To whom it may concern.
>>Die Verteidiger einer "entsakralisierten", das heißt, einer auch in der Kirche und im Gottesdienst der durchschnittlichen Redeweise möglichst nahen oder gar mit ihr identischen Sprache, haben sich im Streitgespräch mit mir gelegentlich auf eine offizielle "Instruktion" berufen, die solche sprachlichen Freiheiten erlaube und sogar empfehle.
Natürlich habe ich sogleich nach diesem gar nicht leicht aufzutreibenden und seltsamerweise in französischer Sprache abgefaßten Dokument (vom 25. Januar 1969) gefahndet; doch habe ich darin dann nicht die Spur irgendeiner Duldung oder gar Befürwortung trivialer Alltagsrede aufzuspüren vermocht.
Der theologisch wohlfundierte Text fordert zwar, die Übersetzung in die Volkssprache müsse auch dem einfachen Menschen verständlich sein; im übrigen aber stehe auch sie unter dem Anspruch, "Stimme der Kirche " zu sein, "die zu ihrem Herrn redet"; und in der Liturgie, so wird gesagt, sei das Wort nicht bloß Verständigungsmittel, sondern "zugleich mysterium".
Es ist demnach nicht nur eine Geschmacklosigkeit, sondern eine dem Wesen der Liturgie widersprechende Ungehörigkeit, Menschen, die sich beim Eintritt in die Kirche mit geweihtem Wasser bekreuzigt und das Allerheiligste niederkniend verehrt haben und damit in den "anderen", den "heiligen" Weltbezirk eingetreten sind, zu Beginn der Meßfeier einen "schönen guten Abend" zu wünschen oder sie, wie die Fernseh-Ansagerin, "herzlich zu begrüßen".<< Von Josef Pieper .
[via Frischer Wind. Dort auch genaue Quellenangabe]
Natürlich habe ich sogleich nach diesem gar nicht leicht aufzutreibenden und seltsamerweise in französischer Sprache abgefaßten Dokument (vom 25. Januar 1969) gefahndet; doch habe ich darin dann nicht die Spur irgendeiner Duldung oder gar Befürwortung trivialer Alltagsrede aufzuspüren vermocht.
Der theologisch wohlfundierte Text fordert zwar, die Übersetzung in die Volkssprache müsse auch dem einfachen Menschen verständlich sein; im übrigen aber stehe auch sie unter dem Anspruch, "Stimme der Kirche " zu sein, "die zu ihrem Herrn redet"; und in der Liturgie, so wird gesagt, sei das Wort nicht bloß Verständigungsmittel, sondern "zugleich mysterium".
Es ist demnach nicht nur eine Geschmacklosigkeit, sondern eine dem Wesen der Liturgie widersprechende Ungehörigkeit, Menschen, die sich beim Eintritt in die Kirche mit geweihtem Wasser bekreuzigt und das Allerheiligste niederkniend verehrt haben und damit in den "anderen", den "heiligen" Weltbezirk eingetreten sind, zu Beginn der Meßfeier einen "schönen guten Abend" zu wünschen oder sie, wie die Fernseh-Ansagerin, "herzlich zu begrüßen".<< Von Josef Pieper .
[via Frischer Wind. Dort auch genaue Quellenangabe]
ElsaLaska - 14. Mär, 19:14
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