Ein sehr deutscher Beitrag
Ich bin jetzt nicht unbedingt auf der Wassersuppe dahergeschwommen, ich spreche sieben Sprachen, lese seit meinem dritten Lebensjahr alles, was mir unter die Augen kommt, habe in den glorreichen Achtzigern noch Abi gemacht und hernach studiert, als es noch nicht diesen Master und Bachelor-Quark gab, also eine fundierte geisteswissenschaftliche Ausbildung erhalten, wie sie auf der ganzen Welt - und leider auch nicht mehr in Deutschland - so erhältlich ist. Das ist für ein Arbeiterkind ziemlich viel.
Als Intellektuelle würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen, weil die meisten Intellektuellen heutzutage lieber mit ihrem vermeintlichen "Wissen" vorfahren wollen, anstatt sich durch weitergehende Informationen eine Meinung zu bilden. Möglicherweise liegt es an meinen Aszendenten Waage, dass ich sehr gerne überlege und reflektiere, und auch wenn ich häufig nicht so klinge, was meiner oftmals doch sehr hyperbeligen Rhetorik geschuldet ist, mich auch mal eines Besseren belehren und es nachher wieder gut sein lasse, wenn ich mich grad aufgeregt hatte.
Was ich aber nie verstanden habe, ehrlich nicht, und das ist geschuldet meiner Auffassung, alle Spezialisten und Experten könnten und müssen doch, und würden doch, wären doch schließlich die Zuständigen, die sich damit auskennen würden - das ist so deutsch!
Beispiel: Nachdem Merkel die Grenzen geöffnet hatte, dachte ich mir so, naja, sie wird doch Berater haben, es gibt doch genug Sicherheitsbehörden im Lande, die werden dann schon Gehör finden. Politiker lassen sich ja beraten. Von Experten. Von Sicherheitsexperten. Okay, dass dann eine Beratung von Verfassungsschutzexperten nicht gewünscht werden würde - who cares. Dennoch glaubte ich weiterhin fest an die Institution der Experten. Im Gegensatz zu jedem Italiener, der einen feuchten Deut drauf gibt auf so etwas und die Sache für sich selbst in die Hand nimmt.
Also. Elsa glaubt fest an die Experten. Sicher auch an die OSZE, das ist eine sehr wertgeschätzte Institution. Vermutlich genauso wie Amnesty International oder das deutsche "Nachrichtenmagazin" "Der Spiegel". Was Elsa unterwegs nicht geglaubt hat, war, dass Marokkaner also nun "Flüchtlinge" sein würden, was daran liegt, dass ich halbwegs gesicherte Erkenntnisse über die Verhältnisse in Marokko habe, anscheinend im Gegensatz zur Bundesregierung. Von einem völligen Versagen der Nachrichtendienste ist dabei nicht auszugehen.
Jetzt wieder weiter zurück: Mein eigentliches Berufsziel war nicht katholische Journalistin, sondern Osteuropa-Expertin.
Pause.
Nun gut, der Vatikan ist ungefähr ein ebenso großer byzantinischer Palast wie der Kreml. Sagen manche.
Die keine Ahnung haben. Mich nervt es nur langsam enorm an, dass allerorten alle möglichen "Experten" irgendwas zu sagen haben, die null Plan haben. Ich nehme mal ein Beispiel, das mir ein Freund berichtet hat.
Für die OSZE (*wirneigenunsinDemutvorderObjektivitätundSachkenntnisdieserinternationalenOrganisation*) werden etwa Leute rekrutiert, die sich als Ausländer sowieso grad in der Ostukraine aufhalten. Von wegen "militärische Beobachter", es tut es dann auch eine Lehrerin für Kartoffeldruck und Batik.
Da kommt dann die Meldung: Man habe russische Panzer gesehen dort. Okay, nachher war es ein Humvee mit ukrainischen Kennzeichen.
Naja, da sage ich mir dann schon, möglicherweise werden Experten doch irgendwie überbewertet.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder zweite erwachsene Italiener hier einen Humvee von einem Panzer unterscheiden könnte. Und jede barista-Frau mit zentimeterlangen Fingernägeln in den Farben des Regenbogens sowieso.
Als Intellektuelle würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen, weil die meisten Intellektuellen heutzutage lieber mit ihrem vermeintlichen "Wissen" vorfahren wollen, anstatt sich durch weitergehende Informationen eine Meinung zu bilden. Möglicherweise liegt es an meinen Aszendenten Waage, dass ich sehr gerne überlege und reflektiere, und auch wenn ich häufig nicht so klinge, was meiner oftmals doch sehr hyperbeligen Rhetorik geschuldet ist, mich auch mal eines Besseren belehren und es nachher wieder gut sein lasse, wenn ich mich grad aufgeregt hatte.
Was ich aber nie verstanden habe, ehrlich nicht, und das ist geschuldet meiner Auffassung, alle Spezialisten und Experten könnten und müssen doch, und würden doch, wären doch schließlich die Zuständigen, die sich damit auskennen würden - das ist so deutsch!
Beispiel: Nachdem Merkel die Grenzen geöffnet hatte, dachte ich mir so, naja, sie wird doch Berater haben, es gibt doch genug Sicherheitsbehörden im Lande, die werden dann schon Gehör finden. Politiker lassen sich ja beraten. Von Experten. Von Sicherheitsexperten. Okay, dass dann eine Beratung von Verfassungsschutzexperten nicht gewünscht werden würde - who cares. Dennoch glaubte ich weiterhin fest an die Institution der Experten. Im Gegensatz zu jedem Italiener, der einen feuchten Deut drauf gibt auf so etwas und die Sache für sich selbst in die Hand nimmt.
Also. Elsa glaubt fest an die Experten. Sicher auch an die OSZE, das ist eine sehr wertgeschätzte Institution. Vermutlich genauso wie Amnesty International oder das deutsche "Nachrichtenmagazin" "Der Spiegel". Was Elsa unterwegs nicht geglaubt hat, war, dass Marokkaner also nun "Flüchtlinge" sein würden, was daran liegt, dass ich halbwegs gesicherte Erkenntnisse über die Verhältnisse in Marokko habe, anscheinend im Gegensatz zur Bundesregierung. Von einem völligen Versagen der Nachrichtendienste ist dabei nicht auszugehen.
Jetzt wieder weiter zurück: Mein eigentliches Berufsziel war nicht katholische Journalistin, sondern Osteuropa-Expertin.
Pause.
Nun gut, der Vatikan ist ungefähr ein ebenso großer byzantinischer Palast wie der Kreml. Sagen manche.
Die keine Ahnung haben. Mich nervt es nur langsam enorm an, dass allerorten alle möglichen "Experten" irgendwas zu sagen haben, die null Plan haben. Ich nehme mal ein Beispiel, das mir ein Freund berichtet hat.
Für die OSZE (*wirneigenunsinDemutvorderObjektivitätundSachkenntnisdieserinternationalenOrganisation*) werden etwa Leute rekrutiert, die sich als Ausländer sowieso grad in der Ostukraine aufhalten. Von wegen "militärische Beobachter", es tut es dann auch eine Lehrerin für Kartoffeldruck und Batik.
Da kommt dann die Meldung: Man habe russische Panzer gesehen dort. Okay, nachher war es ein Humvee mit ukrainischen Kennzeichen.
Naja, da sage ich mir dann schon, möglicherweise werden Experten doch irgendwie überbewertet.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder zweite erwachsene Italiener hier einen Humvee von einem Panzer unterscheiden könnte. Und jede barista-Frau mit zentimeterlangen Fingernägeln in den Farben des Regenbogens sowieso.
ElsaLaska - 29. Jan, 21:08
@supersansa
@supersansa:
Auch da findet diese konsequente Selektierung zum "Gleichgesinnte bleiben unter sich" statt.
Die große Traum aus den Anfangszeiten des Netzes in den 90er Jahren eines noch nie da gewesenen offenen, radikaldemokratischen Raumes, der umfassendste Partizipation ermögkicht, hat sich längst als ein gigantischer Fake erwiesen.