Neue Qualität von Einzelfällen
>>Auch in diesem Jahr wären die 25 Mitglieder mit einem Wagen und einer Fußgruppe dabei gewesen. Man habe sich allerdings aufgrund der derzeitigen Lage in Deutschland vor zwei Wochen gegen eine Teilnahme entschieden, sagte die Erste Vorsitzende Stephanie Künstler auf Anfrage. Die Mitglieder hätten sich einstimmig auf eine Absage festgelegt. Vor allem die jüngeren Gardistinnen seien ängstlich, sagte Künstler. Zum einen sei Frankfurt als internationale Bankenstadt ein potentielles Ziel für Terrorangriffe. Überdies hätten die Vorfälle in der Kölner Silvesternacht die jungen Frauen verunsichert. Sie würden den Umzug nun im Fernsehen verfolgen. Der Vorsitzende des Großen Rates der Frankfurter Karnevalsvereine, Axel Heilmann, sagte, es handele sich um einen Einzelfall. <<
Ganzer Artikel auf den Seiten der FAZ hier.
Ganzer Artikel auf den Seiten der FAZ hier.
ElsaLaska - 29. Jan, 15:28
Lebensstil
„Wir lassen uns unsere Art zu Leben nicht kaputtmachen,“
Scheint nicht zu klappen.
Wenn das "unsere Art zu leben" sein soll, dann besten Dank!
@Suarez
ABER: wenn die Menschen sündigen wollen, dann ist es nicht an uns sie zu richten oder daran zu hindern oder mit Gewalt zu sympathisieren, die Angst, Schrecken, Leid und Tod zum Ziel hat.
Was ist da wohl sündiger? Ehrliche Frage.
Ich persönlich gönne jedem sein Karneval mit seinen Folgen. Ich muss nicht mitmachen. Auf dem Land gibt es noch jede Menge Gruppen und Menschen, die sich einen schönen Tag mit Spaß in der Gemeinschaft und an Verkleidung machen, dafür im Vorfeld viel liebevolle Handarbeit in gedrehte Papierröschen stecken und "Wurfmaterial" für die Kinder aus eigener Tasche bezahlen. Auch diese Menschen haben Angst, auch hier gibt es genug, die Absagen oder heimlich daheim bleiben.
Und da ist Herr Niebeckers Kritik voll berechtigt. Augenwischerei, Schönrednerei und narzistischer Optimismus herrschen vor - die Narren haben die Narretei verkauft.
Was ich dazu Ihnen auch sagen möchte, sag ich besser nicht, nur so viel: junge Frauen fürchten erstmals in der BRD Übergriffe, nur weil sie an einem etablierten Brauchtum hier teilnehmen. (An dem übrigens -an sich (!)- gar nichts sündig ist)
@Suarez
Es stünde Ihnen wohl besser an, die schwere Sünde der Übergriffigkeiten gegen Frauen zu verurteilen als den angeblich "sündhaften" Karneval, der schon seit ewigen Zeiten, nun ja, gefeiert wurde von Katholiken übrigens, nehmen wir mal Savonarola aus, wie er gefeiert worden ist.
Sie klingen protestantisch, und das soll keine Beleidigung gegenüber aufrechten Protestanten sein!
@Suarez
Der Rest ist von @Elsa und @Theodred gesagt.
Und vielleicht war es, als die katholische Kultur noch selbstverständlich war, auch tatsächlich der Job der Kirche, hier zu mahnen, und es lag in der Natur der Sache, daß es da dann auch zu Übertreibungen kam. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Man sollte allerdings derartige zeitbedingte Aufgaben - heute, wo die katholische Kultur im ganzen verteidigt werden muß, gibt es andere - nicht mit dem Glauben und Meinungsäußerungen, auch von Kardinälen und Päpsten früherer Zeit, nicht mit ewigen Wahrheiten verwechseln.
Ergo: wir wollen Ostern feiern wie Katholiken (das ist mit dem Kopf schon im Himmel), Fronleichnam feiern wie Katholiken (das ist nu ja so ne Mischung, sakramental halt - "Erde singe, daß es klinge"), Fasching feiern wie Katholiken (das ist weltlich - was entgegen anderslautenden Gerüchten kein synonym von "sündhaft" ist) und natürlich fasten wie Katholiken.
Der liebe @clamormeus hat völlig recht: am Fasching ist an sich nichts sündhaft.
Und seien wir realistisch: die Sünden, die da accidentialiter zu entstehen pflegen, ein bissel Vollrausch, ein bissel Unzucht (wozu übrigens Umarmungen und Bützchen ausdrücklich nicht gehören ;-) ), haben immer noch weniger schlimme Folgen die, die entstehen würden, wenn es den Fasching gar nicht gäbe (Stolz, Verbitterung, Verzweiflung, Apostasie "weil die Religion so gar keinen Spaß erlaubt und ich das eh nicht schaffe" pp.)
wird vom Katholiken nicht verlangt; er muß nur die Dogmen akzeptieren.
Das heißt aber nicht, daß das Brauchtum und die Folklore vom Katholizismus ganz unabhängig wäre. Die katholische Kultur ist ein Gesamtkonzept (in dem natürlich auch, in nichtdogmatischen Angelegenheiten für ihre eigenen Kritiker Platz ist). Daß die Katholiken durch die Jahrhunderte hindurch so vollkommen falsch gelegen hätten, halte ich aber für undenkbar.
Wie es in Irland heißt: "As a Protestant, you can get to Heaven" - via Unwissenheit, für Präzisionsliebhaber - "but you can never ever be Irish."