Berlusconi und die Kirche.
Italienkenner Guido Horst analysiert ein zerrüttetes Verhältnis auf der Tagespost:
"In ihrem stillschweigenden Bündnis ertrug die Kirche auch das, was die Gegner des Regierungschefs bis zur Weißglut reizt: den „Berlusconismo“ – die Art und Weise, wie der Cavaliere seine Politik betreibt: Das Fehlen jeglicher Nachdenklichkeit, stattdessen das ewige Lächeln und große Versprechen. Was zählt, sind nicht Debatten im Parlament, sondern Umfrageergebnisse, die die eigene Popularität bezeugen. Und immer noch steht die Hälfte der Italiener hinter dem Ministerpräsidenten. Nicht ordnungspolitische Grundsätze oder in der Vergangenheit erworbene Überzeugungen prägen Berlusconi – er selber ist ein Ziehsohn des Sozialistenführers Bettino Craxi –, sondern klare Feindbilder: Er selbst steht für das Gute und die Freiheit, alle anderen sind Kommunisten – oder Catto-Kommunisten, was man mit Linkskatholiken übersetzen könnte. Politisch Andersdenkende werden als Konkurrenten im Kampf um die Macht verstanden, entweder lassen sie sich kaufen oder sie werden angegriffen. Politik mit den Mitteln des Unternehmertums."
Der Artikel ist hiermit zur Lektüre empfohlen.
"In ihrem stillschweigenden Bündnis ertrug die Kirche auch das, was die Gegner des Regierungschefs bis zur Weißglut reizt: den „Berlusconismo“ – die Art und Weise, wie der Cavaliere seine Politik betreibt: Das Fehlen jeglicher Nachdenklichkeit, stattdessen das ewige Lächeln und große Versprechen. Was zählt, sind nicht Debatten im Parlament, sondern Umfrageergebnisse, die die eigene Popularität bezeugen. Und immer noch steht die Hälfte der Italiener hinter dem Ministerpräsidenten. Nicht ordnungspolitische Grundsätze oder in der Vergangenheit erworbene Überzeugungen prägen Berlusconi – er selber ist ein Ziehsohn des Sozialistenführers Bettino Craxi –, sondern klare Feindbilder: Er selbst steht für das Gute und die Freiheit, alle anderen sind Kommunisten – oder Catto-Kommunisten, was man mit Linkskatholiken übersetzen könnte. Politisch Andersdenkende werden als Konkurrenten im Kampf um die Macht verstanden, entweder lassen sie sich kaufen oder sie werden angegriffen. Politik mit den Mitteln des Unternehmertums."
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ElsaLaska - 11. Sep, 11:01
Ja, Berlusconi ... Es bleibt spannend.