Wie jeden Tag. Jeden Tag das gleiche Spiel.
Seit dem 17. Juni.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang klart es dann wieder auf.
Warten auf Regen.
ElsaLaska - 3. Jul, 17:27
und Himmelsereignisse am Juli-Himmel auf der Hubble-Seite.
Durch Animationen hervorragend erklärt, besser als diese Sternenkarten, mit denen ich immer ratlos herumhantiere.
Mal sehen, ob ich Antares finde heute Nacht.
>>
Film zum Juli-Himmel hier.
ElsaLaska - 3. Jul, 17:23
musste ich bei dieser Formulierung aus dem Aufruf des VdÜ zur Solidarität mit Salman Rushdie:
"Wir müssen nicht gut finden, was ein anderer sagt, schreibt, denkt - aber um unserer eigenen Freiheit willen müssen wir es ertragen."
Das ist doch eigentlich die Krux an dieser ganzen Sache mit der Freiheit. Irgendein Hansel (wenn man Glück hat, ist er so gar intelligent) darf sagen schreiben denken was er will, und die anderen sitzen mit zusammengebissenen Zähnen daneben und stöhnen leidvoll auf, müssen es aber ERTRAGEN wie ein Splitter unterm Fingernagel, wegen der FREIHEIT. Ein einziges Müssen, ein einziges Ertragen, die westliche Vorstellung von Freiheit also kein großes Konzept, sondern lediglich ein Folterkeller.
Hat mir irgendwie gefallen, der Gedankengang.
Und ihr müsst ihn jetzt ertragen.
ElsaLaska - 3. Jul, 15:01
Immer wieder flashlights von Vaters Tod. Beim Zähneputzen, meistens am Morgen, an Zeitpunkten, bei denen ich noch nicht richtig bei mir bin.
Das Bild dieser aufgequollenen künstlich beatmeten Larve ohne Hautfarbe, die sie uns präsentierten. Und darauf warteten, dass wir von selbst drauf kamen, ihn abzukappen. Weil er schon längst gestorben war.
Mein Satz dazu: Auf der Intensiv lassen sie niemanden sterben, sie holen alle wieder zurück. Das tun sie. Sie lassen dich face to face mit einer weißen, verpuppten Larve, die einmal ein Mensch war, den du liebtest. Du gehst abends, du weißt, er stirbt, aber irgendetwas will das nicht wahrhaben in dir, obwohl er schon grün am Kinn ist.
Anrufe, ja, er ist stabil. Machen Sie sich keine Sorgen.
Am nächsten Morgen diese blutleere, aufgepumpte Hülle, wie ein Egerling, dazu das Geräusch der künstlichen Beatmung. Die Befriedigung der Ärzte: Die haben ja niemanden sterben lassen. Sie konfrontieren dich nur mit einem blasebalgbetriebenen Popanz, der gut in ein Wachsfigurenkabinett passen würde.
Aufwecken? Rückgängig machen? Hm, überlegen Sie sich das gut, er wäre ja nicht mehr er selbst, Hirnschaden, pflegebedürftig.
Natürlich, ihr Idioten, er ist euch vor ein paar Stunden unter den Händen weggestorben, aber dank eurer Technik könnt ihr noch behaupten: Hier ist niemand, der gestorben wäre. Wir haben alles im Griff.
Ich muss sagen, zöge ich eine Lehre aus diesem Vorfall, ich ginge in die Hospizbewegung. Ich muss sagen, will ich dagegen angehen, so will ich es besser machen. Und Menschen - MENSCHEN - nicht Larven, beim Weggehen begleiten.
Ach bullshit ...
Ich kann nichts verändern. Immer diese flashlights, bis ans Ende meiner Tage.
ElsaLaska - 3. Jul, 01:09