Antwort von S.E. Bischof Mussinghoff zu meiner Anfrage "Aachener Friedenspreis 2013"
Durch das Bistum Aachen und von S. E. Bischof Mussinghoff ist eine sehr prompte und zeitnahe Antwort auf meine Anfrage erfolgt, was mich sehr gefreut hat und wofür ich mich ausdrücklich bedanke.
Hier der Wortlaut des Schreibens, darunter nochmals der Text meiner Anfrage:
>>Sehr geehrte Frau Wenz!
Sie schreiben wegen der Verleihung des Aachener Friedenspreises 2013 an „Schulen ohne Bundeswehr“.
Das Bistum Aachen hat keine institutionellen Verbindungen zu den Veranstaltern des Aachener Friedenspreises. Der Diözesanrat der Katholiken ist die gewählte Vertretung der Laien und der kirchlichen Verbände. Er trifft seine Entscheidungen, Erklärungen und Beschlüsse unabhängig vom Bischof.
Ich selber halte jedes Jahr einen Friedensgottesdienst mit Soldatinnen und Soldaten im Dom und nehme stets die Gelegenheit wahr, dem Militär für sein friedenförderndes Wirken zu danken, besonders auch in den weltweiten Einsätzen.
Durch die Militärseelsorge sind wir den Menschen verbunden und verpflichtet, die im Militär dienen bzw. als Familien mit betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Unterschrift
***************************************************
Meine Anfrage lautete:
Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Mussinghoff,
Exzellenz,
ich bin eine katholische Journalistin und habe kürzlich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass der Aachener Friedenspreis 2013 u.a. an „Schulen ohne Bundeswehr“ gehen soll.
Offenbar möchte man dort nicht, dass Jugendliche aus erster Hand über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten bei der Bundeswehr informiert werden und in einer nachfolgenden Diskussion über das Grundgesetz, Krieg und Frieden, politisches Mandat, Auslandseinsätze usw. eigenverantwortlich und kritisch Fragen stellen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.
Mein Erstaunen wuchs sich zu Befremden aus, als ich dazu noch erfuhr, dass an der Beschlussfassung zur Preisverleihung nicht nur Parteien wie SPD und Grüne, sondern auch Kirchenvertreter wie Missio und Misereor sowie der Diözesanrat Aachen beteiligt sind.
Neben der oben bereits gestellten Frage, warum man den Schülern dieser Schulen dort augenscheinlich einen demokratischen Diskurs nicht zutraut bzw. vorenthält, hätte ich zur diesjährigen Preisverleihung noch einige weitere offene Punkte anzumerken:
- Wie steht eigentlich die katholische Kirche im Bistum Aachen, der Diözesanrat und alle anderen Kirchenvertreter im Gremium zu unserer Verfassung? Zur Gewaltenteilung? Zu den anderen Organen der Exekutive? Zu demokratischen Werten wie politisch freiem Diskurs und das Recht auch von Heranwachsenden, sich über die Instanzen, auf denen sich die Bundesrepublik aufbaut, durch direkte Information eine eigene Meinung zu bilden?
- Mit der SPD und den Grünen, die ebenfalls diesem Gremium angehören und somit für die Aussperrung einer grundgesetzlich (GG 87a) verankerten Institution, die zur Exekutive eines jeden demokratisch verfassten Staates gehört, stimmen ausgerechnet Angehörige jene politischen Parteien für diesen Preis, die unsere Soldaten damals mit auf den Balkan und vor allem nach Afghanistan geschickt haben?
- Ist es nicht absurd, auf so einer Basis als Kirche überhaupt noch Militärseelsorge zu betreiben? Wie soll ich als Katholikin einem dienenden katholischen Soldaten (oder auch einem evangelischen) diese Preisverleihung eigentlich erklären? Insbesondere etwa diese Passage aus der Verleihungsbegründung: „Jedoch ist der Soldatenberuf keinesfalls ein normaler Beruf. Soldatinnen und Soldaten verzichten mit ihrem Eintritt in die Armee auf wesentliche Grundrechte, wie auf das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit und Leben. Die freie Meinungs- und Willensbildung wird beschränkt, Gehorsamsverweigerung wird bestraft.“
Meint das Gremium diese Behauptungen ernst, muss man sich als mündiger Bürger tatsächlich fragen ....
Der Hinweis, die BRD sei zu Beginn ihrer Gründung ja auch ohne Armee ausgekommen, zeigt lediglich das fehlende historische Verständnis der Preisverleiher: "Wenn diese enge Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Bildungseinrichtungen von ihren BefürworterInnen begründet wird, ist häufig von der demokratischen Tradition der Armee die Rede. Die Bundeswehr sei integraler Bestandteil unseres Staatswesens und daher sei es selbstverständlich, dass die Armee an den Schulen präsent sein müsse. Dagegen lassen sich viele Argumente anführen, z.B. die Tatsache, dass die Bundesrepublik zu Beginn ihrer Geschichte keine Armee hatte. Offenbar ist unser Staat also auch ohne eine Armee denkbar."
Sollen also die Amerikaner, Franzosen, Engländer und Russen wieder unser Land sichern und verteidigen? Möchte das Gremium dieses?
Angemerkt sei noch, dass der Text des Grundgesetzes das Wort "Streitkräfte" insgesamt 18 Mal erwähnt, und zwar in unterschiedlichen Artikeln.
Abschließend weise ich noch auf ein Zitat aus einem Kommentar meines Kollegen Klaus Kelle hin, dem ich mich inhaltlich voll anschließe: “Über die Sinnhaftigkeit der Mission darf man geteilter Meinung sein. Über die Art, wie wir mit den jungen Männern und Frauen umgehen, die für unser Land ihr Leben riskieren, nicht. Es ist eine Schande, dass mit Unterstützung etablierter Organisationen Leute dafür geehrt werden, dass sie die Bundeswehr aus dem öffentlichen Raum verbannen. Unsere Armee aus der Mitte der Gesellschaft, wie es in Sonntagsreden immer heißt. Es sollte üblich sein, dass die jungen Menschen, die für dieses Land dienen, den Rückhalt der führenden Parteien haben – Regierung und Opposition. Und unsere Soldaten verdienen Respekt für ihre Arbeit, selbst dann, wenn wir die politischen Entscheidungen ihrer Befehlshaber manchmal nicht teilen.“ (Quelle: https://www.rponline.de/politik/deutschland/kolumnen/politischinkorrekt/ein-schlag-ins-gesicht-fuer-unsere-soldaten-1.3403327)
Ich würde mir eine Äußerung von Ihnen dazu ausdrücklich wünschen und habe in dieser Sache u.a. auch den Militärbischof für Deutschland, Bischof Overbeck, angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Wenz
Hier der Wortlaut des Schreibens, darunter nochmals der Text meiner Anfrage:
>>Sehr geehrte Frau Wenz!
Sie schreiben wegen der Verleihung des Aachener Friedenspreises 2013 an „Schulen ohne Bundeswehr“.
Das Bistum Aachen hat keine institutionellen Verbindungen zu den Veranstaltern des Aachener Friedenspreises. Der Diözesanrat der Katholiken ist die gewählte Vertretung der Laien und der kirchlichen Verbände. Er trifft seine Entscheidungen, Erklärungen und Beschlüsse unabhängig vom Bischof.
Ich selber halte jedes Jahr einen Friedensgottesdienst mit Soldatinnen und Soldaten im Dom und nehme stets die Gelegenheit wahr, dem Militär für sein friedenförderndes Wirken zu danken, besonders auch in den weltweiten Einsätzen.
Durch die Militärseelsorge sind wir den Menschen verbunden und verpflichtet, die im Militär dienen bzw. als Familien mit betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Unterschrift
***************************************************
Meine Anfrage lautete:
Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Mussinghoff,
Exzellenz,
ich bin eine katholische Journalistin und habe kürzlich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass der Aachener Friedenspreis 2013 u.a. an „Schulen ohne Bundeswehr“ gehen soll.
Offenbar möchte man dort nicht, dass Jugendliche aus erster Hand über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten bei der Bundeswehr informiert werden und in einer nachfolgenden Diskussion über das Grundgesetz, Krieg und Frieden, politisches Mandat, Auslandseinsätze usw. eigenverantwortlich und kritisch Fragen stellen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.
Mein Erstaunen wuchs sich zu Befremden aus, als ich dazu noch erfuhr, dass an der Beschlussfassung zur Preisverleihung nicht nur Parteien wie SPD und Grüne, sondern auch Kirchenvertreter wie Missio und Misereor sowie der Diözesanrat Aachen beteiligt sind.
Neben der oben bereits gestellten Frage, warum man den Schülern dieser Schulen dort augenscheinlich einen demokratischen Diskurs nicht zutraut bzw. vorenthält, hätte ich zur diesjährigen Preisverleihung noch einige weitere offene Punkte anzumerken:
- Wie steht eigentlich die katholische Kirche im Bistum Aachen, der Diözesanrat und alle anderen Kirchenvertreter im Gremium zu unserer Verfassung? Zur Gewaltenteilung? Zu den anderen Organen der Exekutive? Zu demokratischen Werten wie politisch freiem Diskurs und das Recht auch von Heranwachsenden, sich über die Instanzen, auf denen sich die Bundesrepublik aufbaut, durch direkte Information eine eigene Meinung zu bilden?
- Mit der SPD und den Grünen, die ebenfalls diesem Gremium angehören und somit für die Aussperrung einer grundgesetzlich (GG 87a) verankerten Institution, die zur Exekutive eines jeden demokratisch verfassten Staates gehört, stimmen ausgerechnet Angehörige jene politischen Parteien für diesen Preis, die unsere Soldaten damals mit auf den Balkan und vor allem nach Afghanistan geschickt haben?
- Ist es nicht absurd, auf so einer Basis als Kirche überhaupt noch Militärseelsorge zu betreiben? Wie soll ich als Katholikin einem dienenden katholischen Soldaten (oder auch einem evangelischen) diese Preisverleihung eigentlich erklären? Insbesondere etwa diese Passage aus der Verleihungsbegründung: „Jedoch ist der Soldatenberuf keinesfalls ein normaler Beruf. Soldatinnen und Soldaten verzichten mit ihrem Eintritt in die Armee auf wesentliche Grundrechte, wie auf das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit und Leben. Die freie Meinungs- und Willensbildung wird beschränkt, Gehorsamsverweigerung wird bestraft.“
Meint das Gremium diese Behauptungen ernst, muss man sich als mündiger Bürger tatsächlich fragen ....
Der Hinweis, die BRD sei zu Beginn ihrer Gründung ja auch ohne Armee ausgekommen, zeigt lediglich das fehlende historische Verständnis der Preisverleiher: "Wenn diese enge Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Bildungseinrichtungen von ihren BefürworterInnen begründet wird, ist häufig von der demokratischen Tradition der Armee die Rede. Die Bundeswehr sei integraler Bestandteil unseres Staatswesens und daher sei es selbstverständlich, dass die Armee an den Schulen präsent sein müsse. Dagegen lassen sich viele Argumente anführen, z.B. die Tatsache, dass die Bundesrepublik zu Beginn ihrer Geschichte keine Armee hatte. Offenbar ist unser Staat also auch ohne eine Armee denkbar."
Sollen also die Amerikaner, Franzosen, Engländer und Russen wieder unser Land sichern und verteidigen? Möchte das Gremium dieses?
Angemerkt sei noch, dass der Text des Grundgesetzes das Wort "Streitkräfte" insgesamt 18 Mal erwähnt, und zwar in unterschiedlichen Artikeln.
Abschließend weise ich noch auf ein Zitat aus einem Kommentar meines Kollegen Klaus Kelle hin, dem ich mich inhaltlich voll anschließe: “Über die Sinnhaftigkeit der Mission darf man geteilter Meinung sein. Über die Art, wie wir mit den jungen Männern und Frauen umgehen, die für unser Land ihr Leben riskieren, nicht. Es ist eine Schande, dass mit Unterstützung etablierter Organisationen Leute dafür geehrt werden, dass sie die Bundeswehr aus dem öffentlichen Raum verbannen. Unsere Armee aus der Mitte der Gesellschaft, wie es in Sonntagsreden immer heißt. Es sollte üblich sein, dass die jungen Menschen, die für dieses Land dienen, den Rückhalt der führenden Parteien haben – Regierung und Opposition. Und unsere Soldaten verdienen Respekt für ihre Arbeit, selbst dann, wenn wir die politischen Entscheidungen ihrer Befehlshaber manchmal nicht teilen.“ (Quelle: https://www.rponline.de/politik/deutschland/kolumnen/politischinkorrekt/ein-schlag-ins-gesicht-fuer-unsere-soldaten-1.3403327)
Ich würde mir eine Äußerung von Ihnen dazu ausdrücklich wünschen und habe in dieser Sache u.a. auch den Militärbischof für Deutschland, Bischof Overbeck, angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Wenz
ElsaLaska - 25. Mai, 13:51
"Jugendoffiziere, der nun ohne Wehrpflicht vor ein Nachwuchsproblem gestellten Bundeswehr, besuchen zunehmend Schulen, Bildungs- und Jugendeinrichtungen. Der Werbe-Etat und die personellen Ressourcen der Bundeswehr ermöglichen ihr eine sehr breite und oftmals zum Positiven verzerrte Öffentlichkeitsarbeit, die das Soldatenhandwerk als Abenteuerurlaub präsentiert. Gegen solche Beeinflussung – teilweise noch minderjähriger Kinder – sprechen sich die Schulen ohne Bundeswehr in aller Deutlichkeit aus. Hierfür erhalten sie stellvertretend für alle Schulen mit entsprechenden Beschlüssen den Aachener Friedenspreis."
Ich finde das klingt schlüssig.
Ich kann mich noch gut an den "Wehrkundeunterricht" und die in das Schulleben integrierte "vormillitärische Ausbildung" vor 30 Jahren erinnern. Ich bin sehr froh darüber, dass meine Jungs das nicht durchleben müssen. Wenn sie sich allerdings "aus erster Hand über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten bei der Bundeswehr informieren" müchten, liebe Elsa, dann können sie das auf den verschiedenesten Veranstaltungen und Messen tun. Dort ist die Bundeswehr, neben vielen anderen Ausbildungsberufen durchaus präsent.
Außerdem gibt es noch einen vierten Preisträger: die Internationalen Schule in Dohuk. Ich hoffe, wenigstens das findet Deine Zustimmung ... :-)
@ksu
Du bist in der DDR aufgewachsen?
@Elsa
Dort liegen meine pazifistischen Wurzeln ("Schwerter zu Pflugscharen").
@ksu
@ksu
Bei der Bundeswehr handelt es sich um eine verfassungsgemäß verankerte Institution eines demokratischen Rechtsstaates. Bitte zur Kenntnis nehmen.
Ich (im Westen aufgewachsen) habe selbst Mitte der Achtziger einem Besuch eines Vertreters der BW an unserem Gymnasium beigewohnt (nicht zu verwechseln mit Wehrkundeunterricht, es war nur ein Vortrag). Er hat seine Arbeit vorgestellt, seinen Alltag, die Organisation, er hat uns über die politischen Grundlagen usw. informiert.
In der nachfolgenden Diskussionsrunde ging es sehr heiß her, da wurden äußerst kritische Fragen gestellt, die er nicht unbedingt immer zur Zufriedenheit unserer, einschließlich mir, mehrheitlich friedensbewegten, Klasse beantworten konnte.
Man nennt einen solchen Austausch einen freien Diskurs. Wo der nicht mehr möglich ist, darf man sich mit Fug und Recht fragen, wo wir eigentlich leben. Vor allem, wenn es dann auch noch unsere Verfassung berührt.
Ja, die Schule in Dobruk mag ich, um auch das noch zu beantworten. Den Rest finde ich intolerant, befremdlich und eigentlich irgendwie ... Naja egal. Es gibt ein Wort dafür. Jemandem, der in der DDR aufgewachsen ist, sollte es geläufig sein.
Ich denke, man hat seine Erfahrungen gemacht.
(Ich habe an verschiedenen Stellen den einen oder anderen Werbefilm der Bundeswehr gesehen und muss sagen, es klingt durchaus schlüssig, was sie das schreiben.)
"Bei der Bundeswehr handelt es sich um eine verfassungsgemäß verankerte Institution eines demokratischen Rechtsstaates."
Das Gleiche hätte man mir vor 30 Jahren von der NVA auch gesagt.
Die DDR hielt sich durchaus für einen demokratischen Rechtsstaat. Auch die USA hält sich für einen demokratischen Rechtsstaat. Wer weniger demokratisch (die "Wahlen" in der DDR waren es sicher nicht, aber die Wahl 2000 war es sicher auch nicht) war und wer weniger Rechtsstaat (man sehe sich die Rechtssprechung in der USA an...) - das ist eine andere, obgleich sicher sehr spannende - Diskussion.
Die Schulkonferenz hat dort mehrheitlich einen Beschluss gefasst. Es ist ihr gutes Recht festzulegen, wer innerhalb der Schule eingeladen wird und wer nicht. Und ich finde, sie hat den Beschluss schlüssig begründet.
Ich finde im Grundgesetz auch keinen Artikel, der der Bundeswehr das Recht einräumt, in die Schulen zu gehen. Das gleiche gilt für die Freiwillige Feuerwehr, den Tierschutz oder die örtliche Fachschule. Schüler, die sich über die Bundeswehr informieren wollen, werden außerhalb der Schule Gelegenheit dazu finden.
@ksu
Die Bundeswehr hat keine Menschen erschossen, die das Territorialgebiet der damaligen BR verlassen wollten.
@ksu
Deshalb konnten wir damals ja auch wohl auch so kritische Fragen stellen, die den BW-Offizier ins Schwitzen brachten, was?
Ich möchte es einfach nur nochmal hören, um es mir auf der Zunge zergehen zu lassen und mich danach zu betrinken, wenn ich sowas von einem deutschen Bürger nach der Wiedervereinigung höre. Betrinken muss ich mich deshalb, um nicht in Ressentiments gegen Ostdeutsche von wegen politischer Bildung zu verfallen.
"Also fassen wir zusammen - du setzt die Verfassung der BRD mit der der damaligen DDR gleich und erklärst gleichzeitig, die Bundeswehr stünde auf der selben Stufe wie die NVA?"
Nein. Das habe ich weder gesagt, noch gemeint.
Ich habe lediglich gesagt, die NVA war auch in der DDR "eine verfassungsgemäß verankerte Institution". Und die DDR HIELT SICH SELBST für einen demokratischen Rechtsstaat. Ich sehe das anders. (Übrigens nicht erst seit 1989.) Aber ich halte auch die USA nicht für einen demokratischen Rechtsstaat. OHNE dass ich jetzt die DDR mit den USA vergleichen wollte.
Die Bundesrepublik ist dagegen deutlich näher dran an dem, was ich unter einem demokratischen Rechtsstaat verstehe. Und die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind vom Bundestag legitimiert. Trotzdem halte ich sie für falsch. Das ist mein gutes Recht in der Demokratie :-)
Und ich finde es gut, wenn meine Kinder in der Schule von Bundeswehrwerbung verschont werden. Bin ich jetzt undemokratisch? Wie gesagt, die Bundeswehr hat ausreichend Möglichkeiten und Mittel, über ihre Karrieremöglichkeiten zu informieren. Die Demokratie wird nicht untergehen, wenn dies nicht in der Schule geschieht.
Betrinken sollst Du Dich nicht, liebe Elsa. Du kannst meine politische Bildung gerne anzweifeln. Ich lebe allerdings seit mehr als 20 Jahren im Westen des vereinten Deutschlands und habe mich noch nie für einen durchschnittlichen Ostdeutschen gehalten. Auch wenn mich der eine oder andere Kollege immer noch fragt, was "die Ostdeutschen" über xyz denken...
@ksu
Aber du solltest vielleicht auch nach meinem Erlebnisbericht des BW-Besuchs damals bei mir in der Schule anerkennen und wahrnehmen, dass ein freier Diskurs in einer Demokratie auch und sowieso gerade an Schulen durchaus sinnvoll ist und nicht unterbunden werden sollte - gerade das Thema "Werbefilme der BW" könnte man ja dort auch mal ansprechen. Genau wie viele andere Äußerungen der Friedenspreis-Verleiher über den Soldatenberuf.
Um nichts weniger, um nichts mehr geht es mir eigentlich.
Und an einer guten Schule kann man durchaus, und das verlange ich von einer Schule, auch wenn ich altmodisch bin, vorbereitend dazu tätig werden. Man kann die grundgesetzlichen Prämissen bearbeiten ebenso, wie kritisch auf Dinge eingehen, die einem komisch vorkommen mögen. Ich habs ja schon ausreichend erläutert.
Also was soll diese Aussperrung vom Diskurs unter dem Mantel, dem Frieden zu dienen, aus Aachen?
Das kann man sicher tun. Man KANN die Bundeswehr einladen und sich dann mit deren Ansichten auseinandersetzen. Aber es liegt schon in der freien Entscheidung der Schule, ob sie das tut möchte oder nicht. Es hat aus meiner Sicht nichts mit Zensur oder ähnlichem zu tun, wenn sie entscheidet, dass sie das nicht möchte.
Bei dem was ich jetzt sage, kommt der Dsiclaimer gleich vorneweg. Das Beispiel ist extrem, dient der Veranschaulichung und soll KEINESWEGS ein Vergleich der BW mit Neonazis sein!!!
Man KANN für eine Auseinandersetzung mit Neonazis auch die in die Schule einladen, um dann über ihre Ansichten zu diskutieren. Ich hätte großen Respekt vor einer Schule, die sich das traut. Aber ich kann jede Schule verstehe, die das nicht tut.
Nein.
Also sauer Sprudel.
du Spaßbremse...@ksu
Nur gehört die BW, ob es einem nun passt oder nicht, eben zum politischen System des Landes, in dem man lebt. Neonazis eher nicht. (Wobei ich auch finde, man sollte Ex-Neonazis ruhig einladen, komischerweise geht das aber in Ordnung, da hat keiner Angst vor Infiltration und Jugendgefährdung nachher.)
Es ist deshalb zu begrüßen, wenn man Offiziere wie einfache Soldaten, die im AFG -Einsatz waren, ebenso wie Polizisten, oder warum auch nicht mal einen Verfassungsrichter, oder gar einen Bundestagsabgeordneten von Rot-Grün, die die Auslandseinsätze der BW mitbeschlossen haben, an eine staatliche (oder auch eine private) Bildungseinrichtung einlädt. Wenn man das nicht tut, dient man nicht dem Frieden, sondern diskreditiert sich selbst als jemanden, der weder an unserer Verfassung, noch an unserem Rechtsstaat, noch an einem Diskurs und schon gar nicht am Weltfrieden interessiert ist.
Das ist leider meine Auffassung dazu.
@Elsa
@ksu
Ich verstehe mich im Grunde als eine Angehörige einer inklusiven Gemeinschaft. Die Schulen können tun und lassen was sie wollen, ausgrenzen wen immer sie wollen. Was das den Menschen in Syrien bringen soll - keine Ahnung.
Sinnvoll finde ich das aber nicht, besonders nicht als Angehörige der katholischen Kirche. Und schon gar keine Bereicherung für den Einsatz zum Frieden.
Vielleicht habe ich "leider" geschrieben, weil ich mich mit dieser Auffassung auch von meiner Kirche dennoch alleine gelassen fühle. Vermutlich war es das.
Atmen, tief ein.... an Blumenwiese denken, Country Road summen... atmen...
Nee is klah!
Die USA sind kein demokratischer Rechtsstaat und ihre wild-mordenden Horden in Uniform sind die eigentlichen Welt-Terroristen, die wahlweise von der jüdischen Weltverschwörung, den Freimaurern oder den Jesuiten oder allen dreien ferngesteuert werden, oder was?
Diskussionen über Demokratie und den Sinn von Militäreinsetzten können wir, liebe Freunde, hier doch heute nur führen, weil irgendwelche Bauerenjungs aus den USA damals (lang, lang ist es her) so rotzedämlich waren, sich ihren Arsch für anderer Völker Freiheit in Fetzen schießen zu lassen, statt bei ihren Pflugscharen zu bleiben und für ihre Familien zu sorgen.
Wären die nicht so naiv gewesen an so grundsätzliches wie Freiheit zu glauben, würden hier doch alle Mann und Frau den Tag damit verbringen entweder vor roten oder braunen Generälen zu kuschen, um nicht im Gulag oder im KZ zu landen.
Dass es gerade denen, denen diese blutig erkaufte Freiheit den meisten wirtschaftlichen Wohlstand gebracht hat, es nicht für nötig halten, das Selbe für andere zu tun, ist wirklich unglaublich christlich.
Sich weiter mit Millionen vom solchen Einsätzen frei zu kaufen, ist auch ganz wahnsinnig friedensstiftend. Bravo.
Und sicher sollten wir auch auf keinen Fall unseren Jugendlichen Infos über die Aktivitäten der Bundeswehr zu kommen lassen, weil - ganz so doof sind Teens ja doch nicht - sie unter Umständen darauf kommen könnten, was für Heuchler und Schön-Wetter-Christen wir alle sind.
Ich fass es mal wieder nicht!
bitte nicht auf diesem Niveau.
@bee
So... ne Runde Jack D.
@KSU: Schuldigung, dass ich daran erinnert habe, dass unsere Freiheit nicht vom Himmel gefallen ist. Und keine Bange. Deine Jungs werden bestimmt geschont. Den dreckigen und gefährlichen Teil des Ringens um Freiheit über nehmen die Kids anderer Mütter bestimmt gerne für sie.
Klasse, Bee
(zu allem nicht, was du geschrieben hast *anmerk)
Bee,
Und dafür danke ich dem Herrn.
Ich kann allein das Geschwätz nicht mehr ertragen, mit der die Beerdigung der Freiheit gerechtfertigt wird; wer immer für diese Freiheit kämpfte, hier tat er es vergebens,
Man hat gefälligst zur Teilnahme an einer Debatte vorab die einzig richtige Meinung zu haben, alle andere dürfen nicht. Alles andere ist gefährlich!
Welche die alternativlose Meinung ist, sagt Ihnen gern Ihre Nannykolchose!
Ja, DDR u.a. ist hier ein prima Stichwort
CHEERS!!!
Mir ging es nicht um die NVA sondern um eine zunehmende Geisteshaltung aber vor allem Praxis in der BRD.
Ich bleibe im Herzen immer Soldat.
Und alles andere spielt sich jenseits meiner Haltung ab.
Ich stell die Flasche auf den Tisch.... bedient Euch.
Also, da ich bekennenderdings ein Kind des Reichs der untergehenden Sonne bin, hab ich nicht so wahnsinnig viel Ahnung von den Zuständen in der NVA und der Volkspolizei . Sollte es allerdings richtig sein, dass da im entschiedenen Moment der Befehl auf das eigene Volk zu schießen entweder abgebogen oder nicht weiter gegeben oder schlicht nicht ausgeführt wurde, kann ich nur sagen: Hut ab.
Gerade wenn man eigentlich weiß, dass ein nicht ausgeführter Befehl im Normalfall mehr Menschenleben kostet, wie ein anscheinend noch so sinnloser ausgeführter Befehl.
Wäre die Geschichte anders ausgegangen, wäre das mehr als nur unangenehm für die Betreffenden geworden.
Solche Geschichten kennt man auch aus anderen Streitkräften, Wehrmacht und Rote Armee inklusive, was für mich die These untermauert, dass es sich bei Soldaten eben nicht um die unterbelichteten Jarheads handelt, von denen viele Friedensbewegte so gerne ausgehen.
Auch können wir uns gerne jederzeit darüber Streiten was wir alles so zur Eskalation in Krisengebieten beitragen und welche Drachen wir mit unserer Politik selber ausgebrütet haben und z.Z. wahrscheinlich ausbrüten, die wir dann mit großem militärischen Aufwand wieder erschlagen.
Das sollte allerdings den Blick nicht darauf verstellen, dass es eben Drachen sind und keine traumatisierten Rehpinscher.
Wir haben es derzeit eben häufig mit einem Gegenüber zu tun, dass ganz klare Ziele verfolgt zu denen es auch gehört die westliche Gesellschaft zu destabilisieren bzw. in den Kollaps zu treiben, die bei der Verfolgung ihrer Ziele Rechte und Menschenleben überhaupt nicht auf dem Schirm haben und die eher vergleichbar sind mit der Mafia und den süd-amerikanischen Drogenkartellen als mit staatlichen-politischen Konstruktionen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass dieses Gegenüber Verhandlungen oder Vereinbarungen eher als Schwächeeingeständnis sieht, denn als Friedensangebot.
Zu glauben, dass man die bestehenden Kriege dadurch eingrenzt, dass man militärisch nicht eingreift, ist für mich so sinnig, wie zu glauben, dass man den Drogenhandel und Zwangsprostitution zum Erliegen bringt, in dem man die Polizei aus den betroffenen Stadtteilen abzieht.
Dass dieses Gegenüber sich häufig aus einer bestimmten Religion rekrutiert, ist meiner Ansicht nach sehr bedauerlich für alle anderen Anhänger dieser Religion. Doch denke ich, dass alleine diese Feststellung niemanden zum Patienten in einer psychiatrischen Einrichtung machen sollte. Ich denke nicht, dass das Islamophobie ist.
Und so lange mir niemand die Ausbildungslager der pietistischen Terrorallianz um Stuttgart herum oder die Trainingslager für Selbstmordattentäter auf dem Gelände des Vatikan zeigt, glaube ich, kann man sagen, dass der Islam ein größeres Problem mit seiner Haltung zu Gewalt und Terror ist bzw. hat, als das Christentum.
@KSU
Elsa und ich haben unterschiedliche Meinungen zur Bundeswehr, die sich aus unserer persönlichen Vergangenheit ergeben. Diese haben wir ausgetauscht und waren nach einzwei Mißverständnissen eigentlich soweit, dass wir die Meinungen so stehen lassen konnten. Hatte ich jedenfalls den Eindruck.
Und dann kommt da so ein BEE daher und verteilt ein paar persönliche Beleidigungen und Schläge unter die Gürtellinie ("Und keine Bange. Deine Jungs werden bestimmt geschont. Den dreckigen und gefährlichen Teil des Ringens um Freiheit über nehmen die Kids anderer Mütter bestimmt gerne für sie.") Und alle anderen applaudieren. Schade, dass Diskussionen hier viel zu oft diesen Verlauf nehmen und in persönlichen Angriffen und Übergriffen weit unter der Gürtellinie enden.
Liebes BEE, diese Freiheit beinhaltet, eine andere Meinung, sofern sie nicht verfassungswidrig ist, zu akzeptieren, auch wenn sie nicht der eigenen entspricht.
Lieber Gerd, sie sind nicht vergessen. Ebenso wie die Russen, Amerikaner und Franzosen, die mit ihrem Sieg im 2. Weltkrieg die Voraussetzungen für ein friedliches Europa geschaffen haben. Nicht vergessen sind auch die anderen Opfer der Nazis, Juden, Kommunisten, Christen, Schwule, Behinderte, ...
Aber muss ich das jedes Mal im Vorfeld betonen, bevor ich meine Meinung zur Bundeswehr äußere?
@ksu
Immerhin halten die ihren Arsch hin dafür, dass Leute in D im Wohlstandskissen behaglich ihre "meinungsfreiheitlich garantierten "Senfs" aussprechen dürfen. Sorry.
@KSU
Wirklich? Nehmen wir an, eine Schulklasse wird über einen Ehrenenfriedhof geführt, dort erleben sie was es für viele Soldaten bedeutete sich dem Terror nicht zu beugen sondern das eigene Leben für die Freiheit zu opfern. Dann kehren diese Schüler in ihre Schule zurück, wo Soldaten keinen Zutritt haben. Ist das nicht ziemlich verwunderlich? Sollten die Kinder nicht die Menschen kennen lernen, die im Ernstfall ihr Leben für dieselben in die Wagschale werfen? Vielleicht denke ich da etwas einfach gestrickt. Aber das ist nun mal mein Naturell.
Also langsam wird es lächerlich.
Halten wir nochmal fest:
1. Jeder Schüler hat nach der Grundschule die Wahl einer weiterführenden Schule. In der Regel gibt es auch regional immer Alternativen. Wer also ein Problem mit diesem Beschluss der Schulleitung hat, muss sein Kind nicht in eine solche Schule geben.
2. Auch ein Schüler, der in diese Schule geht, hat ausreichend Gelegenheit, sich über die Bundeswehr zu informieren, wenn er das will.
Weder die Demokratie noch die Bundeswehr werden an diesem Beschluss dreier Schulen zu Grunde gehen.
Und dann gibt es ein paar Leute, die bewerten diese Entscheidung so positiv, dass sie dafür einen Friedenspreis vergeben. Das kann man anders sehen, darüber kann man diskutieren, aber man kann die Entscheidung dieser Leute auch akzeptieren. Wenn Ihr demnächst mit diesem Preis ausgezeichnet werden solltet, dann könnt Ihr ihn ja ablehnen ... :-)
Das Problem
Wir leben hier nicht in einer Bananenrepublik, in der jede staatliche Einrichtung nach Gutdünken handeln darf. Nächstens muss die Bundeswehr noch 'Bakschisch' zahlen, um Vorträge über Geo- oder Sicherheitspolitik halten zu dürfen? Immerhin muss sie schon von den Preisverleihern hinnehmen, angeblich zu täuschen und die Gesellschaft militarisieren zu wollen. Das an sich ist schon widerlich. Ein solches Gedankengut darf eine staatliche Einrichtung in einem demokratischen Rechtsstaat weder hinnehmen noch hat sie sich dafür auch noch auszeichnen zu lassen. Es ist schlicht eine Frechheit, wie hier unter albernen, aber subtil diskriminierenden Vorwänden mit unseren Soldaten verfahren wird.
Dann habe ich den Sinn des Preises wohl ganz falsch verstanden
Nun, im wahrsten Sinne des Wortes, ist die Preisfrage, wie die Welt dadurch friedlicher wird, dass wir nicht über die BW und ihre Aufgaben, - die nicht nur von der Regierung und Verfassung gestützt werden, sondern auch von der UN - mit Jugendliche, die ja demnächst auch größtenteils Wähler sind, reden.
Die armen Kleinen sollen nicht von irgendwem verantwortungsloserweise erzählt bekommen, dass der Dienst bei der Bundeswehr ein ganz langes Zeltlager mit viel Körperertüchtigung ist.
-Wir reden hier von Jugendlichen, die wahrscheinlich zu 80% CoD, Halo, Farcry, Battlefield oder MW auf ihren Spielekonsolen spielen.
Wollen wir wirklich, dass Electric Arts und Activision Blizzard die Hauptinfo-Quelle übers Militär sind?
Und natürlich kann sich jeder auch privat über die BW informieren, so wie man auch privat Lesen und Schreiben lernen kann.... oh.... Falsches Thema, in Deutschland ist Home-Schooling ja gesetzlich untersagt. Warum eigentlich?
Wem hilft dieser Schulbann eigentlich?
Hmmm... also irgenwie passt das - wenigstens für mich - in das ziemlich auffällige Schweigen rund um die Militäreinsätze.
Dafür, dass wir daran Teilnehmen hört man nämlich verdächtig wenig über Gründe und Ziele.
Aber man hört an jeder Ecke Leute darüber schwadronieren, wie furchtbar die Amis mal wieder sind, die mal wieder fremden Völkern ihre Politik aufzwingen wollen und dass wir alle viel besser leben könnten, wenn die Arschlöcher aus Übersee uns nicht damit hineinziehen würden. Weil - wäre das us-amerikanische Militär nicht - würden sofort alle Konflikte friedlich gelöst, denn die afghanischen War Lords haben ja gar nichts gegen uns, die wollen nur in Ruhe zuhause ihr Ding machen. Dass die jetzt hier auch Bomben legen, dass ist Schuld der Amis, die uns zwingen bei ihnen mitzumachen....
Also, hm, weiß nicht, aber mir gefällt das nicht. Für mich hört sich das weder nach Realpolitik (zugegeben:Kissinger, speziell das Duo Kissinger/Nixon waren nicht gerade moralische Giganten) noch nach Friedenspolitik an, sondern nach dem Versuch langsam aus den westlichen Bündnissen auszusteigen. Was.... naja... ich befürchte der erste Schritt in die ganz falsche Richtung wäre.
Wie gesagt, ich find es auch immer wieder ganz zauberhaft, wenn den USA die Rechtsstaatlichkeit und demokratische Ordnung abgesprochen wird. Ganz, ganz entzückend.
Sry, aber das stimmt so nicht.
Es gibt kein Gesetz, dass der Bundeswehr das Recht einräumt, in Schulen auftreten (und letztlich um Nachwuchs werden) zu dürfen. Genauso wie es das für die Freiwillige Feuerwehr, die Polizei oder den Verfassungsschutz auch nicht gibt.
Insofern DÜRFEN die Schulen das frei entscheiden. Und wenn es im Lehrplan von GK um die Bundeswehr oder um Friedenspolitik geht, dann darf der Fachlehrer frei entschiden, wie er den Lehrstoff aufbereiten und den Schülern nahe bringen. Das Land kann das ändern, sie könnte die Teilnahme der Bundeswehr am GK Unterricht zwingend vorschreiben. Solange das nicht der Fall ist, kann ich die Aufregung wirklich nicht verstehen.
Abgesehen von der Gesetzeslage halte ich es für unanständig, einen derart begründeten Preis anzunehmen.
Ansonsten, auch mit der Darstellung der Fehlinterpretation des GG:
https://capitano.twoday.net/stories/ein-friedenspreis/
https://capitano.twoday.net/stories/aachener-friedenspreis/
Und dann regt mich noch auf, dass
- die Aachener Diözese mit den Ultralinken kuschelt,
- jene Parteien da mitmachen, die im Bund Militäreinsätze beschließen,
- der Soldat der Buhmann für Alle zu sein scheint.
Innerhalb des öffentlichen Schulwesens, um das es uns ja geht - Privatschulen sind die Ausnahme - hat der Schüler das Recht, Schulart und Schulzweig zu wählen, sofern er die bei je höheren Schulen je höheren Voraussetzungen erfüllt. Ein Schüler kann, wenn er den Schnitt hat, aufs Gymnasium gehen (oder auch aus legitimen Gründen nicht, was gerne moralisierend vergessen wird, aber das ist eine andere Geschichte); er kann sich in diesem Fall zwischen dem humanistischen, dem naturwissenschaftlichen etc. Zweig entscheiden.
Hier endet im systematischen Sinn, und außerhalb von Großstädten sehr häufig auch tatsächlich, die Freiheit der Schulwahl. Im Rahmen der gewählten Schulart und des gewählten Schulzweigs wird der Schüler einer Sprengelschule zugewiesen (oder die Wahlschule schreibt ihn einfach nicht ein, wenn er anderswo herkommt, weil sie überfüllt ist, usw.), sofern er nicht aus persönlichen Gründen eine Ausnahme beantragt (was man im Kirchenrecht Dispens und Privileg nennen würde).
-Ende des belanglosen Einschubs-
@KSU
Halten wir nochmal fest:
1. Jeder Schüler hat nach der Grundschule die Wahl einer weiterführenden Schule. In der Regel gibt es auch regional immer Alternativen. Wer also ein Problem mit diesem Beschluss der Schulleitung hat, muss sein Kind nicht in eine solche Schule geben.<<
Na, dann nenn mir mal einen Fall, wo die Eltern ihr Kind von der Schule nehmen, mit der Begründung, dass dort die Bundeswehr keinen Zutritt hat. Wäre das lächerlich?
Wenn man sich über die Bundeswehr informieren will, gibt es dafür mehr als genug Möglichkeiten. Ich sehe absolut keinen Sinn, wieso Kinder und Jugendliche von Bundeswehr-Anwerbern im Rahmen von Schule zwangsberaten werden sollten.
Wie gesagt, wer zur BW will, kann sich darüber im Internet oder direkt beim Kreiswehrersatzamt informieren.
Ich sehe eigentlich nur einen einzigen Sinn:
Früher wurden wir Jungs zur Musterung gezwungen. Da hatten die Kreiswehrersatzämter automatischen "Zugriff" auf die Jugendlichen.
Heute gibts diese Zwangsmusterungen aller Jugendlichen nicht mehr, d.h. die BW kommt nicht mehr so ohne weiteres an die jungen Leute heran. Und dafür soll nun die Schule benutzt werden.