Pater Schmidberger II
Pater Schmidberger für kath.net weiter:
>>In „Gaudium et spes“, der berühmten Pastoralkonstitution, heißt es in Nr. 12, Ziel und Mittelpunkt aller Dinge auf Erden sei der Mensch. In meinem alten Katechismus lese ich, Ziel und Mittelpunkt aller Dinge auf Erden sei Gott. Auch dies ist nicht dasselbe.
[Anm: Hier steht GS, Nr. 12 im deutschen Textzitat:
12. Der Mensch nach dem Bild Gottes
Es ist fast einmütige Auffassung der Gläubigen und der Nichtgläubigen, daß alles auf Erden auf den Menschen als seinen Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist.
Was ist aber der Mensch?
Viele verschiedene und auch gegensätzliche Auffassungen über sich selbst hat er vorgetragen und trägt er vor, in denen er sich oft entweder selbst zum höchsten Maßstab macht oder bis zur Hoffnungslosigkeit abwertet, und ist so unschlüssig und voll Angst.
In eigener Erfahrung dieser Nöte kann die Kirche doch, von der Offenbarung Gottes unterwiesen, für sie eine Antwort geben, um so die wahre Verfassung des Menschen zu umreißen und seine Schwäche zu erklären, zugleich aber auch die richtige Anerkennung seiner Würde und Berufung zu ermöglichen.
Die Heilige Schrift lehrt nämlich, daß der Mensch "nach dem Bild Gottes" geschaffen ist, fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben, von ihm zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt (1), um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und zu nutzen (2).
"Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst? Oder des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?
Wenig geringer als Engel hast du ihn gemacht, mit Ehre und Herrlichkeit ihn gekrönt und ihn über die Werke deiner Hände gesetzt. Alles hast du ihm unter die Füße gelegt" (Ps 8,5-7).
Aber Gott hat den Menschen nicht allein geschaffen: denn von Anfang an hat er ihn "als Mann und Frau geschaffen" (Gen 1,27); ihre Verbindung schafft die erste Form personaler Gemeinschaft.
Der Mensch ist nämlich aus seiner innersten Natur ein gesellschaftliches Wesen; ohne Beziehung zu den anderen kann er weder leben noch seine Anlagen zur Entfaltung bringen. Gott sah also, wie wir wiederum in der Heiligen Schrift lesen, "alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut" (Gen 1,31).<<
Eine Freundin von mir merkte dazu trocken an: Der Pater nimmt die Ausgangsposition, die im folgenden erst diskutiert wird - und macht ein Dogma draus.
Der Dipl.-Theologe und FB-Freund, schreibt zu diesem Punkt:
>>Die Formulierung von GS 12, "dass alles auf Erden auf den Menschen als seinen Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist, wird wenige Zeilen später zweifelsfrei erklärt: "Die Heilige Schrift lehrt nämlich, dass der Mensch 'nach dem Bild Gottes' geschaffen ist, fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben, von ihm zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt (vgl. Gen 1,26; Weish 2,23), um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und zu nutzen (vgl. Sir 17,3-10)." Das ist also zweifelsfrei katholisch, und man sollte nicht einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang reißen, sonst ist klar dass man das nur missverstehen kann. So etwas zeugt von nicht allzu viel Redlichkeit.<<]
Im Dekret über den Ökumenismus heißt es in § 3, der Heilige Geist habe die anderen Bekenntnisse gewürdigt, Mittel des Heiles zu sein. Wenn das stimmt, dann braucht sich kein Protestant mehr zu bekehren und kein Orthodoxer den päpstlichen Primat annehmen.
[Anm.: Ich würde ja vorschlagen, die FSSPX macht sich weniger Sorgen um die Protestanten oder Orthodoxen zu diesem Zeitpunkt, sondern eher um sich selbst in diesem Zusammenhang. Man muss sich auch langsam fragen, welche Konzilsdokumente bei der FSSPX eigentlich kursieren. Hier kommt ein Stück aus Unitatis redintegratio:
"Ebenso sind diese getrennten Kirchen (19) und Gemeinschaften trotz der Mängel, die ihnen nach unserem Glauben anhaften, nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen, deren Wirksamkeit sich von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet." Man braucht es nicht weiter erläutern.]
In der Erklärung über die Religionsfreiheit heißt es in § 2, der Mensch habe auf diese ein Recht, das in seiner Würde wurzle, also ein Naturrecht darstelle. Bis hin zu Papst Pius XII. ist diese Auffassung ausdrücklich verworfen worden. Schauen Sie nur nach in „Quanta cura“ vom 8. Dezember 1864, mit welchen Worten der selige Pius IX. eine solche Ansicht geißelt.
[Anm.: Ich lasse hier wieder den Dipl. Theologen zu Worte kommen:
"Auch hinsichtlich der von P. Schmidberger monierten Aussage im Ökumenismus-Dekret Unitatis redintegratio ist bei Berücksichtigung des Kontextes klar, dass sie nicht der überlieferten Lehre widerspricht. So heißt der betreffende Absatz vollständig:
"Ebenso sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften trotz der Mängel [!], die ihnen nach unserem Glauben anhaften, nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen, deren Wirksamkeit sich von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet." Das ist etwas anderes als eigene Heilswege! Entsprechend geht es unmissverständlich weiter:
"Dennoch erfreuen sich die von uns getrennten Brüder, sowohl als einzelne wie auch als Gemeinschaften und Kirchen betrachtet, nicht jener Einheit, die Jesus Christus all denen schenken wollte, die er zu einem Leibe und zur Neuheit des Lebens wiedergeboren und lebendig gemacht hat, jener Einheit, die die Heilige Schrift und die verehrungswürdige Tradition der Kirche bekennt. DENN NUR DURCH DIE KATHOLISCHE KIRCHE CHRISTI, DIE DAS ALLGEMEINE [!] HILFSMITTEL DES HEILES IST, KANN MAN ZUTRITT ZU DER GANZEN FÜLLE DER HEILSMITTEL HABEN. Denn einzig dem Apostelkollegium, an dessen Spitze Petrus steht, hat der Herr, so glauben wir, alle Güter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen Leib Christi auf Erden zu konstituieren, welchem alle völlig eingegliedert werden müssen, die schon auf irgendeine Weise zum Volke Gottes gehören."
Es muss also sehr wohl auch nach der Lehre des II. Vaticanums ein Protestant sich bekehren und ein Orthodoxer den päpstlichen Primat annehmen, wenn er zu dieser Fülle des Heils zweifelsfrei gelangen will.
Der vermeintliche Bruch in der Lehre über die Religionsfreiheit geht, wie schon angedeutet, darauf zurück, dass man - sei es aus mangelnder Kenntnis, sei es aus Ignoranz - den Unterschied nicht erkennt zwischen dem, was Pius IX. verurteilt und was das II. Vaticanum postuliert. Dazu gibt es genug gute Erörterungen, die jeder, der an einer objektiven Beurteilung interessiert ist, berücksichtigen müsste - und zwar nicht nur aus neuerer Zeit, sondern auch schon vor Jahrzehnten, wie beispielsweise bereits Kardinal Albino Luciani, der spätere Papst Johannes Paul I. diesen Unterschied (und damit dann eben auch die Kontinuität) 1977 als Patriarch von Venedig klar aufgezeigt hat:
"Pius IX. hat die 'philosophische Freiheit' und die 'Freiheit des Kultes' verurteilt, aber in dem Sinne, als ob man vor Gott frei sein könne, nach Belieben diese oder jene Religion anzunehmen, überhaupt keine Religion zu haben oder in dem Sinne, als ob Wahrheit und Unwahrheit dieselbe Behandlung verdienten. In diesem Punkt ist das Konzil mit Pius IX. durchaus einer Meinung. Es fügt bloß noch hinzu: Der Staat ist in Bezug auf religiöse Wahrheiten nicht zuständig. Er hat sich dem Gewissen seiner Bürger unterzuordnen und darf bloß dann eingreifen, wenn anderen Bürgern Unrecht zugefügt oder die öffentliche Ordnung gefährdet wird."
(aus einem Beitrag in der Zeitschrift "Gente Veneta", 1977; in: Albino Luciani, Mein Vermächtnis, Graz 1986., S. 220 f.)“]
Man müsste also weit besser die Kontinuität der Hermeneutik einfordern, sollen die Dinge ins richtige Licht gerückt werden.<<
[Anm.: Das ist wirklich der unproblematischste und gelungenste Satz in der gesamten ersten Antwort von Pater Schmidberger.]
Wer Lust hat, sich weiter in die Materie einzulesen, es gibt eine enorm wichtige Entgegensetzung zu Pater Schmidbergers Äußerungen aus den Reihen der Petrusbruderschaft mit Schwerpunkt auf die Kontinuität zur Tradition, ebenfalls auf kath.net: "Mit Verlaub gesagt: Das ist völliger Unsinn!" von P. Dr. Martin Lugmayr, FSSP.
Auch Theodor von Summa Summarum hat sich die Zeit genommen, die Behauptungen von Pater Schmidberger kritsch zu beleuchten:
Adversus Schmidbergeris I und Adversus Schmidbergeris II
Wer noch was Argumentatives auf seinem Blog beizutragen hat, verlinkt sich bitte im Kommentarbereich selbst, ich hole es dann hier hoch.
Weitere Links:
Zum Gespräch von Dr. Armin Schwibach mit Pater Schmidberger FSSPX für kath.net
Lumen Gentium auf Deutsch
Gaudium et Spes
Unitatis Redintegratio
Dignitatis Humanae
>>In „Gaudium et spes“, der berühmten Pastoralkonstitution, heißt es in Nr. 12, Ziel und Mittelpunkt aller Dinge auf Erden sei der Mensch. In meinem alten Katechismus lese ich, Ziel und Mittelpunkt aller Dinge auf Erden sei Gott. Auch dies ist nicht dasselbe.
[Anm: Hier steht GS, Nr. 12 im deutschen Textzitat:
12. Der Mensch nach dem Bild Gottes
Es ist fast einmütige Auffassung der Gläubigen und der Nichtgläubigen, daß alles auf Erden auf den Menschen als seinen Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist.
Was ist aber der Mensch?
Viele verschiedene und auch gegensätzliche Auffassungen über sich selbst hat er vorgetragen und trägt er vor, in denen er sich oft entweder selbst zum höchsten Maßstab macht oder bis zur Hoffnungslosigkeit abwertet, und ist so unschlüssig und voll Angst.
In eigener Erfahrung dieser Nöte kann die Kirche doch, von der Offenbarung Gottes unterwiesen, für sie eine Antwort geben, um so die wahre Verfassung des Menschen zu umreißen und seine Schwäche zu erklären, zugleich aber auch die richtige Anerkennung seiner Würde und Berufung zu ermöglichen.
Die Heilige Schrift lehrt nämlich, daß der Mensch "nach dem Bild Gottes" geschaffen ist, fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben, von ihm zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt (1), um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und zu nutzen (2).
"Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst? Oder des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?
Wenig geringer als Engel hast du ihn gemacht, mit Ehre und Herrlichkeit ihn gekrönt und ihn über die Werke deiner Hände gesetzt. Alles hast du ihm unter die Füße gelegt" (Ps 8,5-7).
Aber Gott hat den Menschen nicht allein geschaffen: denn von Anfang an hat er ihn "als Mann und Frau geschaffen" (Gen 1,27); ihre Verbindung schafft die erste Form personaler Gemeinschaft.
Der Mensch ist nämlich aus seiner innersten Natur ein gesellschaftliches Wesen; ohne Beziehung zu den anderen kann er weder leben noch seine Anlagen zur Entfaltung bringen. Gott sah also, wie wir wiederum in der Heiligen Schrift lesen, "alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut" (Gen 1,31).<<
Eine Freundin von mir merkte dazu trocken an: Der Pater nimmt die Ausgangsposition, die im folgenden erst diskutiert wird - und macht ein Dogma draus.
Der Dipl.-Theologe und FB-Freund, schreibt zu diesem Punkt:
>>Die Formulierung von GS 12, "dass alles auf Erden auf den Menschen als seinen Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist, wird wenige Zeilen später zweifelsfrei erklärt: "Die Heilige Schrift lehrt nämlich, dass der Mensch 'nach dem Bild Gottes' geschaffen ist, fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben, von ihm zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt (vgl. Gen 1,26; Weish 2,23), um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und zu nutzen (vgl. Sir 17,3-10)." Das ist also zweifelsfrei katholisch, und man sollte nicht einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang reißen, sonst ist klar dass man das nur missverstehen kann. So etwas zeugt von nicht allzu viel Redlichkeit.<<]
Im Dekret über den Ökumenismus heißt es in § 3, der Heilige Geist habe die anderen Bekenntnisse gewürdigt, Mittel des Heiles zu sein. Wenn das stimmt, dann braucht sich kein Protestant mehr zu bekehren und kein Orthodoxer den päpstlichen Primat annehmen.
[Anm.: Ich würde ja vorschlagen, die FSSPX macht sich weniger Sorgen um die Protestanten oder Orthodoxen zu diesem Zeitpunkt, sondern eher um sich selbst in diesem Zusammenhang. Man muss sich auch langsam fragen, welche Konzilsdokumente bei der FSSPX eigentlich kursieren. Hier kommt ein Stück aus Unitatis redintegratio:
"Ebenso sind diese getrennten Kirchen (19) und Gemeinschaften trotz der Mängel, die ihnen nach unserem Glauben anhaften, nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen, deren Wirksamkeit sich von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet." Man braucht es nicht weiter erläutern.]
In der Erklärung über die Religionsfreiheit heißt es in § 2, der Mensch habe auf diese ein Recht, das in seiner Würde wurzle, also ein Naturrecht darstelle. Bis hin zu Papst Pius XII. ist diese Auffassung ausdrücklich verworfen worden. Schauen Sie nur nach in „Quanta cura“ vom 8. Dezember 1864, mit welchen Worten der selige Pius IX. eine solche Ansicht geißelt.
[Anm.: Ich lasse hier wieder den Dipl. Theologen zu Worte kommen:
"Auch hinsichtlich der von P. Schmidberger monierten Aussage im Ökumenismus-Dekret Unitatis redintegratio ist bei Berücksichtigung des Kontextes klar, dass sie nicht der überlieferten Lehre widerspricht. So heißt der betreffende Absatz vollständig:
"Ebenso sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften trotz der Mängel [!], die ihnen nach unserem Glauben anhaften, nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen, deren Wirksamkeit sich von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet." Das ist etwas anderes als eigene Heilswege! Entsprechend geht es unmissverständlich weiter:
"Dennoch erfreuen sich die von uns getrennten Brüder, sowohl als einzelne wie auch als Gemeinschaften und Kirchen betrachtet, nicht jener Einheit, die Jesus Christus all denen schenken wollte, die er zu einem Leibe und zur Neuheit des Lebens wiedergeboren und lebendig gemacht hat, jener Einheit, die die Heilige Schrift und die verehrungswürdige Tradition der Kirche bekennt. DENN NUR DURCH DIE KATHOLISCHE KIRCHE CHRISTI, DIE DAS ALLGEMEINE [!] HILFSMITTEL DES HEILES IST, KANN MAN ZUTRITT ZU DER GANZEN FÜLLE DER HEILSMITTEL HABEN. Denn einzig dem Apostelkollegium, an dessen Spitze Petrus steht, hat der Herr, so glauben wir, alle Güter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen Leib Christi auf Erden zu konstituieren, welchem alle völlig eingegliedert werden müssen, die schon auf irgendeine Weise zum Volke Gottes gehören."
Es muss also sehr wohl auch nach der Lehre des II. Vaticanums ein Protestant sich bekehren und ein Orthodoxer den päpstlichen Primat annehmen, wenn er zu dieser Fülle des Heils zweifelsfrei gelangen will.
Der vermeintliche Bruch in der Lehre über die Religionsfreiheit geht, wie schon angedeutet, darauf zurück, dass man - sei es aus mangelnder Kenntnis, sei es aus Ignoranz - den Unterschied nicht erkennt zwischen dem, was Pius IX. verurteilt und was das II. Vaticanum postuliert. Dazu gibt es genug gute Erörterungen, die jeder, der an einer objektiven Beurteilung interessiert ist, berücksichtigen müsste - und zwar nicht nur aus neuerer Zeit, sondern auch schon vor Jahrzehnten, wie beispielsweise bereits Kardinal Albino Luciani, der spätere Papst Johannes Paul I. diesen Unterschied (und damit dann eben auch die Kontinuität) 1977 als Patriarch von Venedig klar aufgezeigt hat:
"Pius IX. hat die 'philosophische Freiheit' und die 'Freiheit des Kultes' verurteilt, aber in dem Sinne, als ob man vor Gott frei sein könne, nach Belieben diese oder jene Religion anzunehmen, überhaupt keine Religion zu haben oder in dem Sinne, als ob Wahrheit und Unwahrheit dieselbe Behandlung verdienten. In diesem Punkt ist das Konzil mit Pius IX. durchaus einer Meinung. Es fügt bloß noch hinzu: Der Staat ist in Bezug auf religiöse Wahrheiten nicht zuständig. Er hat sich dem Gewissen seiner Bürger unterzuordnen und darf bloß dann eingreifen, wenn anderen Bürgern Unrecht zugefügt oder die öffentliche Ordnung gefährdet wird."
(aus einem Beitrag in der Zeitschrift "Gente Veneta", 1977; in: Albino Luciani, Mein Vermächtnis, Graz 1986., S. 220 f.)“]
Man müsste also weit besser die Kontinuität der Hermeneutik einfordern, sollen die Dinge ins richtige Licht gerückt werden.<<
[Anm.: Das ist wirklich der unproblematischste und gelungenste Satz in der gesamten ersten Antwort von Pater Schmidberger.]
Wer Lust hat, sich weiter in die Materie einzulesen, es gibt eine enorm wichtige Entgegensetzung zu Pater Schmidbergers Äußerungen aus den Reihen der Petrusbruderschaft mit Schwerpunkt auf die Kontinuität zur Tradition, ebenfalls auf kath.net: "Mit Verlaub gesagt: Das ist völliger Unsinn!" von P. Dr. Martin Lugmayr, FSSP.
Auch Theodor von Summa Summarum hat sich die Zeit genommen, die Behauptungen von Pater Schmidberger kritsch zu beleuchten:
Adversus Schmidbergeris I und Adversus Schmidbergeris II
Wer noch was Argumentatives auf seinem Blog beizutragen hat, verlinkt sich bitte im Kommentarbereich selbst, ich hole es dann hier hoch.
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Zum Gespräch von Dr. Armin Schwibach mit Pater Schmidberger FSSPX für kath.net
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Gaudium et Spes
Unitatis Redintegratio
Dignitatis Humanae
ElsaLaska - 15. Feb, 11:49
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