P. Prof. Ockenfels
empfiehlt Heiner Geißler ein Seniorenstudium. Geißler hatte sich jüngt im Cicero geäußert und eine "verfehlte Verengung auf sexual-ethische Fragen" in der katholischen Kirche konstatiert. Auf domradio.de gibt es ein, wie immer, vergnügliches Interview mit katholischen Sozialethiker. Ein Auszug:
>>domradio.de: Die katholische Kirche war aber mal vor allem mit ihrer Soziallehre ganz besonders stark in unserer Politik vertreten. Aber laut Geißler habe sich die Kirche dann vom Neo-Liberalismus anstecken lassen und bringe so keine Impulse mehr, sondern predige stattdessen "Entweltlichung". Woran liegt dieser Rückgang an Relevanz?
Ockenfels: Also in dieser Analyse liegt Geißler ziemlich falsch, wie er überhaupt vieles durcheinander bringt. Ich würde ihm sehr empfehlen, mal ein Seniorenstudium zu machen, in Trier etwa, um hier auch einmal die katholische Soziallehre und ihre Grenzen und Möglichkeiten zur Kenntnis zu nehmen. Zum einen war es ja so gewesen, dass in Deutschland die katholischen Verbände ziemlich abgetaucht sind und die katholische sogenannte "Amtskirche" konnte das nicht mehr kompensieren, diesen Mangel. Jetzt ist es aber so, dass es nicht Aufgabe des Lehramtes ist, sich hier konkret in die Politik einzuschalten. Sie sollen mal schön Orientierungen liefern, die ja auch dringend gefordert sind, ethische und Sinnorientierungen. Und da kann man nicht sagen, dass die Bischöfe abgetaucht sind. Wir haben wirklich sehr kompetente Leute, hier zum Beispiel Kardinal Marx, den Erzbischof von München und eine ganze Reihe anderer Bischöfe, die sich durchaus zu Wort melden. Aber von denen darf man auch nicht verlangen, dass sie die Programmatik der CDU vorschreiben oder dass sie nun auf jedes Problem eine passende Lösung finden. Die Kirche ist eben kein Parteiersatz und erst recht keine Quasi-Gewerkschaft, der man die Lösung sämtlicher konkreter sozialer Probleme aufhalsen kann. <<
>>domradio.de: Die katholische Kirche war aber mal vor allem mit ihrer Soziallehre ganz besonders stark in unserer Politik vertreten. Aber laut Geißler habe sich die Kirche dann vom Neo-Liberalismus anstecken lassen und bringe so keine Impulse mehr, sondern predige stattdessen "Entweltlichung". Woran liegt dieser Rückgang an Relevanz?
Ockenfels: Also in dieser Analyse liegt Geißler ziemlich falsch, wie er überhaupt vieles durcheinander bringt. Ich würde ihm sehr empfehlen, mal ein Seniorenstudium zu machen, in Trier etwa, um hier auch einmal die katholische Soziallehre und ihre Grenzen und Möglichkeiten zur Kenntnis zu nehmen. Zum einen war es ja so gewesen, dass in Deutschland die katholischen Verbände ziemlich abgetaucht sind und die katholische sogenannte "Amtskirche" konnte das nicht mehr kompensieren, diesen Mangel. Jetzt ist es aber so, dass es nicht Aufgabe des Lehramtes ist, sich hier konkret in die Politik einzuschalten. Sie sollen mal schön Orientierungen liefern, die ja auch dringend gefordert sind, ethische und Sinnorientierungen. Und da kann man nicht sagen, dass die Bischöfe abgetaucht sind. Wir haben wirklich sehr kompetente Leute, hier zum Beispiel Kardinal Marx, den Erzbischof von München und eine ganze Reihe anderer Bischöfe, die sich durchaus zu Wort melden. Aber von denen darf man auch nicht verlangen, dass sie die Programmatik der CDU vorschreiben oder dass sie nun auf jedes Problem eine passende Lösung finden. Die Kirche ist eben kein Parteiersatz und erst recht keine Quasi-Gewerkschaft, der man die Lösung sämtlicher konkreter sozialer Probleme aufhalsen kann. <<
ElsaLaska - 21. Mär, 19:35
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