Zum Tode von Papst Shenuda

hier ein lesenswertes Interview von Radio Vatikan mit Bischof Anba Damian, der Oberhirte der Kopten im deutschsprachigen Raum:
Auszüge daraus:
>>Dass man sein Lächeln nicht mehr erleben kann, seine Weisheit, seine Gebete, seinen Segen, seine Predigten in der Kathedrale, seine Gottesdienste – dass man das nicht mehr haben kann, das tut sehr weh.“
Er hat seine Kirche sehr lange geführt – was waren seine wichtigsten Akzente aus Ihrer Sicht?
„Papst Schenuda legte sehr großen Wert auf die Bildung seines Volkes. Er hat die Kirche befreit von alten Hierarchien und Irrlehren; er legte sehr großen Wert auf die Jugendarbeit, er hat die Ökumene sehr geliebt und hat eine Pionierleistung erbracht in Bezug auf die Christologie. Das, was uns – Katholiken und Kopten – fünfzehn Jahrhunderte lang voneinander getrennt hat, hat er behoben, und damit hat er eine historische Leistung in der Wiederherstellung der kirchlichen Einheit erbracht. Papst Schenuda hat sich immer auch um die einzelnen Menschen gekümmert: Nicht nur, dass er in der Kathedrale für tausende Menschen gepredigt hat, er hat auch die einzelnen Menschen als sehr wertvoll betrachtet und behandelt und keinen im Stich gelassen, egal ob sie Fragen hatten oder Hilfe brauchten.“<<
Hochinteressant auch diese Erklärung, weil ich mich auch schon gefragt habe, wie die Heilige Synode einen neuen Papst wählt bzw. nach welchen Kriterien:
>>Die Synode der koptischen Kirche tagt, und es werden drei Kandidaten ausgesucht, die gewisse Kriterien erfüllen, z.B. fünfzigjähriges monastisches Leben. Sie müssen die koptische Sprache beherrschen, sie müssen ihre Dienste ohne Beanstandungen oder Strafen geleistet haben. Die Namen dieser drei Kandidaten werden auf Zettel geschrieben, der dienstälteste Bischof – das ist jetzt Metropolit Pachomios – leitet einen Gottesdienst in der Kathedrale, und am Ende der Zeremonie holt die Gemeinde ein unbekanntes Kind, das zieht ein Los, und das wird der künftige Papst der koptischen Kirche.<<
ElsaLaska - 19. Mär, 13:34