mit den pastoralen Hinweisen zum Jahr des Glaubens ist heute veröffentlicht worden.
Das erste Drittel ist ziemlich bemerkenswert, besonders auch hinsichtlich unserer eigenen, hier laufenden Diskussion, und sollte nun auch endgültig jedem klar machen, worum es Benedikt im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil konkret geht.
>>Nach den Worten von Papst Johannes XXIII. wollte das Konzil „die katholische Lehre unverfälscht und vollständig weitergeben, ohne sie abzuschwächen oder zu entstellen", und sich dafür einsetzen, dass „diese sichere und unwandelbare Lehre, welcher der Gehorsam des Glaubens gebührt, in einer Weise erforscht und dargelegt werde, die unserer Zeit entspricht". In diesem Zusammenhang bleiben die einleitenden Worte der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium von entscheidender Bedeutung: „Christus ist das Licht der Völker. Darum ist es der dringende Wunsch dieser im Heiligen Geist versammelten Heiligen Synode, alle Menschen durch seine Herrlichkeit, die auf dem Antlitz der Kirche widerscheint, zu erleuchten, indem sie das Evangelium allen Geschöpfen verkündet (vgl. Mk 16,15)". Ausgehend vom Licht Christi, der in der Feier der heiligen Liturgie (vgl. Konstitution Sacrosanctum Concilium) und mit seinem göttlichen Wort (vgl. Dogmatische Konstitution Dei Verbum) reinigt, erleuchtet und heiligt, wollte das Konzil das innere Wesen der Kirche (vgl. Dogmatische Konstitution Lumen gentium) und ihre Beziehung zur Welt von heute (vgl. Pastoralkonstitution Gaudium et spes) vertiefen. Diese vier Konstitutionen sind die wahren Säulen des Konzils, um die herum sich die Erklärungen und Dekrete gruppieren, die einige der wichtigeren Herausforderungen der Zeit behandeln.
Nach dem Konzil bemühte sich die Kirche in Kontinuität zur Tradition und unter der sicheren Leitung des Lehramts um die Annahme und Umsetzung seiner reichhaltigen Lehre. Um die rechte Rezeption des Konzils zu fördern, haben die Päpste immer wieder die Bischofssynode einberufen5, die vom Diener Gottes Paul VI. 1965 eingerichtet worden war; durch die verschiedenen nachsynodalen Apostolischen Schreiben haben sie der Kirche klare Orientierungen vorgelegt. Die nächste Vollversammlung der Bischofssynode im Oktober 2012 wird das Thema Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens behandeln.
Von Beginn seines Pontifikats an hat sich Papst Benedikt XVI. entschieden für das rechte Verständnis des II. Vatikanischen Konzils eingesetzt. Er wies die so genannte „Hermeneutik der Diskontinuität und des Bruchs" als irrig zurück und förderte die von ihm so bezeichnete „‚Hermeneutik der Reform’, der Erneuerung des einen Subjekts Kirche, die der Herr uns geschenkt hat, unter Wahrung der Kontinuität; die Kirche ist ein Subjekt, das mit der Zeit wächst und sich weiterentwickelt, dabei aber immer sie selbst bleibt, das Gottesvolk als das eine Subjekt auf seinem Weg"<<
Ganze Note hier auf Deutsch.
Es folgen Vorschläge für die Gestaltung des Jahr des Glaubens auf weltkirchlicher Ebene, auf der Ebene der Bischofskonferenz, auf Diözesan- und Pfarreiebene etc.
Es ist ein ungewöhnliches Dokument, und genau diese Ungewöhnlichkeit zeigt an, wie gravierend ernst es dem Heiligen Vater ist, wie sehr er darum ringt, dass das Jahr des Glaubens reiche Früchte tragen möge.