wollte ich ja zu den Francescani dell Immacolata über das Triduum, aber dann habe ich mich in meiner Gemeinde so wohlgefühlt, dass ich dachte, okay, machst du hier vor Ort auch den Karfreitag und die Osternacht, einfach alles im ordentlichen Ritus mit.

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele Teenager und Kinder in einer Kirche gesehen. Und alle waren fürchterlich aufgeregt, stolz, und voller Freude. Der Kirchenchor, in Deutschland sind das eher gesetztere ältere Damen, bestand aus völlig verwegen frisierten und angezogenen Teenies, die - und das war das herrliche daran, ausschließlich biblische Texte sangen, also nicht irgendein Solidaritätsmurks, Wise Guys-Verwurstel oder "Leb happy und froh"-Gesang, sondern, mit glasklarer Stimme eine Solistin von vielleicht 15 Jahren: Die ersten Abschnitte der Genesis!
So etwas habe ich noch nie gehört, und vermutlich geht es nur mit der italienischen Bibel, dass sie sich so herrlich singen lässt. Am Beeindruckendsten aber, denn ich kannte auch dieses Lied noch nicht, der "Gesang des Meeres", und zwar ist es der Text aus Exodus 15, 1ff, wer ihn nachlesen möchte. Die italienische Jugend hat daraus diese wunderschöne Hymne gemacht, die gestern Nacht auch vorgetragen wurde, nach der Lesung vom Durchzug durch das Rote Meer: