Von der Annäherung an einen Berg [II]
Sicher ist es erstaunlich, dass ein Wein wie der Rosso Conero nach Beeren schmeckt, wo die einzigen Beeren um ihn her doch wilde Erdbeeren sind und schwarze Wacholderbeeren. Gesetzt den Fall, die Rebe hat ein Bewusstsein, wovon wir an dieser Stelle einmal ausgehen wollen, so hat sie einfach versucht, die Mitte zwischen den beiden Extrembeeren zu finden. Wer den Rosso Conero zu gegrilltem Lamm trinkt, der wird Wacholdernoten zu finden wissen. Dass alles ein Bewusstsein hat, ist eine Erkenntnis, die sich jenseits aller Esoterik durchzusetzen beginnt, und das verdanken wir merkwürdigerweise der Theoretischen Physik.
Dass es überhaupt lange Zeit in Vergessenheit geriet, mag daran liegen, dass die Physiker vom alten Schlage nicht in Häusern wohnten, bei denen die Eidechsen zu den Fenstern hineinschauen und die Rotkehlchen zu den geöffneten Türen hereinfliegen. Anders herum gesagt: Wer jemals erlebt hat, wie eine Ameise auf ihrer Straße ruhig und gelassen ihrer Wege geht und sie sich nachher auf den Unterarm setzt, wo sie hektisch zu rennen beginnt, der weiß, dass selbst das winzigste Tier, die niedrigste Lebensform ebenso Zeichen der Entspannung wie Stress, Verzweiflung wie Zufriedenheit ausstrahlen vermag - ergo Gefühle haben mag, mindestens, wenn nicht gar eine Seele. Noch schwieriger als den Berg zu besingen wäre es womöglich, die verirrte Ameise zu preisen. Das ist hier auch nicht das Anliegen.
Zurück zum Berg.
Die das schreibt, wohnt nicht auf ihm, auch nicht in nächster Nähe, sie kann ihn aber über den Hügeln aufragen sehen bei klarem Wetter, als ein Signal wie das Tuten eines Nebelhorns bei trübem. Oder, um es visuell zu sagen: ein icon.
Es ist auch nicht so, dass es ihr an Bergen mangelt. Ein Blick zum gegenüberliegenden Horizont zeigt die nepalesisch anmutenden Ausblicke auf die verschneiten Gipfel des Monte Vettore und des Monte Sibilla. Dass hier noch keine Annäherung stattfinden kann, liegt einzig daran, dass die Schreiberin noch nie in den Sibillinischen Bergen war. Dagegen hat der Ruf des Conero sie längst erreicht. Es ist ja eine gänzlich andere Sache, einen Berg zu besingen, den man nur von weitem sieht, aber noch nie betreten hat.
Dass es überhaupt lange Zeit in Vergessenheit geriet, mag daran liegen, dass die Physiker vom alten Schlage nicht in Häusern wohnten, bei denen die Eidechsen zu den Fenstern hineinschauen und die Rotkehlchen zu den geöffneten Türen hereinfliegen. Anders herum gesagt: Wer jemals erlebt hat, wie eine Ameise auf ihrer Straße ruhig und gelassen ihrer Wege geht und sie sich nachher auf den Unterarm setzt, wo sie hektisch zu rennen beginnt, der weiß, dass selbst das winzigste Tier, die niedrigste Lebensform ebenso Zeichen der Entspannung wie Stress, Verzweiflung wie Zufriedenheit ausstrahlen vermag - ergo Gefühle haben mag, mindestens, wenn nicht gar eine Seele. Noch schwieriger als den Berg zu besingen wäre es womöglich, die verirrte Ameise zu preisen. Das ist hier auch nicht das Anliegen.
Zurück zum Berg.
Die das schreibt, wohnt nicht auf ihm, auch nicht in nächster Nähe, sie kann ihn aber über den Hügeln aufragen sehen bei klarem Wetter, als ein Signal wie das Tuten eines Nebelhorns bei trübem. Oder, um es visuell zu sagen: ein icon.
Es ist auch nicht so, dass es ihr an Bergen mangelt. Ein Blick zum gegenüberliegenden Horizont zeigt die nepalesisch anmutenden Ausblicke auf die verschneiten Gipfel des Monte Vettore und des Monte Sibilla. Dass hier noch keine Annäherung stattfinden kann, liegt einzig daran, dass die Schreiberin noch nie in den Sibillinischen Bergen war. Dagegen hat der Ruf des Conero sie längst erreicht. Es ist ja eine gänzlich andere Sache, einen Berg zu besingen, den man nur von weitem sieht, aber noch nie betreten hat.
ElsaLaska - 20. Apr, 22:54
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