Nachtrag zum Embolismus-Eintrag
Braut des Lammes und ich hatten ja kürzlich über die neue (?) Mode geschrieben, den Embolismus einfach weg zu lassen.
Da ich gerade auch noch Sigrid Grabners "Im Auge des Sturms", eine Biografie über Gregor den Großen lese, siehe Seitenleiste, zitiere ich dazu daraus:
"Die überkommenen Gebete der Kirche hat er behutsam von Wildwuchs befreit, da und dort ihre Stellung im Ablauf der Messe verändert, einige Passagen hinzugesetzt und so den liturgischen Formen ihre bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gültige Gestalt gegeben. In das aus den Evangelien und der Apostellehre stammende Gebet des Vaterunser fügte er einen Passus ein, aus dem die Not seiner Zeit und aller Zeiten ruft: "Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten." S. 282.
Für die Weglass-Fraktion wahrscheinlich eher eine Tatsache, die sie noch bestärken könnte. Ist ja auch nur von Gregor dem Großen gewesen - und dann noch uralt.
Da ich gerade auch noch Sigrid Grabners "Im Auge des Sturms", eine Biografie über Gregor den Großen lese, siehe Seitenleiste, zitiere ich dazu daraus:
"Die überkommenen Gebete der Kirche hat er behutsam von Wildwuchs befreit, da und dort ihre Stellung im Ablauf der Messe verändert, einige Passagen hinzugesetzt und so den liturgischen Formen ihre bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gültige Gestalt gegeben. In das aus den Evangelien und der Apostellehre stammende Gebet des Vaterunser fügte er einen Passus ein, aus dem die Not seiner Zeit und aller Zeiten ruft: "Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten." S. 282.
Für die Weglass-Fraktion wahrscheinlich eher eine Tatsache, die sie noch bestärken könnte. Ist ja auch nur von Gregor dem Großen gewesen - und dann noch uralt.
ElsaLaska - 12. Jan, 14:02
Die Bedeutung beider Päpste für "die Messe aller Zeiten" kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die tridentinische Messe manchmal auch die gregorianische Messe genannt wird. Jetzt, in unserer Zeit, bei den "Altrituellen" ein aktuelles Thema. Verwirrend wird es, wenn Sigrid Grabner sich auf die Messe Pauls VI. bezieht und auf das Vaterunser, das erst seit 1972 den Zusatz enthält: "Denn dein ist das Reich und..."
In der Alten Messe ist der Embolismus nicht eingeschoben, ich zitiere: "Danach schließt sich, mit leiser Stimme gebetet, die Weiterführung der letzten Vaterunser-Bitte: 'Erlöse uns, Herr, wir bitten dich, von allem Übel, sei es vergangen, gegenwärtig oder zukünftig; und auf die Fürsprache der seligen, glorreichen,allzeit reinen Jungfrau und Gottesmutter Maria, wie auch Deiner hll. Apostel Petrus und Paulus, Andreas und aller Heiligen, gib barmherzig Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit Deinem Erbarmen, daß wir von Sünden allezeit frei und vor jeder Beunruhigung gesichert seien. Durch unsern Hernn ...."
Es gibt keinen Einschub: Das Vaterunser war beendet: "Sondern erlöse uns von dem Übel. Amen." DAMIT WAR BIS 1972 DAS VATERUNSER BEENDET.
SCHOTT 1962, S. 467, 468.
Der sogenannte Embolismus ist in der Alten Messe einfach nur die Weiterführung der LETZTEN VATERUNSER-BITTE. Warum sollte der Priester der Alten Messe, der streng an die Rubriken gebunden ist, die Weiterführung der letzten Vaterunser-Bitte, die sich harmonisch und logisch an das Vaterunser anschließt, weglassen? Auf die Idee kommt kein Priester...Es ist auschließlich ein Problem der Neuen Messe und der teilweisen Neufassung des Vaterunser.
Die Messe Papst Paul VI. hat mit der gregorianisch-tridentinischen Messe so viel nicht zu tun. Tut mir leid. Seitdem scheint zwischen Katholiken babylonische Sprachverwirrung zu herrschen .
Bin ich zufällig in der Neuen Messe murmele ich nur noch das Vaterunser, um nicht ungut aufzufallen. Weil ich mir die alte Form vor 1972 wieder angewöhne: Vater unser, DER Du BIST im Himmel, geheiligt werde dein Name, ZU UNS KOMME DEIN REICH...SONDERN ERLÖSE UNS VON DEM ÜBEL. AMEN. Schluss, Ende, da kommt kein Zusatz mehr. Bis 1972: "Denn dein ist das Reich..."
Ich kenne das Buch von Sigrid Grabner nicht, nur diesen Eintrag. Ich finde es jedoch verwirrend, wenn sich die Autorin mal auf die Alte Messe bezieht und dann aus der Neuen Messe zitiert.
Im übrigen geht es auch anders herum. Der neue Pfarrer muss sich regelrecht durchsetzen mit dem Embolismus gegen die Gemeinde, die es von seinem Vorgänger her gewohnt war, das Vaterunser durchzubeten. Alles schon erlebt...
Hm.
Ansonsten kenne ich mich zu wenig aus - und mir fehlt auch meist der Ehrgeiz, meine liturgischen Kenntnisse zu vertiefen.