“ sicher sein, dass die Wege die richtigen für ihn seien, „dass der Herr uns immer führt und nahe ist“. Auch in der Finsternis des Leidens und der Ungewissheit fühle sich der Gläubige sicher und wisse: „Du bis bei mir, das ist unsere Gewissheit“.
Das Dunkel der Nacht ängstige mit seinen wechselhaften Schatten verbunden mit der Schwierigkeit, die Gefahren nicht erkennen zu können, „mit seiner von unentzifferbarem Lärm erfüllten Stille“. Um von dieser „finsteren Schlucht“ zu sprechen, benutze der Psalmist einen hebräischen Ausdruck, der die Finsternis des Todes in Erinnerung rufe, so dass die Schlucht, die es zu durchqueren gelte, ein Ort der Angst, der schrecklichen Bedrohungen und der Todesgefahr sei.
Dennoch aber schreite der Betende furchtlos voran, da er wisse, dass der Herr bei ihm sei. „Jenes ‚Du bist bei mir’ ist die Erklärung eines unerschütterlichen Vertrauens“, so Benedikt XVI., „und fasst eine radikale Erfahrung des Glaubens zusammen. Die Nähe Gottes verwandelt die Wirklichkeit, die finstere Schlucht verliert ihre Gefahren und entbehrt jeglicher Bedrohung“.<<
Vollständige Auslegung hier nachlesen.