Räubersynode.
Ein ergiebiges Interview mit Robert Spaemann auf der Tagespost zur Auseinandersetzung mit der FSSPX.
Kleiner Auszug aus einer Antwort Spaemanns:
"Die Piusbruderschaft muss aufhören, das Zweite Vatikanische Konzil wie eine Räubersynode zu behandeln, so als sei es kein ordentliches, rechtmäßiges Konzil der katholischen Kirche gewesen. Andererseits ist zu beachten, dass dieses Konzil keine Dogmen verkündet hat. Für das Zweite Vaticanum gilt, was Martin Luther gesagt hat: Ehrwürdiger Vater, auch Konzilien können irren und haben geirrt. Es ist ja offenkundig, dass viele Beschlüsse von der Mehrheit der Bischöfe nicht akzeptiert werden. Das Konzil hat zum Beispiel festgeschrieben, dass Latein die eigentliche Liturgiesprache der katholischen Kirche ist und der Gregorianische Choral der Gesang der Kirche. Ich sehe nicht, dass diese Konzilsaussage tatsächlich befolgt würde. Man muss also diskutieren. Dass da am Anfang Emotionen hochkochen könnten, das ist ja möglich, aber das muss man dann eben akzeptieren, da muss man weiterreden. Was man von der Piusbruderschaft verlangen muss, ist, dass sie endlich von ihrem hohen Ross herunterkommen und dass sie wirklich diesen ernsthaften Dialog führen."
Kleiner Auszug aus einer Antwort Spaemanns:
"Die Piusbruderschaft muss aufhören, das Zweite Vatikanische Konzil wie eine Räubersynode zu behandeln, so als sei es kein ordentliches, rechtmäßiges Konzil der katholischen Kirche gewesen. Andererseits ist zu beachten, dass dieses Konzil keine Dogmen verkündet hat. Für das Zweite Vaticanum gilt, was Martin Luther gesagt hat: Ehrwürdiger Vater, auch Konzilien können irren und haben geirrt. Es ist ja offenkundig, dass viele Beschlüsse von der Mehrheit der Bischöfe nicht akzeptiert werden. Das Konzil hat zum Beispiel festgeschrieben, dass Latein die eigentliche Liturgiesprache der katholischen Kirche ist und der Gregorianische Choral der Gesang der Kirche. Ich sehe nicht, dass diese Konzilsaussage tatsächlich befolgt würde. Man muss also diskutieren. Dass da am Anfang Emotionen hochkochen könnten, das ist ja möglich, aber das muss man dann eben akzeptieren, da muss man weiterreden. Was man von der Piusbruderschaft verlangen muss, ist, dass sie endlich von ihrem hohen Ross herunterkommen und dass sie wirklich diesen ernsthaften Dialog führen."
ElsaLaska - 14. Feb, 21:27
Nein, das II. Vaticanum konnte genauso wenig irren wie das I. seines Namens.
Die SSPX muß alle Konzilien anerkennen, ohne Umschweife, ohne Ausreden.
Wenn andere Bischöfe die Beschlüsse auch nicht akzeptieren (und das dem Verweis auf Latein ist wahrlich ein Pseudo-Argument, Herr Spaemann, denn natürlich erkannt das so jeder Bischof an. Aber die Aussagen erlauben auch den Gebrauch der Volkssprache.) ist das keine Erlaubnis für Nichtanerkennen seitens der SSPX.
Er hat ja auch keine Erlaubnis gegeben,
Aber was Vaticanum II betrifft, ehrlich, da steige ich langsam nicht mehr durch. Jeder sagt irgendwas dazu und dann kommt ein anderer und behauptet das Gegenteil. Es hilft wohl nur die eigene Quellenlektüre von Texten aus dieser Zeit.
Tatsächlich wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Latein immer noch die liturgische Sprache der Kirche ist, auch wenn das nach deiner Aussage, str1977, jeder Bischof weiß und anerkennt. Ich weiß es zum Beispiel erst seit der Diskussion um das Bittlinger-Liedchen.
Die Piusler haben ja jetzt einen offiziellen Beauftragen zum theologischen Disput und ich bin schon sehr gespannt, wie sie sich äußern werden, sowohl was Inhalt als auch Tonfall betrifft.
"Es hilft wohl nur die eigene Quellenlektüre von Texten aus dieser Zeit."
Ja, was die Aussagen des Konzils angeht. Was die Verbindlichkeit angeht, leider nicht.
"Tatsächlich wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Latein immer noch die liturgische Sprache der Kirche ist, auch wenn das nach deiner Aussage, str1977, jeder Bischof weiß und anerkennt."
Ich würde da unterscheiden zwischen der intellektuellen Zustimmung und dem praktischen Handeln, zumindest bei den Bischöfen um 1970 herum (die heutigen fanden ja größtenteils vollendete Tatsachen vor). Und bei der Verdrängung des Lateins hat ja Paul VI auch fleißig mitgewirkt. Im Sinne des Konzils war da vieles nicht.
"Die Piusler haben ja jetzt einen offiziellen Beauftragen zum theologischen Disput und ich bin schon sehr gespannt, wie sie sich äußern werden, sowohl was Inhalt als auch Tonfall betrifft."
Ja, interessant wirds bestimmt.