Kissler-Interview auf den Seiten von Deutschlandfunk
zu Limburg. Ein Zitat:
>>Schmitz: Nun beschwört der neue Papst ja eine Kirche der Armut. Muss er dann einen Bischof, der teuer baut, nicht in die Schranken weisen?
Kissler: Er muss einen Bischof in die Schranken weisen, der Gelder verschwendet und der die Öffentlichkeit belogen hat. Ob er das getan hat, wissen wir noch nicht. Wir sollten uns allerdings davor hüten, was auch Papst Franziskus selbst als Gefahr erkannt hat, nämlich die Armut zur Ideologie zu entstellen. Es geht christlich gesehen immer um Armut als Mittel zur Freiheit. Die Freiheit eines Christenmenschen ist an eine relative Bedürfnislosigkeit geknüpft. Das heißt: frei sein vom Zwang zur Einheitsmeinung, frei sein auch vom Zwang des Applauses, eine solche Armut brauchen wir. Es kann allerdings auch ein sehr, sehr billiger Palast von einem schlechten Geist bewohnt werden. Wir sollten uns da nicht in die Tasche lügen.<<
Ganzes Interview hier.
In erster Linie muss der Papst aber auch für Ruhe in einem Bistum sorgen, in dem kürzlich nicht einmal der Vermittlungsversuch von Kardinal Lajolo ausgereicht hat, um die rebellisch auftretenden Priester wie Laien von ihrem Arroganzgehabe und ihrer eigenmächtigen Überheblichkeit gegenüber der Person ihres Bischofs zu befreien.
Wer sich jetzt von Papst Franziskus enttäuscht zeigt, hat überhaupt nichts verstanden. Er sollte lieber froh sein, dass ein Papst sich von einer vor Verleumdungen nur so strotzenden Pressekampagne nicht beindrucken lässt, sondern darauf besteht, die Vorgänge in Limburg zuerst untersuchen zu lassen. Welche Rolle spielten der ehemalige Generalvikar? Welche Rolle spielt das gestern in der Pressekonferenz zutiefst indignierte Domkapitel, das eigentlich froh darüber sein sollte, das in Rom nicht einfach der Stab gebrochen wird? Das entgegen der Wünsche des Heiligen Vaters trotzig auf einen Neuanfang mit einem neuen Bischof beharrt? Und dann würde alles wieder gut und aus den aufsässigen Provinzlutherleins wieder brave Katholiken?
Daran glaube ich nicht. Im Gegenteil. Beim neuen Bischof fände sich sehr schnell etwas, was dieser Clique wiederum nicht in den Kram passen würde. Und dann würde wieder gewühlt, gebohrt und gemobbt. Dieses Bistum ist derzeit keinem Bischof zuzumuten.
Der neu ernannte Generalvikar hat mein tiefstes Mitgefühl.
>>Schmitz: Nun beschwört der neue Papst ja eine Kirche der Armut. Muss er dann einen Bischof, der teuer baut, nicht in die Schranken weisen?
Kissler: Er muss einen Bischof in die Schranken weisen, der Gelder verschwendet und der die Öffentlichkeit belogen hat. Ob er das getan hat, wissen wir noch nicht. Wir sollten uns allerdings davor hüten, was auch Papst Franziskus selbst als Gefahr erkannt hat, nämlich die Armut zur Ideologie zu entstellen. Es geht christlich gesehen immer um Armut als Mittel zur Freiheit. Die Freiheit eines Christenmenschen ist an eine relative Bedürfnislosigkeit geknüpft. Das heißt: frei sein vom Zwang zur Einheitsmeinung, frei sein auch vom Zwang des Applauses, eine solche Armut brauchen wir. Es kann allerdings auch ein sehr, sehr billiger Palast von einem schlechten Geist bewohnt werden. Wir sollten uns da nicht in die Tasche lügen.<<
Ganzes Interview hier.
In erster Linie muss der Papst aber auch für Ruhe in einem Bistum sorgen, in dem kürzlich nicht einmal der Vermittlungsversuch von Kardinal Lajolo ausgereicht hat, um die rebellisch auftretenden Priester wie Laien von ihrem Arroganzgehabe und ihrer eigenmächtigen Überheblichkeit gegenüber der Person ihres Bischofs zu befreien.
Wer sich jetzt von Papst Franziskus enttäuscht zeigt, hat überhaupt nichts verstanden. Er sollte lieber froh sein, dass ein Papst sich von einer vor Verleumdungen nur so strotzenden Pressekampagne nicht beindrucken lässt, sondern darauf besteht, die Vorgänge in Limburg zuerst untersuchen zu lassen. Welche Rolle spielten der ehemalige Generalvikar? Welche Rolle spielt das gestern in der Pressekonferenz zutiefst indignierte Domkapitel, das eigentlich froh darüber sein sollte, das in Rom nicht einfach der Stab gebrochen wird? Das entgegen der Wünsche des Heiligen Vaters trotzig auf einen Neuanfang mit einem neuen Bischof beharrt? Und dann würde alles wieder gut und aus den aufsässigen Provinzlutherleins wieder brave Katholiken?
Daran glaube ich nicht. Im Gegenteil. Beim neuen Bischof fände sich sehr schnell etwas, was dieser Clique wiederum nicht in den Kram passen würde. Und dann würde wieder gewühlt, gebohrt und gemobbt. Dieses Bistum ist derzeit keinem Bischof zuzumuten.
Der neu ernannte Generalvikar hat mein tiefstes Mitgefühl.
ElsaLaska - 24. Okt, 13:15
Hmm...
Etwas sarkastisch gesagt: Eher mutiert dieser Papst zum Renaissancefürsten und besucht ein klassisches Konzert im Vatikan als daß er entscheidet, daß Bischof Tebartz nach Limburg zurückkehren darf.
So läuft das in der Konzilskirche. Traurig aber wahr.
@Siri
Die Kommission ist eingesetzt, um das zu prüfen.
Der Wunsch des Domkapitels ist dagegen glasklar formuliert worden: Neuer Bischof. Besonders indigniert schien man, dass man über die gestrige PM nicht vorab informiert worden ist. Die Herrschaften nehmen sich ein bisschen arg wichtig dort.
Kurz gesagt: