Kapitel: Zwischen Nichts und Gott. Zitat III.
"Angst ist das entscheidenst Doppeldeutige der geschöpflichen Existenz. An und für sich ist sie nach dem geheimnisvollen Wort des Philipperbriefes, wie Augustinus und Newman es deuten, die Weise, i der wir des Allwirkens Gottes inne werden: "Wirket euer Heil in Furcht und Zittern, denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen wirkt nach Seinem Wohlgefallen". In der letzten Angst wissen wir um die Lebendigkeit der Souveränität der Göttlichen Majestät, und so ist es auch in einem wahren Sinn des Wortes Angst vor Gott. Aber dann entscheidet es sich, ob diese Angst wird eine Angst weg von Gott oder eine Angst in Gott hinein. Das Urbild der ersten Angst ist der Dämon, der wie Gott sein will, um Gottes mächtig zu sein, und in dieser Macht vor Gott sicher: die Teufel glauben und zittern (Jak 2, 19). Das Urbild der zweiten Angst ist der Herr in Gethsemani, der vor dem Kelch des Vaters erbebt, aber in den Willen des Vaters hinein."
Erich Przywara, SJ: Humanitas. Der Mensch gestern und morgen.
Erich Przywara, SJ: Humanitas. Der Mensch gestern und morgen.
ElsaLaska - 28. Apr, 10:56
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