Auslaufmodell.
Einer der zahlreichen Gründe, katholisch zu werden, war der Gedanke: Da ist ein geweihter Priester. Du kannst jederzeit zu ihm kommen. Du kannst beichten, ihn zum Bierchen nach der Hl. Messe einladen, du kannst ihm alles sagen, du kannst sogar ein bisschen für ihn sorgen, weil er ja nicht richtig in dieser Welt steht und sich trotzdem manchmal einfach Austausch wünscht.
Der lebt zölibatär. Das heißt, er hat diesen ganzen Hassel nicht an der Backe, den du an der Backe hast. Er hat sich Gott und der Kirche versprochen - und zahlt einen hohen Preis dafür. Und weil er nicht in dieser ganzen Geschichte drinsteckt, wie du selbst, hat er einfach diesen klaren Blick von außerhalb, vielleicht sogar von einem Stückchen weiter oben. Weil er näher an Gott dran ist als du.
Das macht ihn nicht besser, das schafft ihm auch Probleme, aber da bist du auch wieder gefragt, ihm ein Stückchen Normalität zurückzugeben. Einfach mal über Fußball zu diskutieren, ein Bierchen mit ihm zu trinken, ein Buch von Hans Conrad Zander auszuleihen, damit er mal wieder was zu lachen hat.
Und dann, wenn es mal wieder ans Eingemachte geht, dann hast du jemanden, der dich mag und der Gott mag, und dir deshalb unbestechlichen Rat geben kann. Weil er gedanklich relativ frei ist und nicht gerade darüber nachdenken muss, ob seine Frau jetzt die Scheidung einreichen wird oder nicht.
Klingt gut. Ich sagte ja schon, ich mag katholische Priester.
Ich meine, wenn ich Lust auf evangelische Pfarrer, häufig geschieden, gehabt hätte, wäre ich vermutlich evangelisch geblieben. Wenn ich Lust gehabt hätte auf Laienprediger - ganz übles Kapitel, vor allem, wenn sie an einem Grab predigen, ganz schlecht - und fromme, geistbewegte Laien, dann wäre ich vermutlich mennonitisch geworden.
Nein, der katholische Priester - und ich bin ja eine Künstlerseele, man sehe mir also das Romantisierungspotential einfach nach - hat mich bezaubert. Ich meine nicht mal Don Camillo oder Georg Gänswein, also die Ikonen, sondern die Tatsache des katholischen Priestertums als solches.
Ich mag unheimlich gerne junge Priester, und ganz ganz alte. Ich habe mich mit einem katholischen Priester noch nie gelangweilt, vielleicht liegt das auch daran, dass ich ihn anders sehe, als er sich selbst, und dann Facetten hervortreten, die demjenigen auch bei sich recht neu waren. Meistens ist das gut.
Wenn ich jemals auf langweilige katholische Priester stieß, dann waren es welche, die am liebsten evangelische Pfarrer wären und denen ihr "Sonderstatus" unangenehm war, weil sie mit Gott ziemlich wenig am Hut hatten und mit ihrer Kirche noch viel weniger.
Ich glaube zu wissen, was die meisten einfachen Schäfchen von ihrem Priester resp. Pfarrer erwarten: Einen schönen, würdig gefeierten Gottesdienst, Beistand in Schwellensituationen des Lebens, Besuche in schwerer Krankheit, gerne auch anlässlich runder Geburtstage. Wenn am Siebzigsten der Pfarrer in Kragen oder Soutane kommt, man ihm zwei Gläschen Sekt aufnötigen kann, ist einfach mehr Glanz in der Hütte, als wenn der Gemeindereferent Grüße ausrichtet. Nichts gegen den Gemeindereferenten.
Jetzt wurde also auch in der Diözese Speyer aus finanziellen und personellen Gründen eine Umstrukturierung angekündigt. Aus über 300 Pfarreien sollen durch Zusammenlegung 60 Großpfarreien werden, die in Zukunft durch Pastoralteams betreut werden sollen. Man verspricht sich unheimlich viel davon.
Bis jetzt hat mir noch niemand wirklich Vorteile nennen können. Die Hl. Messe kann natürlich nicht mehr so häufig gefeiert werden, aber das wird die große Vielfalt lebendig gestalteter Aktivitäten auffangen können.
Aktivitäten, mit denen man der Kirche bisher Fernstehende an sich ziehen möchte. Insbesondere sind die Laien hier gefordert. Wir können und sollen Einladungen aussprechen.
Nur: Zu was?
Der lebt zölibatär. Das heißt, er hat diesen ganzen Hassel nicht an der Backe, den du an der Backe hast. Er hat sich Gott und der Kirche versprochen - und zahlt einen hohen Preis dafür. Und weil er nicht in dieser ganzen Geschichte drinsteckt, wie du selbst, hat er einfach diesen klaren Blick von außerhalb, vielleicht sogar von einem Stückchen weiter oben. Weil er näher an Gott dran ist als du.
Das macht ihn nicht besser, das schafft ihm auch Probleme, aber da bist du auch wieder gefragt, ihm ein Stückchen Normalität zurückzugeben. Einfach mal über Fußball zu diskutieren, ein Bierchen mit ihm zu trinken, ein Buch von Hans Conrad Zander auszuleihen, damit er mal wieder was zu lachen hat.
Und dann, wenn es mal wieder ans Eingemachte geht, dann hast du jemanden, der dich mag und der Gott mag, und dir deshalb unbestechlichen Rat geben kann. Weil er gedanklich relativ frei ist und nicht gerade darüber nachdenken muss, ob seine Frau jetzt die Scheidung einreichen wird oder nicht.
Klingt gut. Ich sagte ja schon, ich mag katholische Priester.
Ich meine, wenn ich Lust auf evangelische Pfarrer, häufig geschieden, gehabt hätte, wäre ich vermutlich evangelisch geblieben. Wenn ich Lust gehabt hätte auf Laienprediger - ganz übles Kapitel, vor allem, wenn sie an einem Grab predigen, ganz schlecht - und fromme, geistbewegte Laien, dann wäre ich vermutlich mennonitisch geworden.
Nein, der katholische Priester - und ich bin ja eine Künstlerseele, man sehe mir also das Romantisierungspotential einfach nach - hat mich bezaubert. Ich meine nicht mal Don Camillo oder Georg Gänswein, also die Ikonen, sondern die Tatsache des katholischen Priestertums als solches.
Ich mag unheimlich gerne junge Priester, und ganz ganz alte. Ich habe mich mit einem katholischen Priester noch nie gelangweilt, vielleicht liegt das auch daran, dass ich ihn anders sehe, als er sich selbst, und dann Facetten hervortreten, die demjenigen auch bei sich recht neu waren. Meistens ist das gut.
Wenn ich jemals auf langweilige katholische Priester stieß, dann waren es welche, die am liebsten evangelische Pfarrer wären und denen ihr "Sonderstatus" unangenehm war, weil sie mit Gott ziemlich wenig am Hut hatten und mit ihrer Kirche noch viel weniger.
Ich glaube zu wissen, was die meisten einfachen Schäfchen von ihrem Priester resp. Pfarrer erwarten: Einen schönen, würdig gefeierten Gottesdienst, Beistand in Schwellensituationen des Lebens, Besuche in schwerer Krankheit, gerne auch anlässlich runder Geburtstage. Wenn am Siebzigsten der Pfarrer in Kragen oder Soutane kommt, man ihm zwei Gläschen Sekt aufnötigen kann, ist einfach mehr Glanz in der Hütte, als wenn der Gemeindereferent Grüße ausrichtet. Nichts gegen den Gemeindereferenten.
Jetzt wurde also auch in der Diözese Speyer aus finanziellen und personellen Gründen eine Umstrukturierung angekündigt. Aus über 300 Pfarreien sollen durch Zusammenlegung 60 Großpfarreien werden, die in Zukunft durch Pastoralteams betreut werden sollen. Man verspricht sich unheimlich viel davon.
Bis jetzt hat mir noch niemand wirklich Vorteile nennen können. Die Hl. Messe kann natürlich nicht mehr so häufig gefeiert werden, aber das wird die große Vielfalt lebendig gestalteter Aktivitäten auffangen können.
Aktivitäten, mit denen man der Kirche bisher Fernstehende an sich ziehen möchte. Insbesondere sind die Laien hier gefordert. Wir können und sollen Einladungen aussprechen.
Nur: Zu was?
ElsaLaska - 21. Feb, 21:51