Päpstliche Doppelspitze contra den Atheismus
Es hieß, er werde nicht mehr in der Öffentlichkeit auftreten und sich ausschließlich dem Gebet widmen. Wer Joseph Ratzinger kennt und schätzt, der weiß, dass seine Arbeit für ihn wie auch für uns oft genug Gebet gewesen ist.
Die beiden Heiligkeiten Franziskus und Benedikt haben kürzlich - und sich müssen sich einfach abgesprochen haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen - auf die Briefe von zwei Atheisten geantwortet. Zunächst Franziskus mit einer Antwort an Eugenio Scalfari, der ihm einen Brief mit dem Titel "Fragen eines Nichtglaubenden an den Jesuitenpapst, der sich Franziskus nennt" geschrieben hatte. Ebenso wie Franziskus' Antwort wurde dieser zunächst in der Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlicht.
[Zwischengedanke: Die deutschen Intellektuellen haben den deutschen Papst jedenfalls in mehr als einer Hinsicht komplett verpennt, wenn man sieht, was in Italien für lebhafte Kulturdebatten stattfinden. Vielleicht auch, weil die Tageszeitung noch einen anderen Stellenwert hat als bei uns.]
Die Antwort des "Jesuitenpapstes" findet sich auf Deutsch hier. Ein Auszug:
>>In den beiden ersten Fragen geht es Ihnen darum, so scheint mir, die Haltung der Kirche gegenüber dem, der den Glauben an Jesus nicht teilt, zu verstehen. Zunächst fragen Sie mich, ob der Gott der Christen dem, der nicht glaubt und den Glauben nicht sucht, verzeiht. Vorausgesetzt – und dies ist fundamental –, dass die Barmherzigkeit Gottes keine Grenzen hat, wenn sich jemand mit aufrichtigem und reumütigem Herzen an ihn wendet, so besteht die Frage für den nicht an Gott Glaubenden darin, dem eigenen Gewissen zu gehorchen. Sünde ist auch beim Nichtglaubenden, wenn man gegen das Gewissen handelt. Auf das Gewissen zu hören und ihm zu gehorchen bedeutet nämlich, sich angesichts des als gut oder böse Erkannten zu entscheiden. Und von dieser Entscheidung hängt ab, ob unser Handeln gut oder schlecht ist.<<
Jetzt hat der emeritierte Papst auf das Buch "Caro Papa ti scrivo" (Lieber Papst ich schreibe dir) des atheistischen Mathematikers Piergiorgio Oddifreddi geantwortet , wobei generell in der Presse nur hängen geblieben ist, dass Benedikt in seiner Antwort versichert, niemals Missbrauchspriester geschützt zu haben. Oddifreddis Absicht war es eigentlich aufzuzeigen, dass Wissenschaft und Glaube nicht miteinander vereinbar seien. Nun ist aber der Dialog zwischen Vernunft und Glaube eines der großen Themen Benedikt, und darum lohnt ein genauer Blick auf den Inhalt seines Briefes.
Armin Schwibachs Artikel dazu erscheint um 12 Uhr auf kath.net und wird dann verlinkt.
Update: "Benedikt XVI. und der offene Dialog zwischen Glaube und Vernunft" ist jetzt also online.
Die beiden Heiligkeiten Franziskus und Benedikt haben kürzlich - und sich müssen sich einfach abgesprochen haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen - auf die Briefe von zwei Atheisten geantwortet. Zunächst Franziskus mit einer Antwort an Eugenio Scalfari, der ihm einen Brief mit dem Titel "Fragen eines Nichtglaubenden an den Jesuitenpapst, der sich Franziskus nennt" geschrieben hatte. Ebenso wie Franziskus' Antwort wurde dieser zunächst in der Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlicht.
[Zwischengedanke: Die deutschen Intellektuellen haben den deutschen Papst jedenfalls in mehr als einer Hinsicht komplett verpennt, wenn man sieht, was in Italien für lebhafte Kulturdebatten stattfinden. Vielleicht auch, weil die Tageszeitung noch einen anderen Stellenwert hat als bei uns.]
Die Antwort des "Jesuitenpapstes" findet sich auf Deutsch hier. Ein Auszug:
>>In den beiden ersten Fragen geht es Ihnen darum, so scheint mir, die Haltung der Kirche gegenüber dem, der den Glauben an Jesus nicht teilt, zu verstehen. Zunächst fragen Sie mich, ob der Gott der Christen dem, der nicht glaubt und den Glauben nicht sucht, verzeiht. Vorausgesetzt – und dies ist fundamental –, dass die Barmherzigkeit Gottes keine Grenzen hat, wenn sich jemand mit aufrichtigem und reumütigem Herzen an ihn wendet, so besteht die Frage für den nicht an Gott Glaubenden darin, dem eigenen Gewissen zu gehorchen. Sünde ist auch beim Nichtglaubenden, wenn man gegen das Gewissen handelt. Auf das Gewissen zu hören und ihm zu gehorchen bedeutet nämlich, sich angesichts des als gut oder böse Erkannten zu entscheiden. Und von dieser Entscheidung hängt ab, ob unser Handeln gut oder schlecht ist.<<
Jetzt hat der emeritierte Papst auf das Buch "Caro Papa ti scrivo" (Lieber Papst ich schreibe dir) des atheistischen Mathematikers Piergiorgio Oddifreddi geantwortet , wobei generell in der Presse nur hängen geblieben ist, dass Benedikt in seiner Antwort versichert, niemals Missbrauchspriester geschützt zu haben. Oddifreddis Absicht war es eigentlich aufzuzeigen, dass Wissenschaft und Glaube nicht miteinander vereinbar seien. Nun ist aber der Dialog zwischen Vernunft und Glaube eines der großen Themen Benedikt, und darum lohnt ein genauer Blick auf den Inhalt seines Briefes.
Armin Schwibachs Artikel dazu erscheint um 12 Uhr auf kath.net und wird dann verlinkt.
Update: "Benedikt XVI. und der offene Dialog zwischen Glaube und Vernunft" ist jetzt also online.
ElsaLaska - 26. Sep, 11:17
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