Ein ganz normaler Freitag:
Aufgewacht, weil die Katze randalierte.
Runtergetappt in die Küche, um einen Cappuccino zu kochen.
Zettel gefunden von Mama: Bin nach XX gefahren.
Darunter, andere Handschrift, Notiz von der Nachbarin (hat Schlüssel fürs Haus):
Mache heute Dampfnudeln 12 Uhr.
Kurz überlegt, ob ich drunterschreiben soll: Alles klar, komme gerne.
Sinnvollerweise besser angerufen und Dampfnudel-Termin fernmündlich bestätigt.
Mit Cappuccino vor PC. Origines-Hausarbeit und Unterweisungsentwurf für die AEVO-Prüfung.
Super Dampfnudeln mit Krumbeersupp gekriegt. 
Mail mit schönen Komplimenten abgeschickt. 
Antwort beantwortet.
Ein dunkles Bounty geteilt.
Beschlossen, zur Freitagsmesse und Stillen Anbetung zu gehen.
Mit dem Pfarrer vor der Kirche geflirtet.
Nach der Stillen Anbetung rausgegangen und keine weitere Mail mit weiteren Komplimenten abgeschickt für den, dem ich mein Faible für Stille Anbetungen verdanke.
Natürlich auch keine an den Pfarrer. Selbstverständlich nicht.
Eine Flasche Bordeaux geöffnet. (Rosso Conero ist aus) und überhaupt nervt es mich, dass ich keinen Wein in der Kommunion kriege.
Mir Gedanken über Dr. House`s Sexualleben gemacht.
Gott kein Versprechen mit Gegenleistungsbitte geleistet, weil er über den Flirt vor der Kirche wahrscheinlich nicht so glücklich war.
Ihm versichert, mehrfach, dass es völlig harmlos gewesen ist und vielmehr in die Kategorie: Schiere Höflichkeit fiel.
Ihm versprochen, morgen nach der Messe ein Versprechen zu geben und nicht mehr so extrem höflich zu sein.
 
  
  ElsaLaska - 5. Apr, 01:07
 
  
  
 
  
  
  
  Da hat es 
noch einen eingefleischten Seriengegner kalt erwischt, genau 
wie mich neulich.
Und obwohl man natürlich sich weit und tief über den unkonventionellen Charakter von Dr. House auslassen könnte ... und niemand mit einem solchen Arsch gerne zusammenarbeiten würde ...
Er ist halt einfach molto sexy!*augenverdreh*
ElsaLaska - 4. Apr, 21:37
 
  
  
 
  
  
  
  Ich denke, ich bin heute dran gestoßen. Es ist ziemlich schwierig, sich gleichzeitig mit Patristik und mit der Abfassung eines "Unterweisungsentwurfes für die Durchführung einer Unterweisungseinheit" zu beschäftigen, ohne albern zu werden.
Manchmal kommt mir Theologie insgesamt so vor wie damals, als nach Matrix II keiner wusste, wie es weitergehen wird mit Neo und Zion. Ich verfolgte damals einen circa tausendseitigen Thread in einem Matrix-Fanforum. Es gab ähnliche Auseinandersetzungen wie wohl damals bei den Arianisten sowie die kühnsten Spekulationen, Thesen und Belege für die Richtigkeit derselben.
Der wesentliche Unterschied jedoch besteht darin, dass bei Matrix alle begierig drauf waren, wie es weitergeht.
  
  ElsaLaska - 3. Apr, 22:21
 
  
  
 
  
  
  
  Steht in den Daten zu diesem Weblog. Das ist doch eigentlich eine schöne Zahl. Andererseits ist es nun so viel auch wieder nicht. 
Jedenfalls dachte ich mir, es wäre doch eine schöne Geste, demjenigen, der den 9999. Kommentar schreibt wahlweise anzubieten
a) ein kleines italienisches Fresspaketchen (Kaffee, Amarettini, Oliven oder und Käse oder Gianduia-Nougat)
b) ein Buch seiner Wahl (vielleicht nicht gerade die "Geschichte des Christentums in allen Bänden), sagen wir, Taschenbuchniveau
c) ein Rosenkranz komplett von mir durchgebetet für eine gute Sterbestunde desjenigen.
Es ist also wirklich für jeden was dabei.
  
  ElsaLaska - 31. Mär, 00:46
 
  
  
 
  
  
  
  "Davon abgesehen hat der "Spiegel" wichtiges historisches Material aufbereitet, das auch nicht jedem aktiven Christen geläufig sein dürfte. Zur antiken Kreuzigungsstrafe wird ein von einem Eisennagel durchbohrter Fußknöchel aus dem 1. Jahrhundert abgebildet."
Nun, das liegt daran, dass die hoffentlich aktiven Christen hoffentlich damit beschäftigt sind, Kranke zu betreuen, Schulen in Südamerika aufzubauen und Waisenkinder in Pakistan von der Straße zu holen. 
Das "wichtige historische Material" jedenfalls findet sich ebenso in einem der dickleibigen Bänden "Geschichte des Christentums" aus dem Herder Verlag (2003). Dort in Band I auf der Bildtafel gegenüber Seite 173 das Foto eines von einem Eisennagel durchbohrten Fußknochen aus einem Grab herodianischer Zeit. Ich will jetzt mal nicht die immense Rechercheleistung der Praktikanten in der Spiegel-Redaktion schmälern, aber das Bild ist so wahnsinnig wichtig nicht und der Knochen bereits 1968 aufgefunden worden. 
Ich schaue nicht nach, aber ich könnte mir fast denken, dass die superwichtigen Tacitus- und Sueton-Zitate ebenfalls in Band I der Geschichte des Christentums zu finden sind. 
Dass der Spiegel die Evangelien für "Romane"  hält, laut des oben verlinkten Artikels, beweist eigentlich auch nur, dass man in der Redaktion vielleicht bei der nächsten Einstellungswelle vermehrt Studenten der Literaturwissenschaften als Praktikanten nehmen sollte.
Also mal wieder nichts verpasst. Und ringrazio Dio auch im Moment nicht in einer beruflichen Position, in der ich gezwungen wäre, den Spiegel verfolgen zu müssen.
 
  
  ElsaLaska - 30. Mär, 23:46
 
  
  
 
  
  
  
  Oldie-Night geht (wieder in Deutschland), obwohl man ausweislich keine Lust hat, wird man manchmal positiv überrascht. Fast alle Leute, die man trifft dort und mit denen man die Grundschule besuchte, sehen älter als aus, als man selbst. Das gibt ein gutes Gefühl. Sie sind auch teilweise dicker.
Gestärkt stehe ich also in der Ecke und nippe an meinem Weißherbstschorle. Nervig ist das Rauchverbot. Ich habe nichts gegen Rauchverbot, ich kann auch mal in der Kneipe rausgehen oder so.
Aber auf einem Konzert? Ich meine, wesentliche Hauptaufgabe eines Konzertbesuchers ist es, lässig mit in der einen Hand eine Flasche Bier oder einen Schorle, in der anderen Hand eine brennende Zigarette, herumzustehen und gut auszusehen. Jetzt habe ich zwar keine miefenden Klamotten, okay, aber ist es das wert? Auf der anderen Seite hatte ich mehr Luft, um einfach mal ohne Husterei auf der Tanzfläche zu stehen, natürlich. Aber trotzdem.
Und dann immer diese Reminiszenzen. Man sieht einen Kerl, den man vor 20 Jahren schon relativ hübsch fand. Jetzt ist er dicker und hat graue Haare (wobei die grauen Haare ja bei Männern, also mir gefällt das gut).  Vor allem, wenn dann noch so ein Harrison Ford-Bürstenschnitt dazukommt. Also dann betrachtet man sie, die Schwärme seiner Jugendzeit und denkt sich: Hättest du mit dem ernsthaft was angefangen, sähe dein Leben völlig anders aus. Insbesondere wärst du nie aus diesem Kaff rausgekommen. 
So sinniert man vor sich hin, während sie einem mit ZZ Top und "Black Betty" beschallen.
Aber bevor man melancholisch werden kann, rettet einem die Band mit einer 80er Jahre- Runde: Simple Minds und Spandau Ballet. 
Und plötzlich kann man wieder tanzen. Und zwar so, als gäbe es weder ein Gestern noch ein Morgen.
  
  ElsaLaska - 30. Mär, 01:45
 
  
  
 
  
  
  
  Mir fällt auf, dass man verschiedene Dinge einfach nicht im Internet (oder in den Medien) postulieren darf, weil sonst sofort die Empörungsfraktion politische Correctness einfordert oder einem die falschen Leute beipflichten. Es sind Dinge, über die im echten Leben eigentlich Konsens herrscht. Und zwar kein Stammtischkonsens der Vorurteile, sondern durchaus der Konsens von Menschen, die seit langen Jahren damit/davon betroffen sind oder konfrontiert werden und durchaus wissen, wovon sie reden.
1. Kindererziehung. Von Menschen, die in der Hausaufgabenhilfe oder ähnlichem tätig sind, höre ich dezidiert, dass sie nichts mehr ausrichten können, auch nicht mit dem besten Willen. Die Kinder sind aggressiv, sie sind gewalttätig und man hätte durchaus den Eindruck, es ginge eigentlich bei den Kabbeleien, die keine mehr sind, darum, sich bis aufs Blut zu schlagen, und zwar am besten totzuschlagen. Das bei Grundschülern und Fünftklässlern. Es fehle am grundlegenden, an den Grundsätzlichkeiten in der Erziehung von Haus aus. Nicht grundlos aggressiv zu sein, einfach mal konzentriert für zehn Minuten stillsitzen können, Grenzen zu akzeptieren, die andere ziehen. Und die das berichten, das sind Leute, die nicht an sozialen Brennpunkten in Berlin tätig sind, sondern in ländlichen Gegenden. Vor allem sind es Menschen, die selbst Kinder haben und denen man durchaus abnehmen kann, dass sie die Dinge einschätzen können. 
2. Kinder brauchen Mutter und Vater, die Zeit für sie haben.
Völlig unpopuläre und chancenlose Wahrheit. Es geht mir auch nicht darum, Frauen einen Vorwurf zu machen, die einfach mit Kind sitzengelassen wurden und denen ja gar nichts weiter übrig bleibt, als allein zu erziehen und zu versuchen, über die Runden zu kommen. Es geht mir auch nicht um Frauen, die in der privilegierten Lage sind, über ein soziales Netzwerk und genügend Geld zu verfügen und so ihren Alltag als alleinerziehende Mutter, die berufstätig ist, mit Bravour zu organisieren. Das ist doch alles wunderbar. Das will ich niemandem wegnehmen. Aber im Endeffekt liegt es doch auf der Hand, dass man für Kinder ZEIT braucht, und dass Kinder tatsächlich idealerweise einen Vater plus die Mutter brauchen um ihre jeweiligen sozialen Fähigkeiten ausagieren zu können. Dass sie stabile Verhältnisse brauchen, Sicherheit und zuverlässige Bezugspersonen.
Ich denke mir das nicht aus, es wird mir auch von Müttern so bestätigt. 
Auch kein politisch korrektes Thema. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Thema einfach mal jemand NORMALES bearbeiten sollte, und nicht gerade Eva Herman. 
Es geht mir darum, dass die bewusste Entscheidung für ein Kind überhaupt nicht mehr in der öffentlichen Debatte steht. In der Debatte steht lediglich, wie man sein Leben mit Kind als unter ferner liefen gestalten und sich trotzdem berufliche Bestätigung holen kann, möglichst ohne auf Prestige und Geld zu verzichten. 
Warum, weiß ich nicht. 
3. Multi-Kulti Integrationsbemühungen. Ich habe dank meines Hauses in Marokko und dank eines Studienaufenthaltes in Syrien interkulturelle Kompetenzen für Nahost erworben. Ich weiß, und ich habe den Einblick, wie diese Gesellschaften funktionieren. Sie funktionieren in einem guten Sinne auf der Basis sozialer Netzwerke. Sie haben gewisse Vorteile. Ich weiß aber auch, und ich habe die Erfahrung, dass es, wenn es um Ziele geht, die man erreichen möchte, und sei es nur, dass man verhindern möchte, dass ein Nicht-Muslim und Europäer etwas mit einer Muslima anfängt, dass dann ganz schnell sechs sieben Zeugen aufgetrieben werden, die einen völlig unbescholtenen Europäer mittels Falschaussagen in den marokkanischen Knast bringen können.
Das funktioniert übrigens im Immigrantenmilieu in Deutschland auch. Es werden mithilfe gewisser Netzwerke Bürgen aufgetrieben, die, um welches Ziel auch immer zu erreichen, sei es Geld, sei es die Verteidigung der Ehre, die Wahrung eines gewissen Status etc. sich um die Wahrheit und die GRUNDRECHTE ANDERER nicht kümmern. Ich will gar nicht sagen, dass in Europa nicht gelogen wird, aber ich sag mal in dieser Gewohnheitsrecht-mäßigen Form doch eher weniger. Und vielleicht, unter Vorbehalt, auch mehr gegen anonyme Institutionen, und nicht gegen konkrete Menschen. 
Ich bin sehr für political correctness. Ich sage Schwarze und nicht Neger, ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal postulieren muss, dass Israel gerade übertreibt mit seiner repressiven Palästina-Politik. Ich halte Gedenktage für wichtig und ehre meine Ahnen, die im Widerstand waren. 
Ich hoffe immer, dass meine Vorurteile, die ich habe, vielleicht nur Vorurteile sind und nicht mehr. Aber ich sehe es auch nicht mehr ein, dass man Fakten unter den Tisch fallen lassen soll, die der Realität entsprechen und mit denen sogar mittlerweile Experten und Wissenschaftler d'accord gehen.
  
  ElsaLaska - 28. Mär, 22:13