Soeben zu Ende gelesen.
Und bevor ich meine Leseeindrücke zusammenhängend aufschreibe, noch folgende bemerkenswerte Stelle aus dem Buch "Soldatenglück" von Robert Sedlatzek-Müller:
>>Ich bin auch nach wie vor stolz darauf, als Soldat für die Werte unserer Gesellschaft einzustehen. Was mich inzwischen allerdings reichlich Nerven kostet, ist, dass wir immer neue Anträge stellen müssen, immer wieder von Ärzten aus unterschiedlichen Fachbereichen begutachtet werden und wir selbst da ständig andere Ärzte vor uns haben. Eigentlich ist jedem, mit dem ich über die Situation spreche, klar, dass mir eine Entschädigung durch die Bundeswehr als meinem Arbeitgeber zusteht. Was es da immer noch zu prüfen gibt, leuchtet niemandem ein.
Dazu gehen mir eine Menge Klugscheißer auf die Nerven, die meinen, ich hätte wissen müssen, dass so etwas auf mich zukommt: "Du wusstest doch, wo du hingehst", bekomme ich vorgehalten. "Du wusstest doch, was dich im Krieg erwartet. Dafür bist du doch Soldat geworden. Hast du dir nie Gedanken darüber gemacht? Warum beschwerst du dich jetzt?"
Das ist graue Theorie. Das ist, als würde mir jemand voller Überzeugung sagen: "Ich weiß, wie Sex ist, ich weiß, wie sich das anfühlt - ich habe irre viele Sexfilme gesehen und auch schon sehr viel darüber gelesen!"
Nein, ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Ich meinte es zu wissen und ich meinte damit umgehen zu können. Ich habe mich leider getäuscht. Zu erleben, wie Menschen gewaltsam sterben, zu sehen, wie ihre zerrissenen Leiber um einen herum verstreut liegen, zu hören, wie Kameraden mit verkohlten Gesichtern und aberwitzig verdrehten Gliedmaßen, ihren Blick an mich geklammert nach der Mama schreien oder einfach vor Schmerzen brüllen - darauf war ich verdammt nicht vorbereitet. Auf welchem gottverdammten Lehrgang wird man darauf vorbereitet? Ich muss ihn wohl verpasst haben.<<
Hier zu einem Artikel auf SpOn über Robert Sedlatzek-Müller.
>>Ich bin auch nach wie vor stolz darauf, als Soldat für die Werte unserer Gesellschaft einzustehen. Was mich inzwischen allerdings reichlich Nerven kostet, ist, dass wir immer neue Anträge stellen müssen, immer wieder von Ärzten aus unterschiedlichen Fachbereichen begutachtet werden und wir selbst da ständig andere Ärzte vor uns haben. Eigentlich ist jedem, mit dem ich über die Situation spreche, klar, dass mir eine Entschädigung durch die Bundeswehr als meinem Arbeitgeber zusteht. Was es da immer noch zu prüfen gibt, leuchtet niemandem ein.
Dazu gehen mir eine Menge Klugscheißer auf die Nerven, die meinen, ich hätte wissen müssen, dass so etwas auf mich zukommt: "Du wusstest doch, wo du hingehst", bekomme ich vorgehalten. "Du wusstest doch, was dich im Krieg erwartet. Dafür bist du doch Soldat geworden. Hast du dir nie Gedanken darüber gemacht? Warum beschwerst du dich jetzt?"
Das ist graue Theorie. Das ist, als würde mir jemand voller Überzeugung sagen: "Ich weiß, wie Sex ist, ich weiß, wie sich das anfühlt - ich habe irre viele Sexfilme gesehen und auch schon sehr viel darüber gelesen!"
Nein, ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Ich meinte es zu wissen und ich meinte damit umgehen zu können. Ich habe mich leider getäuscht. Zu erleben, wie Menschen gewaltsam sterben, zu sehen, wie ihre zerrissenen Leiber um einen herum verstreut liegen, zu hören, wie Kameraden mit verkohlten Gesichtern und aberwitzig verdrehten Gliedmaßen, ihren Blick an mich geklammert nach der Mama schreien oder einfach vor Schmerzen brüllen - darauf war ich verdammt nicht vorbereitet. Auf welchem gottverdammten Lehrgang wird man darauf vorbereitet? Ich muss ihn wohl verpasst haben.<<
Hier zu einem Artikel auf SpOn über Robert Sedlatzek-Müller.
ElsaLaska - 18. Apr, 14:10
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