Wie der Terror verändert
Zu sagen, all die Ereignisse der jüngsten Zeit gingen an einem spurlos vorbei, ist wohl nur wenigen Glückseligen vorbehalten.
So verständlich ich die "Jetzt erst Recht" -Akklamationen finde, so wenig kann ich ihnen folgen. Nun war ich noch nie eine Besucherin von Massenveranstaltungen, und Weihnachtsmärkte finden hier eher im winzigen Rahmen statt, verglichen zu den Dimensionen, die das in Deutschland hat. Ein Fußballstadion habe ich das letzte Mal wohl vor 20 Jahren besucht, ich habe mich nie darin wohl gefühlt und fand es von je her bequemer, ein Fußballspiel vor dem Bildschirm zu verfolgen - in Kauf nehmend, dass der Entscheidungstreffer selbstverständlich immer genau in dem Moment fiel, in dem ich mal für kleine Prinzessinnen gehen musste. Aus dem Alter, in dem man noch ein nennenswertes Club- und Nachtleben in der realen Welt pflegt, bin ich auch schon länger heraus.
Dennoch hat sich etwas verändert.
Ich wollte noch im Advent vielleicht einmal wieder nach Loreto pilgern, welches jetzt als "sensibles Objekt" vom italienischen Innenministerium deklariert wurde. Ein islamistischer Anschlag auf das Haus der Heiligen Familie als Ziel des Terrors, auf die Mauern, in denen der Sohn Gottes geatmet, gespielt und seine Kindheit verbracht hat, ich mag es mir gar nicht ausdenken.
Da die Italiener nun einmal so sind, wie sie sind, hat sich bislang auch nichts daran geändert, dass die Videoüberwachung des heiligen Bezirks in Loreto schon seit Januar nicht mehr funktioniert. Aber was nützt das beste Videoüberwachungssystem, wenn es nachher eh knallt? Vermutlich nichts.
Ich habe angefangen, jeden Morgen vor dem Aufstehen den Rosenkranz zu beten - für den Weltfrieden und für Europa.
Ich befasse mich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen, denn ich möchte nicht als Überlebende in ein Szenario hineingeraten, und hilflos sein.
Und ich habe angefangen, was ich in meinen bald 20 Jahren im Internet stets vermieden und immer verurteilt habe, Videos und Bilder von Todesopfern, die explizit sind, anzuschauen. Natürlich nicht als Hobby, ich suche solche Sachen in keiner Weise, aber da, wo sie jetzt meinen Weg kreuzen, klicke ich nicht mehr angeekelt weg. Ich schaue es mir seit kurzem einfach - immer noch angeekelt, aber mit einer anderen Haltung an. Nicht, weil ich große Lust dazu habe, sondern weil ich mir denke, sollte ich einmal einen Anschlag überleben, werden die Sachen, die ich dazu dann zu sehen bekomme, rein gar nichts sein gegen "graphische Videos" aus dem Internet.
Dieser enorm nüchterne Gedanke, der da in mir keimte, hat mich mehr verstört, als alles andere. Er hat mir klar gemacht, dass es nun an Dinge geht, die meinem Wesenskern bisher völlig zuwiderliefen.
Und, dass es den Ereignissen gelingt, mich zu transformieren.
Das einzugestehen, ist sicher nicht gleich der Offenbarungseid. Aber man sollte sich im Klaren darüber sein, wie die Ereignisse auch ihre Spuren in der eigenen Seele hinterlassen.
Gute Nacht und seid behütet - auch dies ein Spruch, den ich nicht mehr einfach so dahersage seit kurzem.
So verständlich ich die "Jetzt erst Recht" -Akklamationen finde, so wenig kann ich ihnen folgen. Nun war ich noch nie eine Besucherin von Massenveranstaltungen, und Weihnachtsmärkte finden hier eher im winzigen Rahmen statt, verglichen zu den Dimensionen, die das in Deutschland hat. Ein Fußballstadion habe ich das letzte Mal wohl vor 20 Jahren besucht, ich habe mich nie darin wohl gefühlt und fand es von je her bequemer, ein Fußballspiel vor dem Bildschirm zu verfolgen - in Kauf nehmend, dass der Entscheidungstreffer selbstverständlich immer genau in dem Moment fiel, in dem ich mal für kleine Prinzessinnen gehen musste. Aus dem Alter, in dem man noch ein nennenswertes Club- und Nachtleben in der realen Welt pflegt, bin ich auch schon länger heraus.
Dennoch hat sich etwas verändert.
Ich wollte noch im Advent vielleicht einmal wieder nach Loreto pilgern, welches jetzt als "sensibles Objekt" vom italienischen Innenministerium deklariert wurde. Ein islamistischer Anschlag auf das Haus der Heiligen Familie als Ziel des Terrors, auf die Mauern, in denen der Sohn Gottes geatmet, gespielt und seine Kindheit verbracht hat, ich mag es mir gar nicht ausdenken.
Da die Italiener nun einmal so sind, wie sie sind, hat sich bislang auch nichts daran geändert, dass die Videoüberwachung des heiligen Bezirks in Loreto schon seit Januar nicht mehr funktioniert. Aber was nützt das beste Videoüberwachungssystem, wenn es nachher eh knallt? Vermutlich nichts.
Ich habe angefangen, jeden Morgen vor dem Aufstehen den Rosenkranz zu beten - für den Weltfrieden und für Europa.
Ich befasse mich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen, denn ich möchte nicht als Überlebende in ein Szenario hineingeraten, und hilflos sein.
Und ich habe angefangen, was ich in meinen bald 20 Jahren im Internet stets vermieden und immer verurteilt habe, Videos und Bilder von Todesopfern, die explizit sind, anzuschauen. Natürlich nicht als Hobby, ich suche solche Sachen in keiner Weise, aber da, wo sie jetzt meinen Weg kreuzen, klicke ich nicht mehr angeekelt weg. Ich schaue es mir seit kurzem einfach - immer noch angeekelt, aber mit einer anderen Haltung an. Nicht, weil ich große Lust dazu habe, sondern weil ich mir denke, sollte ich einmal einen Anschlag überleben, werden die Sachen, die ich dazu dann zu sehen bekomme, rein gar nichts sein gegen "graphische Videos" aus dem Internet.
Dieser enorm nüchterne Gedanke, der da in mir keimte, hat mich mehr verstört, als alles andere. Er hat mir klar gemacht, dass es nun an Dinge geht, die meinem Wesenskern bisher völlig zuwiderliefen.
Und, dass es den Ereignissen gelingt, mich zu transformieren.
Das einzugestehen, ist sicher nicht gleich der Offenbarungseid. Aber man sollte sich im Klaren darüber sein, wie die Ereignisse auch ihre Spuren in der eigenen Seele hinterlassen.
Gute Nacht und seid behütet - auch dies ein Spruch, den ich nicht mehr einfach so dahersage seit kurzem.
ElsaLaska - 24. Nov, 23:54