Ich bin immer an die 20 Tage zu spät dran. Deshalb erst heute das Jahreshoroskop 2006 (von Winfried Noe!) für
Anobella
Im Dezember wird eine ganz große Lovestory ihren Anfang nehmen.
In der ersten Jahreshälfte wirst du die Unterstützung deiner Familie finden, um eine überraschende Schwangerschaft zu verarbeiten. (He, das ist die falsche Reihenfolge, schnäuz!)
Du sollst mit Kick-Boxen und Marathonlauf anfangen (Hm, ob das so gut ist in der Schwangerschaft?)
Deine Ängste solltest du in Gesprächen mit einem Zen-Meister bewältigen lernen.
castagir
Mitte Januar (also JETZT!) kannst du mit einem Heiratsantrag rechnen.
Im Herbst erwartet dich die größte Herausforderung deiner beruflichen Laufbahn
Deshalb solltest du vorher, also im Juni-Juli unbedingt eine Ayurveda-Kur machen und einen Hypnosetherapeuten besuchen (Das wird eng, captain, Anfang Juni drehen wir und dann ist gleich Weltmeisterschaft! Und wann willst du überhaupt heiraten bei dem vollgepackten Terminkalender? Ich frag nur so.)
gilt auch für Smarf, dann aber ohne die kursiven Anmerkungen lesen :)
ElsaLaska - 18. Jan, 21:34
mit einem schwulen Kommissar! Der Name ist von mir! Und die Personen sind es auch! Und den schwulen Butler habe ich auch vorgeschlagen!
Die Sexszenen sind aber von Smarf!
*aufgeregt*
ElsaLaska - 18. Jan, 20:24
gehe ich ja aus zwei Gründen zum aperitivo: Einmal haben sie die vielfältigste Auswahl an winzigen, appetitlich belegten Häppchen, Nüssen, Salzgebäck, Oliven und Pistazien, die man sich nur so vorstellen kann (kostenlos an der Theke bereitgestellt), und zum anderen bedient dort ein knackiger junger Held mit schwarzen Augenbrauen und Kinnbärtchen, der jedes Mal Red Hot Chili Peppers auflegt, wenn ich das Etablissement betrete. Theoretisch kann man bis abends 8 Uhr einkaufen, aber praktisch sieht es so aus, dass einer schon um halb Sieben zumacht, der andre um Sieben, der nächste um halb Acht und so weiter, und immer, wenn man denkt, man hätte noch Zeit, um dies oder das zu besorgen, hat der Laden doch schon zu. Eine Zeitung bekomme ich also wieder nicht, obwohl ich der festen Meinung war, dass der Kiosk bis Sieben aufhat. Also wohl doch nur bis halb Sieben oder vielleicht liegt es daran, dass Mittwoch ist. Auf dem Rückweg halte ich noch bei dem Opa mit dem Porchetta-Waggon an. Porchetta ist knusprig gegrilltes Spanferkel, das mit Fenchel und Knoblauch gefüllt ist. Normalerweise ein No-No-Food, aber hin und wieder mache ich eine Ausnahme. Der Opa ist nämlich immer sehr gemütlich und schenkt gerne ein Becherchen Rotwein zum Porchetta-Brötchen aus. Beliebtes Thema ist das Wetter, saukalt sei es, und immer wenn ich diese Bemerkung höre, spare ich natürlich nict an den absoluten Horrorvisionen, wie es in Deutschland gerade aussieht. Eis und Schnee, molto brutto!
Meine freundliche Apfelsinenverkäuferin hat noch offen und ich kaufe noch drei Kilo Orangen zum Auspressen (die kleinen, billigeren) und frage, ob die Mandarinen, die sie jetzt anbietet, auch kernlos sind. Naja, ein oder zwei könnten schon mal drin sein, aber es seien Clementinen, die seien nicht so schlimm wie Mandarinen. Sie gibt mir eine zum Probieren. Ich kaufe noch zwei Kilo Clementinen und erkläre ihr, dass ich normalaerweise vorsichtig bin: Immer diese Monsterkerne und dann innen auch noch total eingetrocknet. Aber diese hier seien wirklich gut. Und sie sind verdammt gut. Saftigere Clementinen habe ich meinen Lebtag nicht gegessen. Das Wetter ist auch bei ihr ein beliebtes Thema. Ich erzähle ihr von meinem Wetterbutton, auf dem schon seit zwei Wochen FOG steht und gebe ihr die Internetadresse von weather.com, natürlich nicht ohne darauf hingewiesen zu haben, wie grauenhaft das Wetter in Deutschland gerade sei.
Und wenn es hier so weitergeht, dann werde ich mich neben Opas Porchettawaggon stellen und Glühwein ausschenken.
ElsaLaska - 18. Jan, 20:14
als ich das Haus kaufte. Man sah praktisch nicht die Hand vor Augen. Es fühlte sich lediglich so an, als fahre man jetzt in große Höhen hinauf, aber tatsächlich konnte man keine zwei Meter weit sehen. Die Konturen des Hauses erschlossen sich mir nicht. Innen war es super. Zwei Monate später kam ich, um den Vorvertrag zu unterschreiben.
Es war dann doch ein ziemliches Panorama. Hügelketten über Hügelketten, immer noch weiter, noch ein Städtchen irgendwo obendrauf getürmt und noch eins und gaaaaanz hinten dann schneebedeckte Gipfel. Und vorne ein Stück Meer.
Ich habe diesen Anblick wohl das letzte Mal so im Juni gesehen ...
Aber das macht ja nichts. Die ganzen Sachen sind ja TROTZDEM da, auch wenn man sie nicht sieht.
ElsaLaska - 18. Jan, 14:47
Michael Dibdins Commissario driftet von einer Ungnade in die andere. Nachdem er zuzeiten im Fall Aldo Moro ein wenig übereifrig war, hat man den aufstrebenden jungen Beamten aufs Abstellgleis verfrachtet. Da sitzt er also, in Rom und zählt Bleistifte und Radiergummis fürs Innenministerium, bis ihn Michael Dibdin in seinem - damaligen - Erstling der Reihe "Entführung auf Italienisch" in ungewisser Mission nach Perugia, der Hauptstadt betörender Pralinen geschickt hat. Aurelio Zen ist gerade Fünfzig geworden, er ist der dunkle, eher griechische Typ, markante Nase, wie könnte es anders sein. Und er ist im Stande, von zwei Reisetabletten, die er präventiv vor einer Autofahrt durch die umbrischen Berge genommen hat, völlig ausgeknockt zu werden.
Aurelio Zen neigt zu Ausfällen- seien sie alkoholischen oder pharmazeutischen Ursprungs - und das sind seine besten Momente. Ich habe, sitzend vor meinem brennenden Kamin, keine Sekunde bereut, dieses erste Buch aus der Serie gelesen zu haben und war molto unterhalten.
Aurelio Zen zieht in einer desasterhaften Karriere durch sämtliche Regionen Italiens, inklusive Sardinien, so will es sein Schöpfer. Er wird ständig versetzt, weil er auf eine subtile Weise zu clever ist für das System und sich andererseits immer wieder ausbooten lässt.
Nur in Ancona war er bisher nicht, niemand bedauert das mehr als ich.
"Tödliche Lagune" von Dibdin zu lesen war ansonsten auch die beste Entscheidung des vorgestrigen Abends. Da also ist er wieder, Aurelio Zen, der Mann, in den ich mich verlieben könnte. Verlogen, unbeherrscht, zu subtilen Ausfällen neigend, zielstrebig, ohne Gewissen. Ein Siegertyp, der trotzdem immer verliert, und der am Ende nach einer weiteren beruflichen wie privaten Katastrophe in der Stadt seiner Kindheit, Venedig, so erschüttert ist, dass er bei seiner Abreise Touristen, die nach dem Weg fragen, die Auskunft gibt, er sei selbst fremd hier.
In "Cosi fan tutti" agiert er hochgrotesk und a la "Ein Käfig voller Narren", in "Schwarze Trüffel" befindet er sich im Dauerdelirium; Aurelio Zen ist ein Mann, der hochseriös wirkt und dennoch für einige Überraschungen gut ist. Seine Beziehungen sind völlig zerfahren, kaum ist er an einem neuen Einsatzort, vergisst er seine jeweilige bisherige Herzdame und handelt sich dadurch einige unangenehme Telefonate ein. Und, zugegeben, auch ein paar aufregende neue Begegnungen.
Für eine Verfilmung der Aurelio-Zen-Romane wünsche ich mir natürlich Colin Firth in der Hauptrolle, und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich den - mittlerweile - Vicequestore Zen, sollte er jemals nach Ancona geraten, mindestens mit einer Gallone Rosso Piceno und einem mit Rosmarin gewürzten und gegrillten Lammfilet für mich einzunehmen versuchte.
Im Juni erscheint der neue Aurelio Zen von Michael Dibdin. Er spielt in Bologna. Nur knapp 190 Kilometer von mir entfernt.
So nähert man sich an.
Und das war ein Heiratsantrag.
ElsaLaska - 18. Jan, 02:18