Ich weiß noch
im Krankenhaus, diesmal gehörten wir auch zu denen, die blicklos und weinend durch die Gänge gleiten, als habe ihnen niemand erklärt, wie man Raum greift und einnimmt. Weil da kein Raum mehr ist, keine Zeit, weil da die Uhren angehalten sind. Und doch, der Körper verlangt sein Recht und du wolltest nicht, aber wir mussten, wo doch Vater schon gestorben war, wir hatten ihn doch verlassen zum Sterben und den letzten Kuss, den ich ihm gab, nahm er mit geschlossenen Augen entgegen. Wir sehen uns morgen, Papa-Wenns überhaupt noch morgen wird, so sagte er, um das Kinn schon die grünlichen Schatten des Todes und ich kann doch nichts dafür, dass ich das nicht erkannte. Obwohl ichs erkannte, nicht klug war.
So saßen wir bei einem Kaffee und beschlossen, einer für den anderen und alle für uns, es ist Zeit. Es wird keine Medikamente mehr geben. Keine Infusionen, keinen Schläuche, keine Nadeln, keine Elektroden. Aber die Leute im Café? Mich haben die Leute noch nie gestört, mir sind die Tränen aus den Augen gelaufen ohne sie zu verätzen, damals noch. Wenn ich heute weine, dann steigt mir das Salz in den feinen Kanälen hoch und verbrennt mir die Augäpfel. Es ist merkwürdig, wie eine Zeit, die nicht lange währt, ein Tag, ein halber, zwei? - so alles wegnimmt, wie ein Druckstock, der, im Negativ des Negativs, dass Helle dunkelt, statt umgekehrt.
Es gibt kein Morgen mehr für dich, vielleicht heißt das auch - kein Durst, keine Schmerzen, keine Angst. Ich wünsche es wäre so.
Für dich. Für mich. Und uns.
So saßen wir bei einem Kaffee und beschlossen, einer für den anderen und alle für uns, es ist Zeit. Es wird keine Medikamente mehr geben. Keine Infusionen, keinen Schläuche, keine Nadeln, keine Elektroden. Aber die Leute im Café? Mich haben die Leute noch nie gestört, mir sind die Tränen aus den Augen gelaufen ohne sie zu verätzen, damals noch. Wenn ich heute weine, dann steigt mir das Salz in den feinen Kanälen hoch und verbrennt mir die Augäpfel. Es ist merkwürdig, wie eine Zeit, die nicht lange währt, ein Tag, ein halber, zwei? - so alles wegnimmt, wie ein Druckstock, der, im Negativ des Negativs, dass Helle dunkelt, statt umgekehrt.
Es gibt kein Morgen mehr für dich, vielleicht heißt das auch - kein Durst, keine Schmerzen, keine Angst. Ich wünsche es wäre so.
Für dich. Für mich. Und uns.
ElsaLaska - 22. Apr, 03:25
Manchmal
Schöner Text, Elsa. Und wichtig.