Die Tränen meiner Freundin
Niemand sieht gerne, wenn Freunde weinen. In diesem Falle aber hat es mir gutgetan und ich konnte mitweinen.
Eine alte Schulfreundin hat mich dankenswerterweise mal wieder besucht und ihr Anliegen war, auch kurz mit Mamma beisammen zu sein, soweit es Mammas Kräfte eben zuließen. Sie kennt sie ja auch schon seit ich 18 bin.
Vor allem war sie noch auf ihren 80. Geburtstag eingeladen, wo zunächst fast nichts darauf hindeutete, dass zu ihrem 81. bereits alle ganz anders sein würde.
So saßen sie also beisammen, Mamma fasste in ihre jetzt glatten Haare, was gestisch bedeuten sollte, nanu, du hast ja gar keine Locken mehr. Kommunizieren ging nur über den Schreibblock. Meine Freundin ließ die Maske nicht fallen, sie plauderte über ihren Alltag, ihre neue Arbeit.
Dann sagte ich, ich müsse Mamma jetzt zu Bett bringen.
Darauf zog sich meine Freundin in die Küche zurück, wo ich ihr ein Getränk bereitgestellt hatte. Ziemlich fertig kam ich dann nach der Prozedur wieder zu ihr.
Sie saß da und weinte. "Wie hältst du das nur aus?"
Ich sagte, ich weiß es eigentlich gar nicht, aber irgendwie geht es doch.
Dann habe ich sie in den Arm genommen und mitgeweint.
Und es hat gutgetan. Wir hatten dann noch einen anregenden Abend mit anderen Gesprächen. Aber mir selbst hat es ungeheuer gut getan, dass jemand die Not wahrgenommen hat - für MICH geweint hat.
Und noch mehr, dass jemand herkam und sich zehn, fünfzehn Minuten Zeit nahm, um meine Mamma zu busseln und zu liebkosen, mit ihr einfach zu sprechen, obwohl sie nicht mehr sprechen kann.
Mehr braucht es doch auch gar nicht.
Auch dann stundenlang auf meine Misere einzugehen, ist ein kleines Kunststück der Nächstenliebe.
Gott vergelt's Dir, liebe Freundin. Du hast mehr Barmherzigkeit bewiesen als so mancher, der dieses Wort auf seiner Zunge stetig trägt.
Ich bin dankbar und stolz, dich zur Freundin zu haben.
Ich habe ihr einen Winterapfel mitgegeben.
Eine alte Schulfreundin hat mich dankenswerterweise mal wieder besucht und ihr Anliegen war, auch kurz mit Mamma beisammen zu sein, soweit es Mammas Kräfte eben zuließen. Sie kennt sie ja auch schon seit ich 18 bin.
Vor allem war sie noch auf ihren 80. Geburtstag eingeladen, wo zunächst fast nichts darauf hindeutete, dass zu ihrem 81. bereits alle ganz anders sein würde.
So saßen sie also beisammen, Mamma fasste in ihre jetzt glatten Haare, was gestisch bedeuten sollte, nanu, du hast ja gar keine Locken mehr. Kommunizieren ging nur über den Schreibblock. Meine Freundin ließ die Maske nicht fallen, sie plauderte über ihren Alltag, ihre neue Arbeit.
Dann sagte ich, ich müsse Mamma jetzt zu Bett bringen.
Darauf zog sich meine Freundin in die Küche zurück, wo ich ihr ein Getränk bereitgestellt hatte. Ziemlich fertig kam ich dann nach der Prozedur wieder zu ihr.
Sie saß da und weinte. "Wie hältst du das nur aus?"
Ich sagte, ich weiß es eigentlich gar nicht, aber irgendwie geht es doch.
Dann habe ich sie in den Arm genommen und mitgeweint.
Und es hat gutgetan. Wir hatten dann noch einen anregenden Abend mit anderen Gesprächen. Aber mir selbst hat es ungeheuer gut getan, dass jemand die Not wahrgenommen hat - für MICH geweint hat.
Und noch mehr, dass jemand herkam und sich zehn, fünfzehn Minuten Zeit nahm, um meine Mamma zu busseln und zu liebkosen, mit ihr einfach zu sprechen, obwohl sie nicht mehr sprechen kann.
Mehr braucht es doch auch gar nicht.
Auch dann stundenlang auf meine Misere einzugehen, ist ein kleines Kunststück der Nächstenliebe.
Gott vergelt's Dir, liebe Freundin. Du hast mehr Barmherzigkeit bewiesen als so mancher, der dieses Wort auf seiner Zunge stetig trägt.
Ich bin dankbar und stolz, dich zur Freundin zu haben.
Ich habe ihr einen Winterapfel mitgegeben.
ElsaLaska - 13. Feb, 20:23
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday-test.net/stories/1022397315/modTrackback