Unersetzlich anachronistisch.
"Wie alle christlichen Gemeinschaften befindet sich auch die katholische Kirche für [Walker] Percy in einem kritischen Allgemeinzustand. Nach den bis heute nicht verarbeiteten Umbrüchen des 2. Vatikanischen Konzils erscheint sie ihm gespalten, seltsam kraftlos und ihrer selbst nicht sicher. Ihr geistliches Personal glänzt in der Regel weder intellektuell noch moralisch, die Sprache der Verkündigung ist abgegriffen und kaum noch verständlich. Und doch sieht Percy die katholische Kirche als unersetzlich an. Während sich die bunte Szene der amerikanischen 'evangelikalen' Gemeinden und die Garde der berühmt-berüchtigten Fernsehprediger vor allem um das 'positive Denken' ihrer Mitglieder zu kümmern scheinen ... vertritt die katholische Kirche eine Reihe von nüchternen Grundsätzen. Sie gelten der 'Welt' als Anachronismen - für Percy aber rechtfertigen gerade sie seine 'Was gibt es sonst noch?'-Antwort [auf die Frage: Warum ausgerechnet katholisch?]."
Aus dem sehr interessanten Buch von Christian Heidrich: Die Konvertiten, erschienen bei Hanser, das mir eine sehr liebe Leserin, die mir bis dahin völlig unbekannt war, geschenkt hat. Herzlichen Dank!
Aus dem sehr interessanten Buch von Christian Heidrich: Die Konvertiten, erschienen bei Hanser, das mir eine sehr liebe Leserin, die mir bis dahin völlig unbekannt war, geschenkt hat. Herzlichen Dank!
ElsaLaska - 20. Jan, 13:43
Von Flannery stammt ja eines der Lieblingszitate
"Well, if it's a symbol, to hell with it!"
:-)
Von Walker Percy habe ich mir jetzt gerade "Ach, Sie sind katholisch?" bestellt, weiß aber leider nicht, wie der Originaltitel lautet.
"Ach, Sie sind katholisch"...
Ich empfehle eigentlich immer "Lost in Cosmos" zu lesen, auf Deutsch als "Loch im Kosmos" in einem New Age-Verlag erschienen, als Taschenbuch ebenfalls in einer Eso-Reihe veröffentlicht und inzwischen, glaube ich, nur noch antiquarisch zu bekommen. Da bekommt man Percy pur, mitsamt Ironie, Anekdoten, Romanfragmenten, Philosophie und den Ansatzpunkten für den Glauben. (Mit am Deutlichsten lässt er eigentlich den alten Priester in Thanatos-Syndrom religiös-christlich reden, ansonsten sieht er es nicht als Aufgabe des Schriftstellers, apologetische Romane zu schreiben...