Wikipedia-Eintrag: Sola gratia.
Nach meiner Auffassung ist dieser Eintrag bzw. diese Stelle darin falsch bzw. missverständlich formuliert:
"Das Prinzip der sola gratia manifestiert sich insbesondere in Luthers Ablehnung des Ablasshandels. Die Idee, dass die Menschen anhand ihrer guten wie bösen Taten gerichtet werden, pervertiert nach Luthers Ansicht im Ablasshandel, wo jede böse Tat durch eine darauffolgende gute aufgewogen wird. Der Mensch kenne nicht Gottes "Bewertungskriterien" am Jüngsten Tag und könne daher keinen solchen Handel betreiben."
Zum einen differenziert er nicht zwischen Ablasswesen und Ablasshandel, sondern setzt beides gleich, zum anderen besteht der Ablasshandel nicht darin, böse Taten durch gute aufzuwiegen, sondern den Menschen Zusagen über die Vergebung ihrer zeitlichen (bereits sich angesammelt habenden) Sündenstrafen gegen Cash zu geben. Selbst wenn er Gottes Bewertungskriterien kennen würde, wäre ein solcher Handel eine große Verwerflichkeit und ungeheure Sünde.
Das Ablasswesen wiederum besteht auch nicht in der Idee, dass man soviel sündigen kann wie man will, man kann ja nachher wieder ganz besonders fromm sein und einen vollkommenen Ablass erwerben, sondern aus der Vorstellung, dass wir aus dem reichen Gnadenschatz der Kirche schöpfen können und dürfen - die ja der mystische Leib Christi selbst ist. Der sola gratia-Gedanke verkennt dies vollständig, meiner Auffassung nach. (Aber in Konsequenz den heiligen und göttlichen Charakter der ecclesia zu verwerfen, leuchtet mir auch ein).
"Das Prinzip der sola gratia manifestiert sich insbesondere in Luthers Ablehnung des Ablasshandels. Die Idee, dass die Menschen anhand ihrer guten wie bösen Taten gerichtet werden, pervertiert nach Luthers Ansicht im Ablasshandel, wo jede böse Tat durch eine darauffolgende gute aufgewogen wird. Der Mensch kenne nicht Gottes "Bewertungskriterien" am Jüngsten Tag und könne daher keinen solchen Handel betreiben."
Zum einen differenziert er nicht zwischen Ablasswesen und Ablasshandel, sondern setzt beides gleich, zum anderen besteht der Ablasshandel nicht darin, böse Taten durch gute aufzuwiegen, sondern den Menschen Zusagen über die Vergebung ihrer zeitlichen (bereits sich angesammelt habenden) Sündenstrafen gegen Cash zu geben. Selbst wenn er Gottes Bewertungskriterien kennen würde, wäre ein solcher Handel eine große Verwerflichkeit und ungeheure Sünde.
Das Ablasswesen wiederum besteht auch nicht in der Idee, dass man soviel sündigen kann wie man will, man kann ja nachher wieder ganz besonders fromm sein und einen vollkommenen Ablass erwerben, sondern aus der Vorstellung, dass wir aus dem reichen Gnadenschatz der Kirche schöpfen können und dürfen - die ja der mystische Leib Christi selbst ist. Der sola gratia-Gedanke verkennt dies vollständig, meiner Auffassung nach. (Aber in Konsequenz den heiligen und göttlichen Charakter der ecclesia zu verwerfen, leuchtet mir auch ein).
ElsaLaska - 4. Mai, 13:43
gegen Cash?
mit Heiterkeit und Ironie den Katholizismus verteidigen zu wollen, klappt irgendwie genauso wenig, wie wenn man es mit Bierernst versuchen würde. - Woran das wohl liegt ...?
(Ich teile ja die Absicht: Heiterkeit und Ironie haben irgendwas mit dem Göttlichen zu tun. Aber doch nicht mit, ähm, ... Katholizismus ...?)
Der Wikipedia-Eintrag ist trotzdem falsch.
grins
Ich hab nur eine große Sehnsucht, mit meinen Mitmenschen zu einem Konsens über das Göttliche zu kommen. Und hier wird über Gott doch geredet, oder?
So schnell kotzt mich etwas nicht an, wo jemand einigermaßen ernsthaft sich um das Göttliche bemüht ...
Hier ging es um den Wikipedia-Eintrag, nicht um Gott. Er erscheint mir missverständlich. Der Eintrag.
ja,
Um ihn, den Herrn der Herrscharen. Den Gewaltigen.
wie
Ja wie denn, zum Teufel noch mal.
Ich fühle mich so wenig in der Gnade. Zu viel Staub an meinen Füßen.
Schitt.
"Ich hab nur eine große Sehnsucht, mit meinen Mitmenschen zu einem Konsens über das Göttliche zu kommen."
Wenn das so ist, hast Du's aber denkbar schlecht angegangen. Heiterkeit und Ironie gibt es natürlich unter Katholiken nicht, gell?!
fragt sich
Gnade ist kein "heiteres" Thema. Sünde auch nicht.
Zumindest von einem katholischen (oder christlichen) Standpunkt aus, den ich ernstzunehmen bereit wäre.