Die Philosophen mal wieder.
An allem Schuld.
Männer!
>>Üblicherweise wird den Feministinnen angekreidet, sie hätten die Abwertung des Männlichen erfunden. Aber das ist falsch. Die Philosophie vom schlechten, unmoralischen Mann ist weit vor dem Feminismus entstanden, zu Beginn der Moderne, um 1800. Vorher hielt man Männer wie Frauen für göttlichen Ursprungs, also im Prinzip für gelungen, aber zur Sünde neigend. Keines der Geschlechter war moralisch besser oder schlechter, aber Männer selbstverständlich zur Herrschaft berufen.
Innerhalb von zwei Generationen wurde diese Vorstellung umgekrempelt. Ein historisch einmaliger Diskurs hob um 1800 an, der Männer als das Zentralproblem der Gesellschaft beschrieb: als unmoralisch, egoistisch, emotionslos, triebgesteuert, gewalttätig, verantwortungslos. "Der Mann ohne weibliche Begleitung ist ein gefährliches Tier für die Gesellschaft", schrieb 1779 der schottische Aufklärer William Alexander. Andere Denker unterstellten dem Mann eine "grausame und gleichgültige Natur" und warnten, dass seine "Gefühllosigkeit die gesamte Gesellschaft" vernichte. Nichts als ein "Stück kalter Vernunft", nichts als "Härte und Gewalttätigkeit" entdeckten Philosophen wie Humboldt, Fichte und Kant plötzlich im Manne - und empfahlen, dass "sich der Mann von seinem Geschlecht lossagen und sich dem Weiblichen nähern müsse, um wahrer Mensch zu werden".<<
Ganz im Ernst, das ist ein überaus interessanter Essay von Christoph Kucklick. In Gänze zu lesen hier auf Spiegel Online.
Männer!
>>Üblicherweise wird den Feministinnen angekreidet, sie hätten die Abwertung des Männlichen erfunden. Aber das ist falsch. Die Philosophie vom schlechten, unmoralischen Mann ist weit vor dem Feminismus entstanden, zu Beginn der Moderne, um 1800. Vorher hielt man Männer wie Frauen für göttlichen Ursprungs, also im Prinzip für gelungen, aber zur Sünde neigend. Keines der Geschlechter war moralisch besser oder schlechter, aber Männer selbstverständlich zur Herrschaft berufen.
Innerhalb von zwei Generationen wurde diese Vorstellung umgekrempelt. Ein historisch einmaliger Diskurs hob um 1800 an, der Männer als das Zentralproblem der Gesellschaft beschrieb: als unmoralisch, egoistisch, emotionslos, triebgesteuert, gewalttätig, verantwortungslos. "Der Mann ohne weibliche Begleitung ist ein gefährliches Tier für die Gesellschaft", schrieb 1779 der schottische Aufklärer William Alexander. Andere Denker unterstellten dem Mann eine "grausame und gleichgültige Natur" und warnten, dass seine "Gefühllosigkeit die gesamte Gesellschaft" vernichte. Nichts als ein "Stück kalter Vernunft", nichts als "Härte und Gewalttätigkeit" entdeckten Philosophen wie Humboldt, Fichte und Kant plötzlich im Manne - und empfahlen, dass "sich der Mann von seinem Geschlecht lossagen und sich dem Weiblichen nähern müsse, um wahrer Mensch zu werden".<<
Ganz im Ernst, das ist ein überaus interessanter Essay von Christoph Kucklick. In Gänze zu lesen hier auf Spiegel Online.
ElsaLaska - 23. Apr, 17:00
Natürlich bin ich an allem Schuld!