Heute Abend vor sechs - jetzt elf - Jahren.
>>„Wir knieten um das Bett Johannes Pauls II. Der Papst lag im Halbdunkeln. Das milde Licht der Lampe beleuchtete die Wand, doch man konnte ihn gut sehen. Als die Stunde gekommen war, von der wenige Augenblicke später die ganze Welt wissen sollte, stand Erzbischof Dziwisz unvermittelt auf. Er machte das Licht im Zimmer an und unterbrach so die Stille des Todes Johannes Pauls II. Mit bewegter, doch überraschenderweise fester Stimme begann er mit dem für einen aus den Bergen stammenden Mann typischen Akzent, eine der Silben verlängernd, zu singen: ‚Dich Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir’.“<< Zitat von hier entnommen.
Schnitt.
Vor sechs Jahren hatte ich noch mehr, viel mehr Zeit zum Fernsehen als heute. Gelangweilt zappte ich mich durch die Programme. Belangloses und Banalitäten. Und das Sterben des Papstes. Furchtbar. Ich konnte es nicht mehr sehen. Warum konnte man diesen Mann nicht endlich in Ruhe lassen? Johannes Paul II. bedeutete mir persönlich eigentlich nicht besonders viel, aber irgend jemand muss von mir gewollt haben, dass ich um ihn weine.
Ich fing also einfach damit an.
Während im TV die Bilder von den ebenfalls weinenden, singenden, betenden und Kerzen in den Händen haltenden Menschen auf dem Petersplatz rund um die Welt gingen.
Da saß ich, auf meiner bescheuerten Couch, vor meinem bescheuerten Fernsehgerät, und draußen hielten die Eidechsen, die Singvögel, die Rebhühner, die Käuzchen und die Katzen den Atem an. Ich kann mich zwar nicht mehr genau erinnern, aber ich vermute, es ging nicht mal ein Windhauch durch die Bäume.
Wenn ein Papst stirbt - immerhin der Stellvertreter Christi auf Erden - zerreißt es natürlich keinen Vorhang vor dem Allerheiligsten. (Abgesehen davon, dass es das Allerheiligste in Jerusalem nicht mehr gibt.)
Aus Scharlach und Purpur gewebt soll er gewesen sein - die Farben des Herzens. Aber wenn ein Papst stirbt, können immer noch Schleier vor den Herzen zerreißen. Der meine jedenfalls ist damals mitten entzwei gerissen.
Danke, Johannes-Paul II. !
Update also mit Bild und Ton
Il mondo è in lutto e in preghiera. Das können nur die Italiener so schön sagen.
Schnitt.
Vor sechs Jahren hatte ich noch mehr, viel mehr Zeit zum Fernsehen als heute. Gelangweilt zappte ich mich durch die Programme. Belangloses und Banalitäten. Und das Sterben des Papstes. Furchtbar. Ich konnte es nicht mehr sehen. Warum konnte man diesen Mann nicht endlich in Ruhe lassen? Johannes Paul II. bedeutete mir persönlich eigentlich nicht besonders viel, aber irgend jemand muss von mir gewollt haben, dass ich um ihn weine.
Ich fing also einfach damit an.
Während im TV die Bilder von den ebenfalls weinenden, singenden, betenden und Kerzen in den Händen haltenden Menschen auf dem Petersplatz rund um die Welt gingen.
Da saß ich, auf meiner bescheuerten Couch, vor meinem bescheuerten Fernsehgerät, und draußen hielten die Eidechsen, die Singvögel, die Rebhühner, die Käuzchen und die Katzen den Atem an. Ich kann mich zwar nicht mehr genau erinnern, aber ich vermute, es ging nicht mal ein Windhauch durch die Bäume.
Wenn ein Papst stirbt - immerhin der Stellvertreter Christi auf Erden - zerreißt es natürlich keinen Vorhang vor dem Allerheiligsten. (Abgesehen davon, dass es das Allerheiligste in Jerusalem nicht mehr gibt.)
Aus Scharlach und Purpur gewebt soll er gewesen sein - die Farben des Herzens. Aber wenn ein Papst stirbt, können immer noch Schleier vor den Herzen zerreißen. Der meine jedenfalls ist damals mitten entzwei gerissen.
Danke, Johannes-Paul II. !
Update also mit Bild und Ton
Il mondo è in lutto e in preghiera. Das können nur die Italiener so schön sagen.
ElsaLaska - 2. Apr, 15:18