Was mich u. a. an den "ökumenischen" Texten und Forderungen von Seiten der EKD stört, ist die fehlende Berücksichtigung der Orthodoxie. Es wird immer nur von Fragen zwischen der römisch-katholischen Kirche und den kirchlichen Gemeinschaften der Reformation gesprochen.
Na ja, vielleicht doch nur typisch deutsch: man kreist um sich selbst, dementsprechend wählt man auch seine(n) eigene(n) Bezugspunkt(e) …

"...Unerfüllte Wünsche nach mehr Gemeinschaft am Tisch des Herrn ..." picke ich mir heraus. Und ich sehe rot...Und werde kirchlich-politisch unkorrekt. Weil ich mir wünsche, dass die FSSPX nach der von Rom gewährten Auswertungsfrist der doktrinellen Präambel endlich die Kurve kriegt und nach der nächsten Runde mit der Glaubenskongregation kommt. Weil wir braven Altrituellen in der Kirche zu verdruckst sind. Wir wissen es, aber sagen es nicht laut genug: Die Hl. Messe ist nicht nur eine Eucharistiefeier, sondern das MESSOPFER. Ich weiß, es ist seit dem II. Vat. verpönt, das zu sagen. Es wird Zeit, dass es wieder gesagt wird. Die Priester der Pius-Bruderschaft, die sagen das. Unüberhörbar.
Und dann müssen evangelische Theologen erstmal prüfen, ob sie an einem Opfermahl teilnehmen wollen. Die Frage ist seit Martin Luther nicht geklärt...Halt, sie ist geklärt. Evangelische Theolog/Innen müssen sich dann bewegen. Und der Weg ist weit...

Allein wenn man die Hervorhebung liest, ohne den ganzen Text, muss man zu dem Schluss kommen, die EKD geht in ihrer Ökmene-Vorstellung davon aus, dass sich die katholische Kirche dem Protestantismus anzupassen hat unter Aufgabe ihrer Identität, alles andere ist ökumenefeindlich.
Ich würde mich veranlasst sehen, einen Brief an die DBK zu schreiben und zu fragen, wie das möglich ist, wie sich solche Vorstellungen bilden konnten, ob die DBK sich nicht verpflichtet fühlt, diesen Illusionen entgegenzutreten und warum das nur dem Papst zu tun bleibt. Indirekt.
Obwohl ich das gern von der DBK wissen möchte, werde ich selbstverständlich nicht schreiben. Wenn ich solche Antworten bekomme, wie die Katholiken, die sich seit Jahren auch als Gruppe im Weltbild-Skandal an die Bischöfe wandten, werde ich meine Zeit und meine Energie nicht sinnlos damit verschwenden. Und damit ist zu rechnen.
Mir geht es nicht um Polemik. Als ich die Petition Pro Ecclesia unterschrieben habe, mehr noch, als ich sah, die 10 000- Marke ist übersprungen, habe ich fest daran geglaubt, jetzt werden die Bischöfe auch die lehramtstreuen Katholiken hören. Sie werden nicht gleich alles ändern können, aber sie werden mit den Initiatoren sprechen. Es ist nicht die einzige Illusion, die ich in diesem Jahr begraben musste.