Papst zu Abbas: "Du bist ein Friedensengel!" - Hallo?
Diese Schlagzeile kursiert gerade in den Medien sowie den sozialen Netzwerken.
Zugegeben, der Heilige Vater redet manchmal ein bisschen viel, aber das konnte ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
Mein nächster Gedanke war: Bestimmt ist es umgekehrt, nämlich: Abbas zu Papst: "Du bist ein Friedensengel!"
Auch das haute nicht hin.
Ich konsultierte einen lieben Kollegen und Freund, da ich heute so gut wie offline warund zu faul zum selber Nachrecherchieren.
Die Auflösung lautete: Mitnichten hat der Heilige Vater den Palästinenserpräsidenten in dieser Form gekost.
Vielmehr war es so, dass Mahmoud Abbas heute anlässlich der morgigen Heiligsprechung dreier palästinensischer Christen empfangen wurde und eine Schatulle mit deren Reliquien mitgebracht hatte. (Großes Geschenk für Katholiken, Reliquien von Heiligen sind wertvoller als Gold, Diamanten, alle Juwelen, Schnickschnack, isso).
Daraufhin hat der Papst sich mit einem Gegengeschenk revanchiert: Einer Pontifikatsmedaille, die den Engel des Friedens zeigt, der "den bösen Geist des Krieges zerstört" mit der Anmerkung an Abbas - Achtung! - beim Überreichen: "... dass Sie ein Engel des Friedens seien /sein mögen!"
Das ist kein Kosename, das ist eine Aufforderung.
In Italienisch: ... Lei sia un angelo della pace".
"Sia" heißt nämlich nicht "Du bist", sondern "Seien Sie/Mögen Sie sein (das und jenes)".
Gut, ich war auch nicht dabei, sondern kann mich nur auf Quellen berufen, aber es wäre selbst für einen Papst ziemlich absurd, ausgerechnet Mahmoud Abbas mit dem Titel "Engel des Friedens" kosend zu benamen.
Leider hat sich auch Radio Vatikan für die Variante: "Du bist ein Friedensengel" entschieden, ausgerechnet in Berufung auf italienische Nachrichtenagenturen.
Also, nach meinem bescheidenen Wissensstand hat Franziskus den Palästinenser nicht "Friedensengel genannt", wie jetzt viele meinen wissen zu wollen, sondern ihm gewünscht, er möge ein solcher werden.
Nach meinem Sprachempfinden ist das denn - und auch von der Grammatik gestützt - ein großer Unterschied.
Zugegeben, der Heilige Vater redet manchmal ein bisschen viel, aber das konnte ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
Mein nächster Gedanke war: Bestimmt ist es umgekehrt, nämlich: Abbas zu Papst: "Du bist ein Friedensengel!"
Auch das haute nicht hin.
Ich konsultierte einen lieben Kollegen und Freund, da ich heute so gut wie offline war
Die Auflösung lautete: Mitnichten hat der Heilige Vater den Palästinenserpräsidenten in dieser Form gekost.
Vielmehr war es so, dass Mahmoud Abbas heute anlässlich der morgigen Heiligsprechung dreier palästinensischer Christen empfangen wurde und eine Schatulle mit deren Reliquien mitgebracht hatte. (Großes Geschenk für Katholiken, Reliquien von Heiligen sind wertvoller als Gold, Diamanten, alle Juwelen, Schnickschnack, isso).
Daraufhin hat der Papst sich mit einem Gegengeschenk revanchiert: Einer Pontifikatsmedaille, die den Engel des Friedens zeigt, der "den bösen Geist des Krieges zerstört" mit der Anmerkung an Abbas - Achtung! - beim Überreichen: "... dass Sie ein Engel des Friedens seien /sein mögen!"
Das ist kein Kosename, das ist eine Aufforderung.
In Italienisch: ... Lei sia un angelo della pace".
"Sia" heißt nämlich nicht "Du bist", sondern "Seien Sie/Mögen Sie sein (das und jenes)".
Gut, ich war auch nicht dabei, sondern kann mich nur auf Quellen berufen, aber es wäre selbst für einen Papst ziemlich absurd, ausgerechnet Mahmoud Abbas mit dem Titel "Engel des Friedens" kosend zu benamen.
Leider hat sich auch Radio Vatikan für die Variante: "Du bist ein Friedensengel" entschieden, ausgerechnet in Berufung auf italienische Nachrichtenagenturen.
Also, nach meinem bescheidenen Wissensstand hat Franziskus den Palästinenser nicht "Friedensengel genannt", wie jetzt viele meinen wissen zu wollen, sondern ihm gewünscht, er möge ein solcher werden.
Nach meinem Sprachempfinden ist das denn - und auch von der Grammatik gestützt - ein großer Unterschied.
ElsaLaska - 16. Mai, 21:20