Gabriele Krone-Schmalz: Russland verstehen. Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens
Das neue Buch von Gabriele Krone-Schmalz, altgediente Moskau-Korrespondentin der ARD und aktuell wohl einer der profundesten Russland-Kenner, scheint hochinteressant zu sein.
Vielleicht lohnt es sich insbesondere als Lektüre für diejenigen, die sogleich unsachlich losplärren, wenn man die Haltung der pro-westlichen Ukraine sowie der EU im aktuellen Konflikt kritisch betrachtet.
Zur Buchbesprechung von Franziska Augstein für die Süddeutsche geht es hier.
ElsaLaska - 21. Feb, 13:17
Ja, aber...
Die "westlich-ukrainische" Seite ist mir nicht weniger suspekt. Für mich ist das einer der tragische Konflikte, wo man nur verlieren kann, wenn man Partei ergreift, weil beide Parteien und v.a. die betroffenen Menschen nichts als Verlierer sind. Papst Franziskus hat jedenfalls Recht, wenn er jüngst die ukrainischen Bischöfe mahnte, ihre unseligen mehr patriotischen als geistlichen Sprüche sein zu lassen. Schön wär's, wenn vom russischen Patriarchen ähnliches zu hören wäre.
Frau Krone-Schmalz ist sicherlich eine der profundesten Rußland-Kennerinnen. Sie war auch vor wenigen Wochen bei "Jauch" mit sehr kundigen, differenzierten Aussagen die Hörenswerteste.
@Zwischen den Stühlen
Mutig ist ihr Buchtitel: "Russland verstehen", wo doch mittlerweile jeder Versuch, eine andere Sichtweise darzulegen, sofort als "Putinversteherei" abgetan wird. Glücklicherweise tun sich die Leute, die dergleichen derart abschmettern wollen, im Falle einer Krone-Schmalz, die Jahrzehnte in Moskau gelebt hat, doch eher schwer bzw. prallt das eher ab.
Ich wünsche mir mehr Stimmen, wie ihre, doch ihre hat Gewicht und um sie kommt man derzeit, und wenn man noch so gerne wollte, auch nicht herum. (gerum hätte ich beinahe geschrieben - das war ein Insiderwitz).
Natürlich kann man immer total neutral sein. Doch eine der Tugenden der Christenheit ist die Gerechtigkeit, die oft jenseits des geschriebenen Rechts zu finden ist. Diese treibt mich an, wenn es um das Verstehen und Bewerten geht. Eine andere Tugend ist die Tapferkeit. Diese lässt mich meine Sicht der Dinge auch dann vertreten, wenn es unbequem wird - oder sogar die Niederlage droht.
Ansonsten: Ich werde das Buch erst mal lesen, bevor ich mich dazu äußere. Die Besprechung durch Frau Augstein lässt zwar nicht auf Erkenntnisse hoffen, die mir neu wären, aber es ist dann doch schön zu wissen, dass man nicht alleine auf verlorenem Posten steht.