Vor allem Menschen in dem Lokal, in dem ich gnädig mich dazu herablasse, die Muschelsaison zu eröffnen, weil komischerweise die Muscheln dort extrem lecker sind. Bin ich in Italien im Haus, gibt es das ja erst gar nicht. Hier aber, in Deutschland, ist September-Oktober Muschelsaison. Also die lieben jungen Menschen, die ich ja nicht auf die Welt gebracht habe, sondern die völlig ohne mein Zutun DA sind, möchten dann wissen, ob für IN den Grappa ebenso wie für den Ramazotti Eis mit Zitrone gewünscht wird.
Liebe junge Menschen, ihr seid das Salz der Erde, aber könntet ihr diese Aufgabe vielleicht EIN WENIG seriöser vorbereiten?
ElsaLaska - 12. Sep, 21:46
(immer öfter) mal mit Vollgas irgendwelche Deppen durch die Straße. Ich würde manchmal gerne oben am Fenster stehen, und rohe Eier runterwerfen. Wenn man grad mal mit 70 kmH durch eine Wohnstraße semmelt, Hifi-Anlage VOLL auf mit "FICKEN"-Liedern, selbst dann kann ein rohes Ei auf die Windschutzscheibe ziemlich krachen. So krachen - das weiß ich aus Erfahrung :) - dass man fast in den Graben fährt oder in die nächste Hauswand donnert. Das ist aber verboten. Rohe Eier auf Autos werfen ist, wenn ich mich recht erinnere, versuchter Mord.
Mit 70 wie ein Volldepp durch eine Wohnstraße bröseln ist dagegen Freie Fahrt für freie Bürger und mehr als ein Bürgerrecht.
ElsaLaska - 12. Sep, 21:18
Die meisten merkwürdigen Szenen meines Lebens spielen sich mittlerweile auf dem Friedhof ab. Das scheint der Lauf der Zeit zu sein. Es gibt eine eingeschworene dörfliche Gemeinschaft allerengster Freunde und Freundinnen, die jeden Tag die Gräber abläuft (wenn man schon mal da ist, guckt man nach den Gräbern der Angehörigen der Bekannten und Freunde eben auch). Es ist völlig selbstverständlich, die Gräber der Angehörigen von Freunden mitzugießen, wenn es trocken ist und man der Meinung, sie könnten vielleicht nicht selbst danach gucken. Ich komme oft ans Grab meines Vaters und jemand hat bereits gegossen, ebenso gerne gieße ich für andere. Alles, was ich in diesem Stadium meines Lebens noch bräuchte, ist ein schwarzer Kittelschurz. Und eine eigene Gießkanne.
Na gut, also vorhin waren wir halt mal wieder bei Papa, um nach dem Rechten zu sehen. Drei Reihen weiter hinweg, gleiche Höhe, befindet sich das Grab eines jungen Mannes, vielleicht 18 oder 20 Jahre alt geworden, er ist bei einem Manöver der Bundeswehr gestorben, oder bei einem Auslandseinsatz, ich weiß es nicht genau. Jedenfalls sein Grabstein ist geschmückt von einem Foto in ein Medaillon gefasst, er trägt ein "raspberry beret", ich weiß nicht, ob das das Zeichen einer bestimmten Einheit oder ein Dienstgrad ist. Sieht sehr sympathisch und recht gut aus. Vorhin werfe ich also wieder einen Blick hinüber und sehe zum ersten Mal die Frau, die wohl seine Mutter ist. Das Grab voller roter und weißer Rosen - entweder Geburtstag oder Todestag, schlussfolgere ich messerscharf mit meiner mittlerweile erworbenen Kenntnis sämtlicher friedhofstechnischer Vorgänge. Es war Todestag.
Ich ertappe die Frau dabei, dass sie, nach dem Gießen, auf den Grabstein zugeht und das Foto im Medaillon innig küsst. Sie tritt zurück, dreht sich herum, fängt meinen Blick auf und ich nicke ihr ernst zu. Einen Sohn verlieren, nicht etwa den Vater oder Mutter, das hat schon biblische Qualität. Sie stellt sich vor dem Grab auf und presst die Hand an die Lippen, schickt dem Foto viele Küsse durch die Luft. Durch die Zeit und durch die Ewigkeit. Ich wende mich ab vor der Intimität des Augenblicks. Und weil mir sehr nach Weinen ist.
ElsaLaska - 12. Sep, 20:01
A u c h eine mögliche Antwort auf Bin Ladens Aufruf, die US-Amerikaner sollten zum Islam konvertieren.
ElsaLaska - 12. Sep, 15:09
Die ersten Kursunterlagen sind gerade angekommen.
Die "Einführung in die Logik", "Einführung in die allgemeine Metaphysik" und die "Einführung in die französische Philosophie". Außerdem Übungsaufgaben zur Logik. Und die gefallen mir ganz und gar nicht. Die sehen nämlich ganz extrem wie Mathe aus. Lauter Formeln. Ich hasse Formeln.
ElsaLaska - 12. Sep, 10:58