Text zum Tage - 6 Jahre Pontifikat Papst Benedikt XVI.
Vielleicht hatte ich ja einfach zu lange mit indischen Gurus und Selbstverwirklichungs-Gläubigen zu tun, dass ich irgendwann im Stande war, zu erkennen, wann jemand im Namen seines eigenen Ego spricht - und wann nicht. Wobei dies kein genereller Rundumschlag sein soll - auch unter den Yogis wird Überwindung des Egos und Demut ziemlich groß geschrieben. Probleme macht immer nur - wie bei uns Katholiken auch - die Umsetzung. Vor Gefühlen von Eitelkeit und Selbstgefälligkeit ist man nie völlig geschützt, aber manchmal verblüfft mich schon, wie das in unserer Kirche von manchen zelebriert wird und von anderen beklatscht wird, wo es in jedem Yoga-Unterseminar ganz schnell hieße: Da ist noch zu viel Ego drin!
[Blogger sind hiervon freilich dispensiert, weil man ganz ohne Egogefühle nicht imstande wäre, ein persönliches Blog zu führen. Jedenfalls ist mein Blog dispensiert - sowieso wird es bald eine eigene Kongregation am Heiligen Stuhl geben, die nur damit beschäftigt sein wird, mir alle möglichen Dispensen zu erteilen ... ]
Ich komme drauf (nicht auf die neuzugründende Kongregation, die habe ich schon lange visioniert), weil ich heute den Artikel "Benedikt XVI.: Der Fels und die Demut der Wahrheit" von Armin Schwibach auf kath.net gelesen habe anlässlich des sechsten Jahrestags der Papstwahl.
[Ganzer Artikel hier.]
Zitat: >>So wie Simon mit den Worten Christi aufhörte, Simon zu sein und Petrus wurde, so stirbt jeder Nachfolger des Petrus im Moment seiner Wahl zum Papst und wird zu einem anderen, der alles in den Dienst Gottes und seiner Kirche stellt. Benedikt XVI. ist ein anschauliches Beispiel dafür. Joseph Ratzinger starb am 19. April 2005. Er ging ganz in Benedikt XVI. auf, dieser stammt von Petrus ab und wurde unmittelbar von Christus selbst gestiftet. Damit ist das besondere Handeln des Papstes ein Wirken, dessen Matrix der Wille Gottes selbst ist.<<
Das Beispiel ist wirklich anschaulich, nur die wenigsten Menschen sind in der Lage, zu sehen. Doch es werden mehr und immer mehr. Zitat:
>>Von dieser Grundlage aus [gemeint ist 1 Kor 4, 9-16] ist es Benedikt XVI., der „angreift“. Er attackiert den Relativismus, eine falsche Auslegung des II. Vatikanischen Konzils, einen falschen Begriff von Dialog und eckt als der Verteidiger der „nicht verhandelbaren Werte“ bei all jenen an, die grundsätzlich bereit sind, alles und jeden zur Verfügung zu stellen. Die Lehre Benedikts XVI. ist eine beständige Provokation und Herausforderung jenes Denkens, das Prinzipien als Kompromisse definiert.
Ergebnis: „sprungbereiter Hass“, wie dies der Papst in seinem Schreiben an die Bischöfe der Welt infolge der Auseinandersetzungen um die Rücknahme der Exkommunikation von vier unrechtmäßig geweihten Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. genannt hatte. Hass – der im ersten Halbjahr 2010 besonders in Deutschland zum Vorschein kam – auf allen Ebenen. Hass – der versuchte, die Zeit der Vorbereitung des Englandbesuches des Papstes zu vergiften. Hass – der sich als die wahre Fratze eine Laizismus offenbart, die sonst gern hinter einem süffisanten Grinsen verborgen bleibt. Aber nichts zu machen: England hatte es wieder gezeigt: Wenn ein Mann kommt, den der Geist der Wahrheit leitet, spricht er alle an, wird er so anziehend, dass man sich seinem Wort und dem, was er vertritt, nicht entziehen kann.<<
Das war allerdings auch das diffuse Gefühl, das ich selbst gegenüber Benedikt hatte, während ich noch in einer Phase war, in der ich mich überhaupt nicht mit der katholischen Lehre anfreunden konnte.
Noch ein Zitat, weil es so schön ist:
>>Die Lehre des Papstes macht deutlich, das Wissen und Wahrheit komplementär zusammengehören. Dem folgt, dass Gewissen nichts mit einem relativen oder subjektiven Zustand zu tun hat, sondern das Wort und das Wissen um das Wort eines absoluten Gesichtpunktes in der brüchigen endlichen Wirklichkeit ist. Das Gewissen verwirklicht sich nicht als Selbstbehauptung, sondern als Anerkennung des Offenbarten als des Absoluten, dem zu gehorchen ist. Denn nur der Glaube kann einen Egoismus in Freude verwandeln. Nur die liebende Hinwendung zum offenbarten Gott vermag es, rechte Beziehungen zum Anderen zu knüpfen. Im Gewissen steht der Mensch vor seiner Seele und vor Gott. Das ist der wahre Damm gegen die Verwüstung des Menschen und die Herabwürdigung von allem, was ist, auf das rein Machbare und Manipulierbare.<<
Und genau da liegt der Hund begraben. Und deshalb liegen die Herabwürdiger auch mit aller Macht in den Riemen. Kirche als solche ist nicht machbar und nicht manipulierbar, und wenn sich noch so viele darin die Implosion irgendwelcher - persönlicher - Schimären herbeirevolutionsreden wollen.
Denn die eigentliche Revolution ist Gott. Und der kann nicht nur manchmal sogar auf krummen Zeilen gerade schreiben, manchmal sucht er sich eben auch die schärfsten Klingen aus, die zu haben sind.
Ad multos annos, Benedictus XVI.!
[Blogger sind hiervon freilich dispensiert, weil man ganz ohne Egogefühle nicht imstande wäre, ein persönliches Blog zu führen. Jedenfalls ist mein Blog dispensiert - sowieso wird es bald eine eigene Kongregation am Heiligen Stuhl geben, die nur damit beschäftigt sein wird, mir alle möglichen Dispensen zu erteilen ... ]
Ich komme drauf (nicht auf die neuzugründende Kongregation, die habe ich schon lange visioniert), weil ich heute den Artikel "Benedikt XVI.: Der Fels und die Demut der Wahrheit" von Armin Schwibach auf kath.net gelesen habe anlässlich des sechsten Jahrestags der Papstwahl.
[Ganzer Artikel hier.]
Zitat: >>So wie Simon mit den Worten Christi aufhörte, Simon zu sein und Petrus wurde, so stirbt jeder Nachfolger des Petrus im Moment seiner Wahl zum Papst und wird zu einem anderen, der alles in den Dienst Gottes und seiner Kirche stellt. Benedikt XVI. ist ein anschauliches Beispiel dafür. Joseph Ratzinger starb am 19. April 2005. Er ging ganz in Benedikt XVI. auf, dieser stammt von Petrus ab und wurde unmittelbar von Christus selbst gestiftet. Damit ist das besondere Handeln des Papstes ein Wirken, dessen Matrix der Wille Gottes selbst ist.<<
Das Beispiel ist wirklich anschaulich, nur die wenigsten Menschen sind in der Lage, zu sehen. Doch es werden mehr und immer mehr. Zitat:
>>Von dieser Grundlage aus [gemeint ist 1 Kor 4, 9-16] ist es Benedikt XVI., der „angreift“. Er attackiert den Relativismus, eine falsche Auslegung des II. Vatikanischen Konzils, einen falschen Begriff von Dialog und eckt als der Verteidiger der „nicht verhandelbaren Werte“ bei all jenen an, die grundsätzlich bereit sind, alles und jeden zur Verfügung zu stellen. Die Lehre Benedikts XVI. ist eine beständige Provokation und Herausforderung jenes Denkens, das Prinzipien als Kompromisse definiert.
Ergebnis: „sprungbereiter Hass“, wie dies der Papst in seinem Schreiben an die Bischöfe der Welt infolge der Auseinandersetzungen um die Rücknahme der Exkommunikation von vier unrechtmäßig geweihten Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. genannt hatte. Hass – der im ersten Halbjahr 2010 besonders in Deutschland zum Vorschein kam – auf allen Ebenen. Hass – der versuchte, die Zeit der Vorbereitung des Englandbesuches des Papstes zu vergiften. Hass – der sich als die wahre Fratze eine Laizismus offenbart, die sonst gern hinter einem süffisanten Grinsen verborgen bleibt. Aber nichts zu machen: England hatte es wieder gezeigt: Wenn ein Mann kommt, den der Geist der Wahrheit leitet, spricht er alle an, wird er so anziehend, dass man sich seinem Wort und dem, was er vertritt, nicht entziehen kann.<<
Das war allerdings auch das diffuse Gefühl, das ich selbst gegenüber Benedikt hatte, während ich noch in einer Phase war, in der ich mich überhaupt nicht mit der katholischen Lehre anfreunden konnte.
Noch ein Zitat, weil es so schön ist:
>>Die Lehre des Papstes macht deutlich, das Wissen und Wahrheit komplementär zusammengehören. Dem folgt, dass Gewissen nichts mit einem relativen oder subjektiven Zustand zu tun hat, sondern das Wort und das Wissen um das Wort eines absoluten Gesichtpunktes in der brüchigen endlichen Wirklichkeit ist. Das Gewissen verwirklicht sich nicht als Selbstbehauptung, sondern als Anerkennung des Offenbarten als des Absoluten, dem zu gehorchen ist. Denn nur der Glaube kann einen Egoismus in Freude verwandeln. Nur die liebende Hinwendung zum offenbarten Gott vermag es, rechte Beziehungen zum Anderen zu knüpfen. Im Gewissen steht der Mensch vor seiner Seele und vor Gott. Das ist der wahre Damm gegen die Verwüstung des Menschen und die Herabwürdigung von allem, was ist, auf das rein Machbare und Manipulierbare.<<
Und genau da liegt der Hund begraben. Und deshalb liegen die Herabwürdiger auch mit aller Macht in den Riemen. Kirche als solche ist nicht machbar und nicht manipulierbar, und wenn sich noch so viele darin die Implosion irgendwelcher - persönlicher - Schimären herbeirevolutionsreden wollen.
Denn die eigentliche Revolution ist Gott. Und der kann nicht nur manchmal sogar auf krummen Zeilen gerade schreiben, manchmal sucht er sich eben auch die schärfsten Klingen aus, die zu haben sind.
Ad multos annos, Benedictus XVI.!
ElsaLaska - 19. Apr, 19:28
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