Wie kommt man zu dieser Schlagzeile?
Liebe Redaktion von tagesschau.de,
ich habe in letzter Zeit vom Hörensagen gelernt, es gibt wohl einen deutschen Pressekodex. Was in diesem vereinbart wird, sollten Sie selbst am Besten wissen. Wie kommen Sie zu Ihrer Aussage "Schweigen zum Missbrauch" über einen Mann, der wie kein anderer in der katholischen Kirche sich für zero tolerance gegen Missbrauchs-Priester ausgesprochen hat?
Der zeit seines Lebens, und dazu in seinem letzten Hirtenbrief an die Katholiken in Irland klipp und klar, mit überaus deutlichen und unnachgiebigen Worten sexuellen Missbrauch durch katholische Priester verurteilt hat?
Der an Karfreitag 2005 selbstkritisch und zerknirscht öffentlich auf dem Kreuzweg vor dem Kolosseum in Rom die diesbezügliche Schande unserer Kirche angeklagt hat?
Sie haben sich bereits in Ihrem so genannten "Hintergrundbericht" bloßgestellt als ein Agitprop-Gremium von Meinungsmachern, die in keiner Weise an der Darstellung objektiver Tatsachen interessiert sind. Es gab dazu bereits einige Briefe, unter anderem von Herrn Bordat, er liegt Ihnen vor, den ich hier nochmals zitiere und dem ich mich anschließen möchte:
>>1. Er schreibt: „Wie die New York Times weiter berichtete, hatte die Kirche seinerzeit auch versäumt, den Fall Murphy der Justiz zu übergeben. So sei Murphy auch nie von einem staatlichen Gericht zur Rechenschaft gezogen worden.“ Damit behauptet er, dass Murphy juristisch deshalb nie belangt wurde, weil „die Kirche“ versäumt habe, den Fall Murphy der Justiz zu übergeben („So… auch…“).
Die „New York Times“, auf die sich der Verfasser an dieser Stelle bezieht, schreibt aber: „Father Murphy not only was never tried or disciplined by the church’s own justice system, but also got a pass from the police and prosecutors who ignored reports from his victims, according to the documents and interviews with victims.“ (Hervorhebung von mir)
Hier wird deutlich, dass Murphy deshalb nie juristisch belangt wurde, weil „police and prosecutors“ (fälschlicherweise, wie wir heute wissen) der Meinung waren, keine Anklage erheben zu sollen, als es noch an der Zeit und Gelegenheit war, dies zu tun, weil ihnen die „victims“ unglaubwürdig erschienen. Dies gehe aus „documents and interviews“ (also: den Quellen) hervor.
Diese quellenbasierte Darstellung lässt den Sachverhalt komplett anders aussehen als in Ihrem „Hintergrund“-Bericht, der diese Quellen nicht berücksichtigt. Das Ignorieren so entscheidender Quellen bei der Darstellung historischer Zusammenhänge ist ein schwerer Fehler. <<
Die Rechnung für Ihren journalistischen Missbrauch zahlen mittlerweile unsere größtenteils untadeligen Priester und Bischöfe, die bereits an Leib und Leben bedroht, verleumdet, beschimpft und gestalkt werden. Dass dies auch noch finanziert wird durch die Gebühren der GEZ, macht alles noch viel widerwärtiger und erinnert mich an eine der dunkelsten Phasen der deutschen Geschichte.
Nehmen Sie einfach Ihre journalistische Verantwortung wahr und hören Sie mit Ihrer billigen Polemik auf. Ich spreche nicht nur im Namen vieler Katholiken, sondern auch im Namen von differenziert denkenden Protestanten und Atheisten.
Mit verbindlichen Grüßen
Barbara Wenz
[Wer sich anschließen möchte: redaktion@tagesschau.de]
ich habe in letzter Zeit vom Hörensagen gelernt, es gibt wohl einen deutschen Pressekodex. Was in diesem vereinbart wird, sollten Sie selbst am Besten wissen. Wie kommen Sie zu Ihrer Aussage "Schweigen zum Missbrauch" über einen Mann, der wie kein anderer in der katholischen Kirche sich für zero tolerance gegen Missbrauchs-Priester ausgesprochen hat?
Der zeit seines Lebens, und dazu in seinem letzten Hirtenbrief an die Katholiken in Irland klipp und klar, mit überaus deutlichen und unnachgiebigen Worten sexuellen Missbrauch durch katholische Priester verurteilt hat?
Der an Karfreitag 2005 selbstkritisch und zerknirscht öffentlich auf dem Kreuzweg vor dem Kolosseum in Rom die diesbezügliche Schande unserer Kirche angeklagt hat?
Sie haben sich bereits in Ihrem so genannten "Hintergrundbericht" bloßgestellt als ein Agitprop-Gremium von Meinungsmachern, die in keiner Weise an der Darstellung objektiver Tatsachen interessiert sind. Es gab dazu bereits einige Briefe, unter anderem von Herrn Bordat, er liegt Ihnen vor, den ich hier nochmals zitiere und dem ich mich anschließen möchte:
>>1. Er schreibt: „Wie die New York Times weiter berichtete, hatte die Kirche seinerzeit auch versäumt, den Fall Murphy der Justiz zu übergeben. So sei Murphy auch nie von einem staatlichen Gericht zur Rechenschaft gezogen worden.“ Damit behauptet er, dass Murphy juristisch deshalb nie belangt wurde, weil „die Kirche“ versäumt habe, den Fall Murphy der Justiz zu übergeben („So… auch…“).
Die „New York Times“, auf die sich der Verfasser an dieser Stelle bezieht, schreibt aber: „Father Murphy not only was never tried or disciplined by the church’s own justice system, but also got a pass from the police and prosecutors who ignored reports from his victims, according to the documents and interviews with victims.“ (Hervorhebung von mir)
Hier wird deutlich, dass Murphy deshalb nie juristisch belangt wurde, weil „police and prosecutors“ (fälschlicherweise, wie wir heute wissen) der Meinung waren, keine Anklage erheben zu sollen, als es noch an der Zeit und Gelegenheit war, dies zu tun, weil ihnen die „victims“ unglaubwürdig erschienen. Dies gehe aus „documents and interviews“ (also: den Quellen) hervor.
Diese quellenbasierte Darstellung lässt den Sachverhalt komplett anders aussehen als in Ihrem „Hintergrund“-Bericht, der diese Quellen nicht berücksichtigt. Das Ignorieren so entscheidender Quellen bei der Darstellung historischer Zusammenhänge ist ein schwerer Fehler. <<
Die Rechnung für Ihren journalistischen Missbrauch zahlen mittlerweile unsere größtenteils untadeligen Priester und Bischöfe, die bereits an Leib und Leben bedroht, verleumdet, beschimpft und gestalkt werden. Dass dies auch noch finanziert wird durch die Gebühren der GEZ, macht alles noch viel widerwärtiger und erinnert mich an eine der dunkelsten Phasen der deutschen Geschichte.
Nehmen Sie einfach Ihre journalistische Verantwortung wahr und hören Sie mit Ihrer billigen Polemik auf. Ich spreche nicht nur im Namen vieler Katholiken, sondern auch im Namen von differenziert denkenden Protestanten und Atheisten.
Mit verbindlichen Grüßen
Barbara Wenz
[Wer sich anschließen möchte: redaktion@tagesschau.de]
ElsaLaska - 5. Apr, 21:45
Danke