Studium
und Kreationisten oder zwischen wem genau läuft das eigentlich nochmal ab? Keine Ahnung, also diesen Streit halt, habe ich sowieso nie verstanden.
"Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes."
Charles Darwin (1809-1882).
ElsaLaska - 30. Sep, 16:09
Also vor dieser Stelle in Spaemanns Buch stehe ich wie der Ochs vorm Berge - ich weiß nicht, wie er drauf kommt, er belegt es nirgends, es klingt nach purer Esoterik. Im Anhang oder im nicht vorhanden Literaturverzeichnis habe ich dazu auch nichts gefunden, Google sagt zu "gemantia" ebenfalls kaum was:
"Ich möchte das, was ich meine, mit einer Analogie verdeutlichen.
Neuere musikgeschichtliche Forschungen haben Folgendes ergeben: Es gibt zeitgenössische Publikationen, das das Verfahren einer solchen Verschlüsselung, damals "Gemantia" genannt, genau beschreiben und dabei wichtige Anleihen bei der Kabbalistik machen. Wenn wir Bachs Violinsonate in g-moll, a-moll und C-Dur, insbesondere aber die Sonate in g-moll aufgrund dieser Methode und ihrer Transformationsregeln analysieren, dann tritt uns plötzlich ein Rosenkreuzertext entgegen:"Ex Deo nascimur, in Christo morimur, per spiritum sanctum reviviscimus." Aus Gott werden wir geboren, in Christus sterben wir. Durch den Hl. Geist werden wir wieder zum Leben erweckt. Die Sonate ist seit Jahrhunderten bekannt und geschätzt. Sie kann rein musikalisch analysiert und interpretiert werden, und diese Interpretation ist völlig stimmig. Aber wer, von dem Gerücht geleitet, mit einem anderen Decodierungsschlüssel herangeht, der entdeckt plötzlich den genannten Text. Es handelt sich also offenbar um einen doppelten Code, der uns eine nahezu göttliche Schöpferkraft Bachs sehen lässt."
Robert Spaemann: Der letzte Gottesbeweis. Pattloch Verlag 2007.
ElsaLaska - 27. Sep, 21:31
Also, die Aufgabe lautet, und ich habe sie nicht erfunden, sie steht wirklich so in dem Kursheft:
Wenn die Proposition "Einige Heilige waren Märtyrer" wahr ist, was lässt sich daraus hinsichtlich der Wahrheit, Falschheit oder Unbestimmheit der folgenden Propositionen ableiten:
1) Alle Heiligen waren Märtyrer
2) Einige Nicht-Märtyrer waren nicht Nicht-Heilige
3) Kein Nicht-Heiliger war ein Märtyrer
4) Einige Nicht-Märtyrer waren Heilige
5) Einige Märtyrer waren nicht Nicht-Heilige
ElsaLaska - 21. Sep, 21:00
ist ja doch auf großes Interesse gestoßen, deshalb jetzt mal ein typisches Beispiel für einen Fehlschluss der Art a. ad hominem aus meiner Einführung:
"Wenn du der Meinung bist, dass nichts selbstevident ist, dann werde ich mit dir nicht argumentieren, denn es ist klar, dass du jemand bist, der sich in Äquivokationen ergeht und nicht überzeugbar ist."
Duns Scotus: Opus Oxoniense.
Ist das nicht eine herrliche Art und Weise, jemandem zu verstehen zu geben, dass man überhaupt keinen Bock mehr auf seinen bullshit hat?
ElsaLaska - 20. Sep, 23:53
In sämtlichen Diskursen durch alle Jahrtausende war es offenbar eine stete und unvermeidliche Tradition, anstatt Argumente schlüssig mit Prämisse und Konklusion zu belegen bzw. zu entkräften, den Gegner persönlich anzugreifen und statt seiner Argumente seinen Charakter, seine Persönlichkeit und seine Reputation verächtlich zu machen. So groß war diese Tradition, dass man einem logischen Fehlschluss, der aufgrund solcher Aussagen entsteht, einen eigenen Fachbegriff verlieh: argumentum ad hominem.
So macht Philosophie echt Spaß!
ElsaLaska - 20. Sep, 22:48
Ein für sich selbst sprechendes Zitat ... :(
"Neuen Symbolen Bedeutung beizulegen, ist eine Frage freier Wahl; wir können die Definitionen, welche solche Zuschreibungen vornehmen, stipulative Definitionen nennen. Dabei muss das Definiendum in einer stipulativen Definition keineswegs absolut neu sein. Es genügt, dass es in dem Kontext, in welchem die Definition stattfindet, neu ist.
Die traditionelle Diskussion ist in diesem Punkt nicht ganz klar [schöner Euphemismus für das, was folgt - Anm. von mir], doch es hat den Anschein, dass dasjenige, was wir hier stipulative Definition nennen, gelegentlich als "nominale" oder "verbale" Definition bezeichnet worden ist."
Irving M. Copi: Einführung i. d. Logik.
Alles klar.
ElsaLaska - 20. Sep, 22:09
"Vom Logikstudium kann man eine Schärfung des logischen Sinnes, eine Verbesserung der Fähigkeit zur Analyse von Argumenten und den Erhalt wirksamer Techniken zur Unterscheidung guter von schlechten, oder besseren von schlechteren Argumenten erwarten. Doch das Schärfen des logischen Sinnes setzt dessen Vorhandensein voraus, [Hervorhebung von mir]und es muss bereits ein bestimmes Maß analytischer Fähigkeit vorliegen, wenn es um dessen Verbesserung geht". Irving M. Copi: Einf. i. d. Logik
In etwa so hatte ich mir das vorgestellt :(
ElsaLaska - 16. Sep, 12:28