Der 8. Dezember
ist ein Feiertag in Italien. In Loreto singen sie die Lauretanische Litanei. Im Städtchen auf der anderen Seite des Tales ist eine Schokoladenmesse. Auf dem Weg dahin halte ich an ein paar Mülleimern am Wegesrand, um meinen Müll zu entsorgen. (Wir haben hier keine Abfuhr direkt am Haus, dafür halten sich dann auch die Müllgebühren in Grenzen und man wird nicht zur Unzeit durch irgendeinen Höllenlärm am Haus geweckt). Ich steige aus und bringe meinen Tüten unter. Von weitem kommt eine sehr alte Frau die Straße hochgelaufen, ganz in schwarz. Obwohl es recht steil bergauf geht, braucht sie ihren Stock nicht, sie hat in sich unter den rechten Arm geklemmt. In der linken Hand, so erkenne ich, als sie näherkommt, hält sie einen schneeweißen Rosenkranz. Ich vermute, dass sie zur Messe im Tal war und jetzt nachhause läuft. Sie ist völlig ins Gebet versunken und braucht einen Moment, bis sie auf meinen freundlichen Gruß antwortet.
Im Städtchen ist noch recht wenig los, ich gehe auf den kleinen Weihnachtsmarkt und verweile an den köstlichen kleinen Probierständen mit Wein, Olivenöl, Käse und Honig. Zwei Flaschen Verdicchio Riserva kaufe ich ein und zwei kleine Fläschchen Raggia-Öl, außerdem Käse und eine hervorragende Salami. Danach gehe ich für ein kurzes stilles Gebet in die Kirche. Außen an der Kirche informiert mich eine Marmorplatte darüber, dass sich am 8. Dezember 1954 die ganze Stadt und all ihre Bürger der Maria Immaculata geweiht haben.
Ich besichtigte das Atelier eines alten Künstlers, der Skulpturen aus Holz anfertigt und in einer winzigen Höhle am Ende seiner Werkstatt liebevoll eine kleine beleuchtete Weihnachtskrippe installiert hat. Gerne werfe ich ihm ein bisschen Kleingeld in den bereit gestellten Gabenkasten.
Auf dem Rückweg zum Auto mache ich nochmal an einem Stand mit Glühwein und Röstkastanien halt. Der Glühwein ist fast schwarz, wird in einem riesigen gasbefeuerten Kupfertopf warm gehalten und ist der ganze Stolz des Opas, der ihn mir ausschenkt. Er schimpft ein bisschen, weil ich mir am Becher die Finger verbrenne - ich habe Tüten in der anderen Hand - deshalb hilft er mir und wickelt mir sorgfältig die Serviette drum. Endlich kann ich einen Schluck nehmen. (Ich bin derzeit die einzige Kundin). Und weil ich mein Behagen über den wohltuenden Wein lautstark und enthusiastisch kundtue, fühlt er sich animiert, seinen Glühwein nun den Passanten als den allerbesten Glühwein weit und breit anzupreisen.
Die Sonne versinkt und überzieht die Appeninausläufer am Horizont mit einem Feuerwerk aus Aprikosen- und Pflaumentönen. Und ich frage mich, wer eigentlich wen gefunden hat, damals, als es mich hierher verschlug, in dieses paese piu bello del mondo: ich die Landschaft - oder habe ich mich von ihr finden lassen?
Im Städtchen ist noch recht wenig los, ich gehe auf den kleinen Weihnachtsmarkt und verweile an den köstlichen kleinen Probierständen mit Wein, Olivenöl, Käse und Honig. Zwei Flaschen Verdicchio Riserva kaufe ich ein und zwei kleine Fläschchen Raggia-Öl, außerdem Käse und eine hervorragende Salami. Danach gehe ich für ein kurzes stilles Gebet in die Kirche. Außen an der Kirche informiert mich eine Marmorplatte darüber, dass sich am 8. Dezember 1954 die ganze Stadt und all ihre Bürger der Maria Immaculata geweiht haben.
Ich besichtigte das Atelier eines alten Künstlers, der Skulpturen aus Holz anfertigt und in einer winzigen Höhle am Ende seiner Werkstatt liebevoll eine kleine beleuchtete Weihnachtskrippe installiert hat. Gerne werfe ich ihm ein bisschen Kleingeld in den bereit gestellten Gabenkasten.
Auf dem Rückweg zum Auto mache ich nochmal an einem Stand mit Glühwein und Röstkastanien halt. Der Glühwein ist fast schwarz, wird in einem riesigen gasbefeuerten Kupfertopf warm gehalten und ist der ganze Stolz des Opas, der ihn mir ausschenkt. Er schimpft ein bisschen, weil ich mir am Becher die Finger verbrenne - ich habe Tüten in der anderen Hand - deshalb hilft er mir und wickelt mir sorgfältig die Serviette drum. Endlich kann ich einen Schluck nehmen. (Ich bin derzeit die einzige Kundin). Und weil ich mein Behagen über den wohltuenden Wein lautstark und enthusiastisch kundtue, fühlt er sich animiert, seinen Glühwein nun den Passanten als den allerbesten Glühwein weit und breit anzupreisen.
Die Sonne versinkt und überzieht die Appeninausläufer am Horizont mit einem Feuerwerk aus Aprikosen- und Pflaumentönen. Und ich frage mich, wer eigentlich wen gefunden hat, damals, als es mich hierher verschlug, in dieses paese piu bello del mondo: ich die Landschaft - oder habe ich mich von ihr finden lassen?
ElsaLaska - 8. Dez, 18:23