"Roberto de Mattei zum Zweiten Vaticanum"
Wozu ich immer noch nicht gekommen bin, hat der Kreuzfährten-Blogger schon einmal versucht. Eine kurze Buchbesprechung zum Leseeindruck des de Mattei-Buches: Das Zweite Vatikanische Konzil - eine ungeschriebene Geschichte.
>>Doch die Tatsache, dass de Mattei für sein Werk den (nicht gerade von Traditionalisten dominierten) angesehenen italienischen Historikerpreis „Premio Acqui Storia“ erhalten hat, lässt erkennen, dass de Matteis Konzilsgeschichte eine auch vom neutralen oder gar progressistischen Blickwinkel aus betrachtet ein profundes Werk historischer Gelehrsamkeit und Detailtreue ist, welches dennoch für den interessierten Laien auf verständlichem Niveau bleibt.<<
Ich würde sogar sagen, es ist überaus leicht und unterhaltsam zu lesen. Aber bald mehr dazu.
>>Doch die Tatsache, dass de Mattei für sein Werk den (nicht gerade von Traditionalisten dominierten) angesehenen italienischen Historikerpreis „Premio Acqui Storia“ erhalten hat, lässt erkennen, dass de Matteis Konzilsgeschichte eine auch vom neutralen oder gar progressistischen Blickwinkel aus betrachtet ein profundes Werk historischer Gelehrsamkeit und Detailtreue ist, welches dennoch für den interessierten Laien auf verständlichem Niveau bleibt.<<
Ich würde sogar sagen, es ist überaus leicht und unterhaltsam zu lesen. Aber bald mehr dazu.
ElsaLaska - 12. Jan, 13:47
Appell zur Demut...
Der Vorsitzende des Preiskomitees ist übrigens aus Protest, dass de Mattei den Preis bekommen hat, zurückgetreten. Die Toleranz der Liberalen...
Denn Roberto de Mattei ist in gutem Sinne Traditionalist. Leider gibt es am Ende kein Stichwortverzeichnis. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft er sich schon auf den ersten 100 Seiten auf Papst Pius X. bezieht, besonders auf die Enzyklika Pascendi. Unglaublich oft. Auf diese Enzyklika, die mit den Modernisten der damaligen Zeit abrechnet. Doch diese Enzyklika ist völlig aus der Mode, um es vorsichtig auszudrücken. Und jetzt begebe ich mich "in Lebensgefahr" als Kommentatorin: Außer bei der Pius-Bruderschaft. Denn er ist ihr Schutzpatron. Und auf pius.info habe ich im November die Ankündigung des Buches entdeckt. "Wir sind nicht mehr allein mit unserer Kritik am Konzil", hieß es sinngemäß.
Denn Roberto de Mattei bittet im Schlusswort den Heiligen Vater um nicht weniger, als die Konzilstexte selbst zu überprüfen. Es geht nicht mehr nur um den "Geist des Konzils". Um das Konzil selbst. Und um seine Vorgeschichte.
Ich bin auch anderer Meinung: Ich finde es auch unterhaltsam zu lesen. Aber nicht leicht. Allein die Fülle von Theologen, die er anführt und die es auf Deutsch gar nicht mehr zu lesen gibt, macht es höchst anspruchsvoll.Vom phiosophischen und politischen Hintergrund ganz zu schweigen.
Ich jedenfalls bin nach zweimaligem Lesen immer noch nicht fertig...
Natürlich bin ich neugierig, wie ELSA das Buch findet. Und auf Kreuzfährten sehe ich gleich mal nach. Darf ich dennoch auch um Demut bitten? Das Buch ist inhaltlich unglaublich anspruchsvoll. Dass der Autor es so leicht lesbar rüberbringt, finde ich eine Meisterleistung.
Entschuldigung, Elsa, ich wollte nicht vorgreifen. Aber ich bin von diesem Buch fasziniert. Auch "mein Appell zur Demut" richtet sich vorsorglich an ALLE Blogger...
Demut ist gut...
Mein einziger Vorteil ist vielleicht meine philosophische Ausbildung, dank derer mir ein wesentlicher Teil des Buches eben nicht fremd ist, verbunden mit einem großen Interesse an Geschichte und besonders politischer Geschichte, so dass mir die Einordnung der Materie vielleicht leichter fällt als dem sprichwörtlichen "durchschnittlichen Leser". Aber auch ich bin kein Historiker, und schon gar nicht "von Rang".
Ich bin aber auch kein Anhänger des heute weit verbreiteten Expertenkultes und maße es mir daher durchaus an, wenn auch vorsichtig und mit dem nötigen Respekt vor überlegenem Fachwissen, selbst lebendigen Sammelalben von Doktortiteln zu widersprechen. Manchmal sind eben akademische Bescheinigungen einfach Bescheinigungen von geistiger Beschränktheit auf ein kleines Spezialgebiet. Zumal akademische Bildung heute in der Regel keine Gelehrten im klassischen Sinne mehr hervorbringt, sondern explizit unter das Diktat der ökonomischen Nützlichkeit und Profitabilität gestellt wird.
Doch dieser Einwand trifft de Mattei, einen vielseitig gebildeten Gelehrten im besten Sinn des Wortes, keinesfalls, so dass hier Demut im Urteil die angemessene Reaktion sein dürfte.
Trotzdem freue ich mich auf Elsas Eindruck! Auch bitte gern mit Urteil... ;)